Elaine in Paris (Part 1) (Miraculous) [German]

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Request by silvers_moon

Ich setzte meinen Füße auf die Straße um aus dem Taxi auszusteigen, musste aber kurz warten. Der Taxifahrer war so freundlich mir in der Zwischenzeit meinen Koffer und meine Krücken aus dem Kofferraum zu holen. "Vielen Dank Monsieur! Hier ist ihr Geld. Sie können der Rest behalten.", sagte ich und schenkte dem Mann mittleren Alters ein kleines Lächeln. "Das ist doch selbstverständlich Mademoiselle und haben Sie vielen Dank!" Mit diesen Worten stieg er wieder in sein Taxi und fuhr weg. Ich stakste mit meinen Krücken zur Aussehensprechanlage, betätigte die Klingle und stand abwartend davor. "Ja!", hörte ich die Stimme von Natalie, die durch die Sprechanlage blechern klang. "Ich bin es Natalie! Elaine!", antwortete ich. Das riesige Tor öffnete sich und der Leibwächter meines Cousins trat mir mit seinem üblich mürrischen Gesichtsausdruck entgegen. Er nahm meinen Koffer und ich folgte ihm stark verlangsamt. Mit Krücken zu laufen war nicht leicht und man war nicht unbedingt die Schnellste, aber ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt. Ich hatte schon als Kind häufig Krücken gehabt bzw. immer.  Ich wusste nicht warum, aber meine Beine sind sehr anfällig für Verletzungen und meine Fußgelenke haben große Schwierigkeiten mich über einen längeren Zeitraum zu tragen. Traurig aber es war die bittere Wahrheit. Doch so spielte halt das Leben! Kaum hatte ich die Treppe erreich, stürmte das blonde Model auf mich zu mit einem strahlendem Lächeln auf den Lippen. "Elaine!", rief er und umarmte mich stürmisch. "Langsam Blondie!", lachte ich. Es war wirklich so süß, wie sehr sich Adrien jedes Mal freute, wenn ich zu Besuch war. "Du weißt selbst, dass ich nicht auf meinen eigenen Füßen stehen kann." Sofort bekam sein Gesicht einen betretenen Ausdruck. Er kratzte sich verlegen am Nacken. "Tut mir leid! Aber ich konnte es einfach nicht abwarten dich zu sehen. Es ist einfach viel zu lange her, dass du hier warst.", sprudelte es aus meinem Cousin heraus. Wenn er weiterhin in dieser Geschwindigkeit sprach, würde sich noch seine arme Zunge verknoten. "Atme während du sprichst!", kicherte ich und lief voraus. Adrien stand einige Sekunden perplex da. Jedoch hatte er sich schnell aus seiner Starre gelöst und folgte mir. Selbstverständlich humpelte ich zu Adriens Zimmer. Immer wenn ich hier zu Besuch war, schlief ich dort. Das war eine Tradition, seitdem Adrien und ich kleine Kinder waren. "Du hast echt den Dreh raus mit den Dingern.", meinte Adrien leicht keuchend. "Du bist ziemlich schnell damit geworden." Ich grinste ihn amüsiert an. "Ich nehme das einfach mal als Kompliment liebster Cousin." Erneut war Adrien so verlegen, dass es ihm die Sprache verschlug. Ich ließ mich auf das Sofa plumpsen und legte meine Krücken vor mich auf den Boden. "Jetzt erzähl mir mal, was alles passiert ist in meiner Abwesenheit. Es ist schwierig, wenn man in Deutschland wohnt im Internet etwas über euch zu finden, weil mein Internet der Meinung ist ich brauche Infos über meine Umgebung und nicht die Stadt, wo meine Familie ist.", stöhnte ich genervt. Nun lachte Adrien, begann zum Glück gleich darauf zu erzählen über die Helden der Stadt Ladybug und Cat Noir, das er endlich in eine normale Schule gehen durfte, dass er Freunde gefunden hatte. Er erzählte mir über seine Freunde, doch hauptsächlich sprach mein Cousin über seinen besten Freund Nino, Alya und Marinette. Ich freute mich so sehr für ihn, dass sein Leben endlich etwas normaler wurde. Seitdem seine Mutter verschwunden war, wurde er noch mehr eingeschlossen als früher. Früher hatte er zumindest etwas Freiraum, aber zu diesem Zeitpunkt war er um einiges jünger als jetzt. Ich beobachtete fröhlich, wie seine Augen freudig funkelten. Ich kannte zwar niemanden, der freiwillig und gerne in die Schule ging, aber ich merkte wie gut es Adrien tat. Mitten in seinen Erzählungen vibrierte sein Handy. Mit einem entschuldigenden Blick nahm er das Gespräch an. "Ja Nino?", meldete er sich. Eine Weile herrschte Stille, während Adrien seinem Gesprächspartner aufmerksam zu hörte. "Das ist schon heute? Bist du dir sicher Nino?", wollte mein Cousin sich versichern. "Meine Cousine Elaine ist hier und ich dachte, dass wäre erst morgen." Wieder kurzweilige Stille. "Okay ich bin gleich da." Somit legte Adrien auf und beendete das Telefonat. "Ich muss in die Schule. Meine Klasse hat einen Kuchenverkauf organisiert und es herrscht Anwesenheitspflicht. Aber wenn du willst kannst du mitkommen.", schlug Adrien vor. Unsicher blickte ich ihn an. Mein Blick fiel auf meine Krücken. Wie sollte ich es denn dort aushalten? Lange Stehen oder Laufen war wirklich auslaugend durch den hohen Kraftaufwand. "Mach dir keine Sorgen!", meinte Adrien plötzlich. "Ich habe daran schon gedacht und deswegen habe ich deine Mutter gebeten uns deinen Rollstuhl zu schicken." Ungläubig starrte ich an. "Du bist manchmal ein schlauer Fuchs Adrien Agreste!", erwiderte ich als ich meine Sprache wieder gefunden hatte. Also machten wir uns auf den Weg zu Adriens Schule. Als wir dort ankamen, stellte sich die erste Herausforderung für uns, denn Adrien hatte vergessen mir mitzuteilen, dass um in die Schule hineinzukommen man Treppen laufen musste und ich konnte ohne Krücken keine Treppen laufen. "Ich hätte dich doch nicht loben sollen.", seufzte ich und starrte verzweifelt auf die Treppen. "Mach dir keine Sorgen! Das haben wir gleich.", meinte Adrien gelassen und eine Sekunde später war ich in der Luft. Irgendjemand hatte von hinten und Adrien von vorne meinen Rollstuhl hochgehoben. Die beiden trugen mich gemeinsam die Treppe hinauf und setzten mich sanft am oberen Ende ab. "Danke Nino!", sagte Adrien zu der Person hinter mir. Ich drehte den Rollstuhl und erblickte einen dunkelhäutigen Jungen mit schwarzer Brille, einer roten Cap und Kopfhörer um den Hals. Er streckte mir seine Hand entgegen. "Nino!", stellte er sich mir vor. Ich nahm sein Hand. "Elaine Agreste.", erwiderte ich und lächelte ihn warm an. Die beiden Jungs gingen vor und ich rollte ihnen hinterher, als mir aus dem Augenwinkel etwas auffiel. Ich drehte meinen Kopf nach links. Ein blondes Mädchen mit gelber Jacke, weißer Hose und blauen Augenmake-up redete mit einem schwarzhaarrigen Mädchen mit zwei Zöpfen, rose Hose und schwarzer Jacke. Das dunkelhaarige Mädchen zog immer mehr den Kopf ein und schaute traurig zu Boden. Wütend rollte ich auf die beiden zu. "Halte dich von Adrien fern oder alle werden erfahren, dass du auf ihn stehst.", knurrte das blonde Mädchen. Das dunkelhaarige Mädchen blieb ruhig, hielt den Blick zu Boden gerichtet. "Wenn du nicht das Mädchen nicht in Ruhe lässt, erzähle ich Adrien, dass du sie erpresst.", erwiderte ich seelenruhig. Die Blondine wandte sich wütend an mich. "Und welche unwichtige Person bist du?", verlangte sie zu erfahren. Ihre Stimme war ätzend. Sie war viel zu hoch, quietschig und einfach nervtötend wortwörtlich. Ich betrachtete gelangweilt meine Nägel. "Naja ich bin nur eine der wichtigsten Personen in Adriens Leben.", erwiderte ich desinteressiert. "Und wer soll das sein?", knurrte die Quietschestimme erbost. "Seine Cousine Elaine Agreste und wenn du nicht abziehst, erzähle ich meinem Cousin, was du für einen mieses Spiel hier treibst." Die Blondine verschwand und ich trug ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen. "Ich danke dir vielmals Elaine.", bedankte sich die Dunkelhaarige erleichtert. "Ich bin übrigens Marinette und das war Cloe die ein Geheimnis von mir ausplaudern wollte wenn ich Adrien nicht..." "Ich habe es alles gehört.", unterbrach ich sie. "Aber keine Sorge ich behalte alles für mich.", setzte ich hinzu, als ich Marinettes entsetztes Gesicht sah. "Dankeschön!", seufzte sie dankbar. "Kein Problem! Wir sehen uns.", verabschiedete ich mich und rollte weg.

One Shots [Requests Open]Where stories live. Discover now