Kapitel 5: Liebe hat seinen Preis

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Arthas legte mich in dem Zimmer, auf ein Bett. Es war der einzige Raum, welcher noch normal wirkte. Ich sehe ihn an und kann mich, wieder ein wenig bewegen.
Arthas strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte mich an. Dann bildete er einen Eiswürfel und legte mir diesen auf meine Stirn. Irgendwie fühlte ich mich nun doch geborgen. Ich lächelte selbst und bewegte meine Hand auf ihn zu, doch er drückte diese runter. Arthas beugte sich dann wieder über mich und hauchte mir gegen meinen Hals. Er strich über meine Lippen und sah mir in die Augen. Für einen Augenblick, hörten seine Augen auf, blau zu leuchten und sahen wieder normal aus. Seine Hände umschlossen meine und seine Lippen näherten sich meinem Gesicht. Ich musste schlucken, wurde nervös und schwitzte noch mehr. Der Eiswürfel auf meiner Stirn schmolz und Wasser lief meine Stirn hinunter. Es störte ihn nicht und ich machte große Augen, als seine Lippen meine berührten. Er..er küsste mich! Ich schloss meine Augen und genießte diesen Moment. Dieser Kuss, machte mich nur gefügiger, doch ich wollte nichts dagegen tun. Er verwandelt mich mit Frostgramm in eine Dienerin für ihn, aber so, war es mir egal. Mein Herz raste schnell, ich war überrascht das es das überhaupt noch konnte. Ich wurde direkt enttäuscht, als er aufhörte, mich zu küssen und nur über meine Wangen strich.
Bettelnd sah ich ihn nun an. Ich wollte ihn, nur ihn! Ich wollte seine Nähe spüren, seine Liebe!
Er lächelte mich an und starrte in meine Augen.
"Wenn du für mich tust, was ich will.." er grinste nun und strich über meinen Bauch.
"Dann bekommst du sowas öfter und vielleicht mehr."
Ich würde mehr von ihn bekommen? Ja das wollte ich! Aber zu welchem Preis? Ich wurde immer abhängiger von ihm, je mehr Aufmerksamkeit er mir schenkte.
"Was..was soll ich für dich tun?" fragte ich neugierig und wandte meinen Blick keinen Augenblick von ihm ab.
Sein Blick wurde ernst und er sah kurz weg.
"Du musst..Terenas für mich ermorden. Es tut mir leid, dich darum zu bitten.."
Terenas..ermorden? Seinen eigenen Vater?! Hektisch suchte ich in seinem Augen das Gute in ihm, irgendwo..musste er einfach sein! Wo war der Arthas hin, der seinen Vater über alles liebte? Er wurde wütend, da er merkte was ich suchte und verpasste mir eine Backpfeife.
Sofort zersprang mein Herz ein Stück und Tränen bildeten sich in meinen Augen.
"Ich bin der Lichkönig, also hör auf Hoffnung auf Heilung für mich zu haben!".
Er schrie mich förmlich an und wurde bedrohlicher. Ich schluckte und versuchte nicht zu weinen. Das war..so gemein!
"Ich werde es tun..Arthas." sagte ich knapp.
Langsam fühlte ich mich wie eine herzlose Hülle. Es war mir egal, wen oder was ich töten musste. Ich wollte ihn unter keinen Umständen enttäuschen! Er ließ mich los und nickte, drückte mir ein normales Schwert in die Hand und stand auf.
Stimmt..mein Schwert, konnte ich wohl vergessen. Es war von Tirion und hatte Licht in sich. Vermutlich würde es mir nun schrecklich wehtun oder mich sogar heilen können. Das wollte Arthas natürlich nicht. Seufzend stand ich selbst nun auch auf und hielt mich wankend auf meinen Beinen. Mir war nach wie vor wirklich warm! Aber das würde ich ignorieren können. Zumindest, bis ich Terenas getötet hatte. Schritt für Schritt, ging ich aus dem Zimmer hinaus und Arthas hielt mich an meiner Schulter fest. Er drückte mir nun auch eine schwarze Lederrüstung auf und grinste.
"Du willst da doch nicht in Unterwäsche hin, oder?".
Ich schmollte und zog mich schnell an, da es mir peinlich war, fast nach Lordaron ohne Kleidung gereist zu sein. Sicher, hätte es einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ein Mädchen Terenas in Unterwäsche ermordete. Allerdings..wäre das sicher nicht ganz so praktisch, wenn das jemand mitbekam! Jemand würde es auf jeden Fall mitbekommen. Uther spürte sofort wenn etwas nicht stimmte und wich meistens nicht von Terenas Seite, wenn er bei ihm war. Schließlich war er sein Berater, sein Bester Freund und Ratgeber in allen Situationen. Verdammt Uther..du wirst es mir nur schwerer machen. Ich stapfte nun schon wieder durch den Schnee und sah auf den Boden. Der Blick meines Meisters..wenn er das mit Terenas mitbekam..es tat in meiner Brust weh. Es würde mir so leid tun! Aber ich hatte keine andere Wahl, ich musste gehorchen. Ich wünschte er hätte mir wenigstens ein Reittier ausgeliehen! Dann würde ich es schnell hinter mich bringen können, anstatt ewig darüber nachzudenken. Nachdenklich stapfte ich immer weiter durch Schnee und Eis, mir war nicht mehr kalt und ich fing an zu laufen.
Ich wollte einfach nur nach Lordaron, Terenas umbringen und alles vergessen. Danach werde ich meine letzten Gefühle verbannen und zu einer Gefühlslosen Hülle werden..außer die Gefühle für Arthas. Es war mir unmöglich diese zu verbannen, egal wie sehr ich es wollen würde. Der Schnee wurde immer tiefer, ich musste aufpassen das ich nicht ganz versank. Langsam aber sicher, kam ich an die Grenze des Gebietes. Ich hatte mir die Zeit damit totgeschlagen, auf den Boden zu starren und zu raten wie viel Schnee hier überall liegt. Mein Atem war immernoch eisig, auch als ich in die grüne Landschaft kam und alles viel wärmer wurde. Meine Beine bewegten sich automatisch in Richtung Lordaron, als würde ich ferngesteuert werden. Mir waren die Konsequenzen über mein Handeln durchaus klar, aber ich konnte mich einfach nicht von Arthas lösen. Er würde mich zwingen Terenas zu töten um Lordaron einzunehmen, dann würde seine Schreckensherrschaft beginnen und seine Armee an Untoten wachsen. Wahrscheinlich würde dann ganz Azeroth in kürzester Zeit leiden. Vielleicht sollte ich mich doch einfach vor Terenas auf Knien hinwerfen und um einen schnellen Tod betteln, wenn ich noch sterben konnte. Meine Schritte wurden schneller und ich kam überraschend schnell in Lordaron an. Die Sonne ging unter aber ich war immerhin dort angekommen. Das Königreich sah noch friedlich und unberührt aus, außer Kinder die spielten und Wachen die scheinbar etwas suchten, war nicht viel zu sehen. Mich trafen direkt gefühlt tausende Blicke, da ich es nicht für nötig hielt einen weniger auffälligen Eingang zu nehmen als das Stadttor selbst. Ich befürchtete sogar von Wachen angesprungen zu werden, welche mich direkt besorgt zu Terenas oder meinen Vater schleifen würden. Aber es passierte nichts, außer stilles Gaffen und einige Tuscheleien. Mein Aussehen war auffällig und in meiner Nähe zitterten selbst warm eingepackte Priester und Frauen. Langsam fühlte ich mich fremd. Es war einfach nicht wie sonst, mein Gesichtsausdruck blieb emotionslos, auch als ich versuchte jemanden anzulächeln. Immer schneller näherte ich mich dem Schloss und trat überraschend schnell durch die Tür. Terenas saß wie erwartet auf seinem Thron und kümmerte sich gerade um ein Ehepaar, welches sich furchtbar stritt und die Frau sichtlich mehrmals geschlagen wurde. Das konnte er nicht akzeptieren. Er nahm einfach alles ernst, keine Aufgabe war ihm zu klein, solange es eine Sorge seines Volkes war. Ich wartete an der Tür und zog mit zitternder Hand mein Schwert. Mit jedem Herzschlag spürte ich, wie sehr ich es nicht tun wollte. Terenas Blick traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und er winkte direkt die zwei Streithähne weg. Bei genauerem hinsehen, sah er nicht mehr so gut aus. Er sah sehr blass und unterernährt aus, zudem hatte er Augenringe. Fast schon panisch versuchte ich meine zitternde Hand zu bändigen und kam mit erhobenen Schwert auf ihn zu: "Es endet, hier und jetzt!" sagte ich mit gespielten Selbstbewusstsein.
Terenas Blick war nicht wütend, er sah sehr besorgt aus und stand auf, kam auf mich zu und senkte mein Schwert mit nur einem Finger. Mein eisiger Atem traf ihn und mir drangen Tränen in die Augen, ich konnte es nicht.
Er schüttelte mit einem leichten lächeln den Kopf und warf mein Schwert in eine Ecke, ehe er mich umarmte.
Schmerzen von seinem Licht brannten sich in mein Herz, in meinen gesamten Geist. Verzweifelt versuchte ich ihn abzuwehren, doch er ließ nicht locker und zog mich noch näher an sich heran.
"Ich weiß was passiert ist, du musst es nicht tun" sagte er und ich strich mit meiner Hand seinen Bauch hinauf.
Ein Schmerzensschrei ertönte, etwas warmes lief mir über meine Hand und meine Seele wurde von Licht sowie Dunkelheit zerissen.
Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und weinte, meine Hand schaute durch Terenas Brust am anderen Ende heraus und viel Blut, ronn über meine Hand. Arthas hatte mich tatsächlich dazu gezwungen. In einer Sekunde hatte er meinen Willen gebrochen und mich dazu gezwungen so zu handeln. Ich hörte sein lachen, laut in meinen Kopf schallen, als Terenas hustend zu Boden fiel und sich kein Stück mehr rührte. War er..wirklich Tod? War es so einfach? Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn kurz nachdem dies alles passierte, wurde ich von Uther auf den Boden gedrückt, welcher gerade hinter mir hereinkam.
Er atmete schnell, wütend, traurig. Mein Gesicht drückte er auf den Boden als wollte er mich ersticken, doch seine Moral hielt ihn davon ab. Abgesehen von seinem Atem und schnellen Schritten die ich hörte, herrschte totale Stille.
"Warum...hast du das getan?"
Uthers Stimme war bedrohlich und voller Wut, über mein handeln. Ich schüttelte tränend meinen Kopf und blieb still.
Ich hatte eh nichts mehr zu sagen, außer vielleicht das Arthas mich dazu zwang und mir Liebe im Gegenzug versprach. Es hatte eben alles seinen Preis..

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