Kapitel 13: Der Frostthron

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Der Schutzzauber von Uther behütet uns nicht nur vor den Untoten, sondern wärmt uns auch noch ein wenig auf.
Draußen ist es bereits dunkel geworden und ein paar Untote sind bereits an dem Schutz verbrannt. Die Schreie von ihnen waren schrecklich, immerhin sind sie mal Menschen gewesen! Es tut mir sehr leid, dass sie so sterben müssen. Wenn sie nur ihren Kopf verloren haben, leben sie noch irgendwie weiter - zwar nicht glücklich.., aber das sind sie sowieso schon lange nicht mehr gewesen. Ich frage mich, wie viele von den Untoten vorher eine Familie waren. Zumindest können sie zusammen im Tod umher wandern, auch wenn wahrscheinlich keiner mehr den anderen erkennt. Ungeduldig zapple ich mit meinen Füßen im sitzen herum und warte nur darauf, dass es wieder hell wird. Ich muss mit Uther zum Frostthron gelangen und Arthas herausfordern. Sicher werde ich nicht zulassen, dass mein Meister in dieser Angelegenheit zu viel mitmischt. Er wird Arthas nurnoch mehr verletzen und ihn damit weiter in die Arme der Dunkelheit treiben. Davon hat er schon genug! Uther merkt, dass ich viel nachdenke und legt mir seine warme Hand in den Nacken.

"Tu nichts, was du nachher bereuen könntest." sagt er zu mir, während ich kurz zusammen gezuckt bin.
Ich hasse es, wenn er das tut. Er bringt mich immer, IMMER, dazu meine Handlungen zu überdenken. Vielleicht ist das auch garnicht schlecht und innerlich weiß ich auch, dass er sich Sorgen um mich macht. Aber er muss endlich damit aufhören, mir indirekt ausreden zu wollen, dass ich Arthas alleine helfen kann. Ich weiß, dass nur ich das kann! Arthas reagiert bei mir völlig anders, als bei Uther, oder den anderen. Er wird mich niemals töten, denn er kann es nicht. Wenn Arthas es wagen sollte mich umzubringen, stirbt er selbst auch. Ich kenne Arthas. Er wird über Umwege versuchen meinen Willen weiter zu brechen, dass ich aufhören soll, an seine Rettung zu glauben - genau das will er. Seine einzige Chance auf Rettung zerbrechen und alles einnehmen, nichts von seinen Taten bereuen zu müssen, dieses Ziel will er erreichen. Wenn er allerdings nicht mit meiner Sturheit rechnet, wird ihm das alles nicht gelingen. Ich werde ihm helfen! Gähnend schmiege ich mich nun an Uther und reibe meine müden Augen. Vorher habe ich noch nicht gemerkt, wie erschöpft ich von diesem Tag bin. Mein Körper drängt mich förmlich dazu, einzuschlafen. Ich wehre mich gegen dieses Verlangen und bemerke zu spät, dass Uther mir meine Müdigkeit mit Magie aufzwingt.

"Du solltest gut ausgeruht sein." flüstert er und streicht mir liebevoll über die Haare.
Meine Augen schnellen zu ihm hoch und ich versuche ihn möglichst wütend anzublicken.
Wie kann er es nur wagen, mich zum schlafen drängen zu wollen?! Das ist unfair!

"Das werdet ihr morgen bereuen!" zische ich ihn an, während meine Augen zufallen.
Uther lächelt nur und streichelt mich weiter. Er erinnert mich ein wenig an meinen Vater. Zufrieden mit diesem Gedanken lasse ich den Tag ausklingen und schlafe ruhig ein.

Ich kann spüren, wie sich etwas warmes um mein Gesicht herum bewegt und öffne genervt meine Augen. Ein paar wenige Sonnenstrahlen scheinen mir direkt ins Gesicht. Langsam setze ich mich auf und reibe mir erneut die Augen.
Draußen ist der Schnee noch ein wenig mehr geworden und einige Leichen stecken in ihm. Das müssen Untote sein, aber wie sind sie dort draußen gestorben? Schnell sehe ich mich um und bemerke, dass Uther nicht mehr da ist.
Wo zum Teufel ist er?!
Zögernd, stapfe ich aus der Höhle hinaus und sehe mich in der weißen Gegend um.
Tatsächlich, kann ich eine goldene Rüstung in der Ferne schimmern sehen. Laut brüllend rufe ich mehrmals Uthers Namen und winke. Die Gestalt kommt immer näher und ich atme erleichtert auf - er ist es.

"Wieso seid ihr raus gegangen?!" frage ich ihn wütend.
Er hat mich hier alleine gelassen!
Der Schnee- und blutbedeckte Uther kommt langsam auf mich zu, ehe er mir zwei tote Kaninchen vor die Nase hält.

"Wir sollten etwas essen, meinst du nicht?" erwidert er mit einem breiten Grinsen.
Woher hat er die Kaninchen?! Hier ist doch alles mit Schnee und Eis bedeckt!

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