Eine Woche ist nun vergangen, seitdem wir Terenas beerdigt haben. Das Volk von Lordaron, ist unter Turalyons Führung wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Dank der Hilfe von anderen Paladinen, konnten wir die restlichen Leichen läutern und in den Katakomben begraben. Die Familien, durften selbstverständlich um ihre toten Angehörigen trauern. Auch wenn wir eine Art Massengrab daraus gemacht haben, wurde jeder Name der Verstorbenen in einem Marmorstein eingemeißelt. Arthas hat eine Rede für das Volk gehalten, sein Beileid ausgesprochen und sich mehrfach für seine Taten entschuldigt. Er hat mich sogar als Retterin von Lordaron betitelt, da ich ihm die Last von Frostgramm nehme, welches ich immer bei mir trage. Das alles, bringt das Volk noch lange nicht dazu, Arthas als neuen König zu akzeptieren. Es wird noch ein wenig Überzeugungsarbeit brauchen, auch wenn Uther und Turalyon sich für ihn eingesetzt haben. Ich kann sehr gut verstehen, dass man einem Königsmörder und Lichkönig nicht sofort verzeihen kann, als wäre das alles nie passiert. Trotz aller seelischen Schmerzen für meinen baldigen Ehegatten, muss er sein Haupt aufrecht halten können. Er kann es sich nicht leisten, sich nochmal Fehler zu erlauben. Durch unsere Hochzeit, welche dem Volk bereits angekündigt wurde, wird sich das hoffentlich etwas beruhigen. Ich weiß, diese Hochzeit belebt die Toten nicht mehr wieder, aber so habe ich ein Mitspracherecht, wenn nicht sogar erstmal die Führung, falls es sein muss. Seufzend, sitze ich auf meinem alten Zimmer und denke über bessere Zeiten nach. Ja, ich habe Arthas wieder und die Hochzeit wird stattfinden, aber es wird trotzdem nie mehr so schön sein, wie es einst gewesen ist. Meinen Vater, konnte ich übrigens nicht mehr finden. Nachdem die Diskussionen zwischen Uther und Arthas vorbei waren, wie das jetzt alles in Lordaron ablaufen wird, habe ich mich mal genau umgesehen. Der Eisblock, in welchem Tirion eingefroren war, ist spurlos verschwunden und irgendwelche Hinweise, habe ich auch nicht gefunden. Er ist wie vom Erdboden verschluckt, keine Leiche, kein Lebenszeichen - nichts. Das erfüllt mich mit Hoffnung, dass er die Strapazen doch überlebt hat. Ich meine, Arthas kann sich nicht daran erinnern, ihn als Lichkönig gevierteilt zu haben! Also ist er, wenn ich Glück habe, nicht Tod! Wie schön wäre das denn?! Trotzdem, verstehe ich nicht, warum er sich nicht meldet, wenn er irgendwo in Azeroth ist. Die Geschehnisse um Lordaron, bekommen selbst die niedersten Landstreicher und Assassinen mit. Es kann einfach nicht sein, dass er diese Informationen nicht bekommen hat, sollte er am Leben sein. Vielleicht träume ich jetzt auch zu sehr und meine Hoffnungen sind unbegründet. Ich habe zwar keine Anzeichen für seinen Tod gefunden, aber auch keine, dass er lebt. Das macht die Sache schwierig. Wenn ich die Hochzeit hinter mir habe, Lordaron wieder ein wenig in Schuss bringen konnte und Arthas sein Selbstwertgefühl wiedererlangt hat, werde ich ihn suchen gehen! Ein paar Tränen rollen mir über die Wangen, diese sind recht warm. Ich vermisse meinen Vater sehr, so sehr, dass ich jetzt erst merke, wie es mich zerreißt. Die ganze Zeit, habe ich nie intensiv darüber nachgedacht, dass wir nichtmal einen schönen Abschied hatten. Wenn er wirklich Tod ist, hätte ich ihm an der Front lieber sagen sollen, dass ich ihn lieb habe. Jetzt ist es zu spät.
Mein Kopf erhebt sich von einer gebückten Haltung und ich atme einmal tief durch. Ich werde jetzt zu Arthas gehen und mich erkundigen, wie es mit den Hochzeitsvorbereitungen aussieht. Mein Körper bewegt sich fast von alleine zu meiner Zimmertür, bevor ich die Türklinke herunter drücke und den Flur entlang schlendere. Zögernd, bewege ich mich zu Arthas, welcher im Thronsaal auf seinem rechtmäßigen Platz sitzt und ein paar Abkommen unterzeichnet.
Sein Kopf dreht sich in meine Richtung, als er mich durch die Tür treten sieht. Mein Blick wendet sich zu allen Seiten. Lordaron erstrahlt wieder in Gold und die Blutflecken am Boden, sind entfernt worden. Der Thronsaal ist komplett leer, abgesehen von zwei Leibwachen, welche ein Schwert und ein Schild mit dem Wappen von Lordaron tragen. Uther ist nirgends zu sehen, auch wenn er an seiner Seite stehen sollte."Arthas, ich wollte dich eigentlich nur fragen, wie es mit der Hochzeit aussieht.." sage ich, mit einem besorgten Unterton.
Es gefällt mir nicht, dass er nur zwei Leibwachen im Thronsaal hat. Vor der Tür, hat er auch nur vier, die ihn bewachen. Natürlich, möchte nicht jeder einen Königsmörder beschützen, aber König, ist nunmal König! Was, wenn ihn jemand aus Rache umbringen will? Dann würden wir beide dabei draufgehen!
DU LIEST GERADE
World Of Warcraft:Another Story
FantasyAleira ist ein junges Mädchen und die Tochter von Hochlord Tirion Fordring, welche versucht mit Prinz Arthas ihre Ausbildung zum Paladin zu vollenden. Auch wenn Aleira den Prinzen erst nicht leiden kann, entwickelt sich zwischen den beiden eine tief...