Kapitel 16: Der neue König

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Nach mehreren Stunden und einem langem Fußmarsch, sind wir endlich in Lordaron angekommen. Meine Füße pochen und ich bin vermutlich nervöser als Arthas. Lordaron ist düster geworden und ein paar Untote essen die Leichen von Männern, Frauen und ihren Kindern. Dies ist ein schrecklicher Anblick, wobei mir schlecht wird, da die Untoten gewaltsam jedes Organ aus ihren Körpern reißen. Es stinkt alles nach Tod und Verderben, Arthas wendet seinen Blick von den Toten ab. Ich zwinge mich zu einem leichten lächeln und nutze die Magie von Frostgramm, um die Zombies weg zu schicken. Wie gut, dass es immernoch funktioniert. Ein paar zerfetzte Untote, liegen zusammen gestapelt auf einem großen Haufen. Sie sind alle mit Licht durchströmt und meine Nervösität wird größer. Uther ist scheinbar schon wieder da. Das wird keine schöne Begegnung, er will sicherlich noch Rache an Arthas. Seufzend, schleppe ich mich zusammen mit ihm in den Thronsaal, wobei uns ein krächzender Rabe auf einer Säule beobachtet. Irgendwie, ist das alles ziemlich gruselig. Lordaron war noch nie so leer und hat sich jemals so derart fremd angefühlt!
Zum Glück, konnte Terenas beim Angriff, noch viele Leute nach Sturmwind schleusen. Was wohl gewesen wäre, wenn bei der Reise von mir und meinem Meister, dass Portal nicht zusammen gebrochen wäre? Hätte ich Arthas jemals dazu bewegen können, mit mir zu kommen?
Eine warme Hand nimmt Platz auf meiner linken Schulter und ich blicke in Arthas Augen.

"Was hast du?" frage ich ihn und zwinge mich erneut, zum lächeln.

"Du musst da nicht mit mir rein, ich kann das auch alleine tun. Ich habe soviele Menschen getötet.." meint er und senkt seinen Kopf, wie ein unterwürfiger Hund.
Meine Hände tasten sich von seiner Brust, bis zu seinen Wangen hinauf.
Vorsichtig, halte ich diese in meinen Händen und streichle ihn sanft.

"Ich werde mit dir gehen. Uther..ist wahrscheinlich schon zurück. Du hast doch den Berg aus Leichen gesehen, welchen er mit den Untoten erschaffen hat?"

"Ja, dass habe ich. Wenn wir Pech haben, möchte er mich Tod sehen..und ich kann es ihm nicht verübeln."
Kopfschüttelnd, sehe ich in seine Augen.

"Uther weiß, dass dein Vater gewollt hätte, dass du lebst. Vielleicht, ist er wieder zur Vernunft gekommen. Wenn nicht, helfe ich ihm."
Ich löse meine Hände von seinem Körper und trete mit einem kräftigen Ruck, die schweren Türen zum Thronsaal auf.
Uther hält Terenas Leiche in seinen Armen, welche schon in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Tränen laufen ihm über die Wangen und ich atme tief durch, als er uns beide bemerkt.

"Ah, der Königsmörder und seine Freundin!" zischt Uther und löst sich von Terenas. Mit einem wütenden Blick, nimmt er sich seinen Hammer von einer Halterung am Rücken und richtet diesen auf Arthas.
Beschützend, stelle ich mich vor ihn und halte Frostgramm vor meine Brust.

"Uther, ihr habt mir beigebracht, dass Rache nichts löst, Tote nicht mehr wiederholt. Seid vernünftig und helft Arthas, wie ihr seinem Vater geholfen habt." sage ich in einer ernsten Tonlage.
Uther muss lachen und zeigt mit einem Finger auf Terenas.

"DU glaubst doch nicht wirklich, dass ihn jemals jemand als neuen König akzeptieren wird? Er hat seinen Vater getötet, einen gerechten und weisen König. Meinen BESTEN Freund!"
Er ringt um seine Haltung und ich merke, wie sich innerlich bei Uther alles vor Schmerzen zusammen zieht.
Plötzlich, schiebt Arthas mich zur Seite und stellt sich direkt vor Uther, welcher ihn auf den Boden wirft.

"Arthas!?" schreie ich und laufe auf die beiden zu, doch er hebt beschwichtigend seine Hand und blickt Uther in die wutverzeerten Augen.

"Aleira, halte dich da raus." meint er und widmet sich dann ganz unserem Meister. Er bleibt sogar locker auf dem Boden liegen und lässt sich herunter drücken.

"Wenn ihr mich töten wollt, dann tut es. Ich werde euer Urteil akzeptieren. Ich habe soviel Unheil über Lordaron gebracht und es tut mir leid. Das eine Entschuldigung nicht reicht, ist mir bewusst. Ich kann nur versuchen, der König zu werden, der ich werden sollte. Meine Schwester ist seit Jahren fort, vermutlich Tod. Niemand sonst, kann dieses Königreich führen und ich werde es auch nicht alleine tun."

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