Kapitel 7: Die Lichtritterin.

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Es sind Stunden und Tage seit dem Gespräch mit Uther vergangen und ich durfte mich nur in seiner Nähe aufhalten.
Er ist fest entschlossen mit einem Zauber aus diesem alten staubigen Buch, meine innige Verbindung zwischen Arthas, Frostgramm und mir zu lösen.
In diesen Stunden und Tagen, wurde es bereits deutlich kälter und der Himmel viel finsterer.
Es ist so, als ob das Wetter verrückt spielen würde, aber Tirion meint das Arthas stärker wird und der Tod bald an alle Tore von Azeroth klopfen wird.
Seitdem hat Arthas nicht einmal mehr die Kontrolle über mich gewonnen, Uther hofft das mein Wille zu stark geworden ist, sodass mein Körper ihm nicht mehr gehorchen muss.
Ich allerdings glaube, dass er das Interesse an mir verloren hat, oder Wichtigeres zu tun hat, als sich um seine in ihm verknallte Todesritterin zu kümmern.
Mein Blick bleibt am Boden einer riesigen Kapelle, in welcher Uther mit ein paar anderen Priestern Kerzen in Form eines Pentagramms aufgestellt hat.
Das Fenster der Kapelle ist so über das ganze positioniert, dass Licht genau in die Mitte des Pentagramms fällt.
Licht scheint bei diesem Ritual wieder mal eine sehr große Rolle zu spielen.
Uther und die anderen überprüfen ständig, ob alles richtig steht und zündet die Kerzen schließlich alle an.
Ich werde von Tirion in die Mitte des Pentagramms geschoben und auf die Knie gezwungen.
Uther lächelt mich liebevoll an, um mich von meiner Angst, dass es total schief geht, etwas abzulenken.
Ich schätze den Versuch zwar sehr, aber leider habe ich Angst.
Angst davor, was passiert wenn er es nicht schafft.
Arthas und ich werden dann vermutlich beide getötet werden und ich will versuchen, ihn trotz allem zu retten.
Vermutlich bin ich die Einzige, die noch an eine Chance für ihn glaubt.
Das Licht, welches durch das Fenster in der Kapelle scheint, blendet mich und ich atme tief durch.
Ein Priester zeichnet mit Weihwasser einige Zeichen auf meine Stirn und Schultern, während Uther anfängt einen Zauber zu sprechen, deren Sprache ich nicht verstehe.
Mein Körper fängt an fürchterlich zu Schmerzen und die Flammen der Kerzen lodern immer weiter auf, je weiter er den Zauber spricht.
Das Licht durch das Fenster brennt mir die mit Weihwasser gezeichneten Zeichen in die Haut und ich habe das Gefühl, als würde ich lebendig verbrennen.
Ich kann die anderen genau dabei beobachten, wie sie ihre Blicke abwenden, als ich anfange laut zu schreien und mich auf den Boden zu krümmen.
Ein paar Priester sprechen nach und nach den Zauber an verschiedenen Stellen mit, dass es klingt, als würden alle zusammen ein Lied singen.
Ich kann nur die Schmerzen des Rituals fühlen und auch, dass sich irgendetwas verändert.
Mein Körper krampft sich in alle Richtungen zusammen und auch wieder auseinander, sodass ich hoffe, ich würde Ohnmächtig werden.
Als ich schließlich schwarzes Blut auf den Boden spucke, höre ich einen der Priester nur rufen.
"Es geht schief, brecht es sofort ab!"
Kurz darauf hüllt sich alles vor meinen Augen in komplette Dunkelheit und ich bekomme nichts mehr mit.
Es müssen wieder Stunden vergangen sein, als ich meine Augen wieder öffnen kann und mich in einem weichen Bett wiederfinde.
Tirion sitzt direkt neben mir und hält die ganze Zeit meine Hand, er hat Tränen in den Augen und umarmt mich rasch, als er merkt das ich noch lebe.
"Was ist geschehen?" frage ich, deutlich überfordert mit dem was passiert ist.
Tirion lässt mich nicht los und schluchzt.
"Ich dachte, du wärst Tod! Es ist alles so furchtbar schief gegangen..irgendwie.."
Irgendwie? Was heißt denn irgendwie? Wie kann eine Sache nur "irgendwie" schiefgehen?!
"Was..meinst du mit "irgendwie"?.
Er sieht mich an und ich habe das Gefühl das er schreien, aber auch lachen möchte.
"Sagen wir, du wurdest nicht von Frostgramm gelöst.."

"Aber, dass ist doch schlecht! Also ist es komplett schief gelaufen, oder sehe ich das falsch Vater?"

Tirion schüttelt den Kopf und lässt mich dann doch los.
"Nein, du kannst nun auch über seine Macht verfügen..nur bist du jetzt keine Todesritterin, weder noch eine Lichkönigin..oder Paladin."

"Ja, aber was bin ich dann?"

"Eine Lichtritterin? Lebensritterin? Das Gegenteil vom Tod eben."

"Das verstehe ich nicht.."

"Sagen wir einfach, du bist das Gegenteil von Arthas, besitzt Kräfte die Leben retten können."

"Aber, wie kann das sein? Frostgramm ist doch ein böses Schwert? Und ich ziehe meine Macht doch jetzt daraus?"

"Jeder Schatten wirft Licht und jedes Licht, Schatten. Du bist die Einzige, die eben herausgefunden hat, dass Frostgramm auch eine gute Seite besitzt."

Frostgramm? Eine gute Seite? Eine Seite mit Licht? Und ich verfüge jetzt darüber durch diesen Unfall?
Noch verstehe ich überhaupt nicht, was das heißt. Wie denn auch?! Das ist alles so kompliziert!
"Vater, was bedeutet das jetzt?"

"Frostgramm hat jetzt zwei Leute, welche beide dieses Schwert führen können. In deinen Händen, wird es zu einer Waffe des Lichts werden, du kannst vielen damit das Leben retten.
Was es in Arthas Händen bewirkt, weißt du ja bereits."

"Also, muss ich jetzt mit Arthas darum kämpfen, wer es führt?"

"Ja und nicht nur das, du kannst ihm damit auch die Last nehmen. Du kannst ihn damit retten.., solange du es führst wird er wieder normal werden, wie früher. Allerdings wird das Schwert ihn die ganze Zeit rufen, ihn quälen..bis er es wieder in den Händen hält..und tut, was die Geißel tun muss."

"Er würde also trotzdem immernoch leiden? Wie kann ich das alles beenden?"

"Ganz einfach, du musst ihn töten. Aber sobald einer von euch beiden stirbt, stirbt der andere mit..und Frostgramm gleich mit dazu.."

Ich sehe auf meine Hände herunter, welche nun Licht ausströmen und denke darüber nach, ob ich uns beide töte.
Für den Schutz aller Bewohner Azeroths, für jeden der auf die Welt kommen wird,..meine Entscheidung..wird die Wichtigste, welche jemals getroffen wurde..

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