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Als Maja und ich zurück in das Séperée kamen, hatten alle bereits aufgegessen und wir fingen an, die leeren Teller abzuräumen. "Und haben wir zu viel versprochen?" grinste Maja in die Runde und alle versammelt schüttelten den Kopf. "Nein es war tatsächlich sehr, sehr gut." Ich musste in Majas breite Grinsen einsteigen. "Das geben wir sehr gerne so an die Küche weiter." Als wir wieder im Begriff waren zu gehen, fragte das Geburtstagskind noch nach der Rechnung. "Geht das alles zusammen oder getrennt?" fragte ich freundlich nach und ich sah meinen Feierabend förmlich vor mir. "Zusammen bitte. Und mit Karte" antwortete der blonde, junge Mann. "Sehr gerne. Ich komme gleich wieder." Maja und ich trugen das Geschirr in die Küche und ich bereitete die Rechnung am Computer vor. "Ich würde zu gerne wissen, wie der junge Mann den netten Betrag bezahlen will. Das ist sicherlich nicht seine EC Karte." Ich schüttelte lachend meinen Kopf. Auch wenn ich das selber nicht glaubte zuckte ich dennoch mit den Schultern. "Vielleicht hat er gut geerbt und dachte zu seinem Geburtstag zeigt er seinen Freunden mal wo der Hammer hängt" spekulierte Maja weiter und ich musste grinsen. "So wird es bestimmt sein." Ich wedelte mit der Rechnung vor ihrem Gesicht rum. "Gehen wir jetzt rein und sahnen uns mal ein nettes Trinkgeld ab?" Majas Augen leuchteten und wir gingen wieder hinein. Die Rechnung servierte ich auf einem kleinen Teller mit einer kleinen Süßigkeit und stellte sie neben das Geburtstagskind. Daneben stellte ich das EC-Lesegerät und ging, mit auf dem Rücken verschränkten Händen, einen Schritt nach hinten. Er bezahlte und unterschrieb auf dem Bon mit Meyer. Jetzt hatte ich zumindest einen Namen zu den ganzen Gesichtern. Nicht dass es mich besonders kümmerte. "Vielen Dank" nickte ich Herrn Meyer zu, gab ihm einen weiteren Bon als Beleg und steckte das Lesegerät wieder zurück. "Dann wünsche ich ihnen.. also euch noch einen schönen Abend. Wir hoffen es war alles zu euer Zufriedenheit und dass wir euch noch einmal als Gäste begrüßen dürften." "Das gleiche gilt auch für mich" nickte Maja freundlich und die Runde bedankte sich grinsend. "Ich habe auch noch ein wenig was für die nette Bedienung heute Abend" kam es von dem Geburtstagskind Meyer und Maja und ich taten sehr positiv überrascht, wobei wir längst wussten was jetzt kam. Der junge, blonde Mann drückte mir mehrere Scheine in die Hand und ohne dass ich wusste wieviel es genau war, merkte ich dass es meinen Stundenlohn wesentlich ausschmückte. "Vielen Dank das wäre doch nicht nötig gewesen." Der brünette junge Mann neben ihm musste deutlich lachen und ich sah sichtlich verwirrt zu ihm rüber. "Was ist denn so komisch?" Dieses mal war ich diejenige, die fragte und mir war die Ironie der Frage sehr wohl bewusst. "Nichts" zwinkerte er mir zu und ich konnte dieses Zwinkern beim besten Willen nicht einordnen. War es lustig gemeint oder hochnäsig? Was auch immer. Ich beschloss mich nicht weiter mit dem Gedanken zu beschäftigen. Maja und ich verabschiedeten uns ein weiteres Mal und gingen in den Personalraum um unsere Ausbeute zu begutachten. "Fünfzig für jeden plus Stundenlohn. Ich will ja nicht sagen, dass es sich gelohnt hat aber... " "Es hat sich gelohnt" lachte Maja. Wir zogen schnell unsere Schürze aus, und dafür unsere Jacke an bevor wir uns von Sarah verabschiedeten, die sich für unseren Einsatz bedankte. Draußen vor dem Restaurant setzen Maja und ich uns noch kurz auf die Bank. Bis unsere Bahn fahren würde, würde es sowieso noch dauern und wir beide brauchten dringend eine Feierabendkippe. Während Maja sich ihre Kippe drehte, drehte ich meinen schmerzenden Nacken zu allen Seiten, der bei jeder extremen Bewegung knackte. Als sie fertig war, schob sie mir ihren Beutel rüber. Im Schneidersitz setzte ich mich auf die Bank und fing an meine Zigarette zu drehen. "Ich bin fix und fertig" gab ich zu und Maja zog nickend an ihrer Zigarette und pustete anschließend den Rauch wieder aus. "Frag mich mal." "Wenigstens ist es in der Uni momentan recht ruhig und ich habe nicht irgendwelche Abgaben oder Referate." "Ja geht mir ähnlich" stimmte ich zu. Ich zündete meine fertige Kippe an und zog genüsslich daran."Ich muss mich nur langsam um mein Praktikum kümmern. Alle haben schon längst was und ich schiebe es Woche für Woche vor mich hin." "Wann ist das denn genau?" fragte sie mich. "Erst gegen Mitte nächsten Jahres. Trotzdem machen alle einen riesigen Heel draus und wollen natürlich die besten Plätze." "Scheiß Streber." Ich musste über Majas Bemerkung lachen. "Wehe du machst dann eine Pause im Restaurant hier ohne dich halte ich das nicht aus." Ich grinste und lehnte meinen Kopf auf die Schulter meiner besten Freundin. "Ich habe mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht." Sie knurrte. "Das ist nicht die Antwort die ich mir erhofft habe aber das nehme ich jetzt mal hin." Ich musste lächeln, zog noch einmal an meiner Zigarette und bließ den Rauch in die kalte Abendluft Bochums. Es war mittlerweile dunkel draußen. Als wir da so saßen ging irgendwann die Tür des Restaurants auf und die Jungs, die wir eben noch bedient haben standen vor uns. Sie sahen uns logischerweise sofort und grinsten. "So schnell sieht man sich wieder" witzelte der eine und wir beide erzwungen uns ein müdes Lächeln. "Jap" gab ich bloß monoton heraus und nahm einen weiteren Zug. So freundlich und angenehm die Jungs auch waren, eigentlich wollte ich bloß Feierabend und in mein Bett. "Hey sagt mal kennt ihr eine gute Adresse wo wir den Abend noch ein bisschen ausklingen lassen können?" Das Geburtstagskind, sowie der Rest der Truppe, sah uns gespannt an. Bloß der Lockenkopf hielt sich weiter hinten. Er vergrub, wie vorhin schon, seine Hände in den Hosentaschen und sah mich an. Während Maja den anderen Jungs ein paar chillige Bars nannte und den Weg dahin erklärte hatte ich nicht das Gefühl, dass er aufhöre würde mich anzusehen. "Ehm.. möchtest du?" fragte ich den Lockenkopf schließlich und hielt ihm meinen Tabak hin, in der Hoffnung dass es das war, was er wollte. "Oh nein danke." Seine Hände rutschten noch weiter in die Hosentaschen und ich nickte unbehaglich. "Ich rauche nicht" fügte er dann noch hinzu und wieder mal nickte ich bloß. "Tja ich versuche auch dauernd aufzuhören" lachte ich nervös und kam mir plötzlich schlecht dabei vor. "Ich hätte sonst noch einen Schokoriegel irgendwo in meiner Tasche falls das eher was für dich wäre" quasselte ich plötzlich drauf los. Hätte ich es doch bloß dabei belassen. Eine Hand befreite er aus seinen Hosentaschen und fasste sich in den Nacken. "Ich esse kaum Schokolade. Und heute hatte ich eigentlich schon zu viel" lachte er jetzt und ich riss meine Augen weit auf. "Wow dein Leben scheint ziemlich öde zu sein" lachte ich doch hielt mir schnell die Hand vor den Mund. "Oh Gott tut mir leid." Eben war er noch unser Gast und jetzt würde er wahrscheinlich nie wieder das Lokal betreten. Glücklicherweise antwortete er mit einem Lachen. "Ich kann mich eigentlich nicht beschweren" zwinkerte er dann und mit gerötetem Gesicht nickte ich nur noch. Jetzt war es nur noch unangenehmer für mich und so hängte ich mich wieder an das Gespräch der anderen. "Danke für die Tips. Wir werden bestimmt was finden." Maja nickte nochmal zuversichtlich. "Bestimmt. Was verschlägt einen denn am Geburtstag nach Bochum wenn ich fragen darf?" Innerlich hätte ich Maja am liebsten auf den Kopf gehauen. Natürlich war sie bloß höflich, aber wenn ich Feierabend meinte, will ich auch Feierabend. "Ich wollte bloß irgendwas nettes machen, um die engsten Freunde mal wieder zusammen zu trommeln und Leon wohnt hier und meinte dass das Restaurant recht gut sei." Dabei sah er den Lockenkopf an der kurz nickte. Leon. So hieß also der unbekannte, den ich so schlecht einschätzen konnte. "Und wie kommt es dass du dich dann nicht hier auskennst was Bars angeht?" lachte Maja etwas verwirrt und er zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin einfach nicht so oft unterwegs." Wir beide nickten verständnisvoll, doch ich war verwirrt. Tat dieser Junge überhaupt irgendwas? "Na dann wollen wir euch mal nicht um euren Feierabend bringen" nickte wieder der blonde und ich nickte auch erleichtert. "Euch noch einen schönen Abend." Dieses Mal war mein Lächeln nicht erzwungen. Als die Gruppe so an uns vorbeizog blieb mein Blick wieder am letzten des Schwarms hängen. Der große Lockenkopf drehte sich noch einmal um und das letzte was ich, dank der Außenbeleuchtung, wahrnahm, waren seine haselnussbraunen Augen und ein kurzes Grinsen.

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