Dieses Gefühl das mich getragen hatte ebbte langsam ab und ich schwang meine Beine über die Bettkante. // Bis zum Abendessen habe ich noch etwas Zeit. Ich werde ein Bad nehmen, meine Beine sehen scheußlich aus vom hellen Boden der Auffahrt.//
Kopfschüttelnd trat ich auf meine Kommode zu und nahm mir meine Badesachen die sich in einem kleinen Täschchen befanden unter den Arm. // Handtücher sollten im Bad sein, hier liegen schließlich keine.// In meine Hausschlappen schlüpfend warf ich mir den Morgenmantel über und knotete ihn vorne zu das ich wenigstens halbwegs bedeckt unterwegs war.
Mit einer Hand fuhr ich mir durchs Haar und lief über den Flur ins Bad wo ich hinter mir die Tür schloss. Seufzend legte ich meine Badesachen auf einen kleinen Hocker neben der Wanne und drehte das Wasser auf. Dampfendes Wasser füllte langsam die Wanne und ich fügte einen Badezusatz hinzu.
Leichter Rosenduft füllte den Raum auf und ich fand auch tatsächlich hier zwei Handtücher, ein längeres und ein kürzeres fürs Haar. Mit einer Klammer die ich mir mitgenommen hatte steckte ich mir mein Haar hoch und fuhr mit meinen Fingerspitzen durchs warme Wasser.
// Genau richtig.// Das Wasser wieder abdrehend stieg ich aus meinen Schlappen und ließ den feinen Mantel zu Boden gleiten und trat hinaus.
Ich entledigte mich meine Wäsche, zog das kurze Nachthemd über den Kopf und ließ es ebenfalls zu Boden fallen.
Kühle Luft zog an meinem nackten Rücken vorbei und ich schüttelte mich. // Muss es in diesem Haus überall so kalt sein?// Ich machte einen Schritt auf die Wanne zu als mir meine dunklen Locken über die Schultern vielen.
// Nanu? Hab ich die falsche Klammer mitgenommen? // Mit meinen Fingern fuhr ich durch mein Haar konnte die Klammer aber nicht finden. Verwundert sah ich auf den Boden und wand mich um.
// Die kann doch nicht weg sein.// Ich ließ mich auf die Knie sinken und sah auf dem langflorigen Teppich der unter meinen Füßen lag nach. Durchaus hätte darin die Klammer verschwinden können.
Trotz dieser Aktion fand ich nichts und verfluchte insgeheim meine langen Haare. Ich stand auf und wand mich um. Mit meinem Blick auf den Boden gerichtet in der Hoffnung dass ich die Spange doch nur übersehen hatte stieg ich ins warme Wasser und schrie auf.
Etwas hatte mein Bein gestreift und ich wäre fast in einem Satz wieder aus der Wanne gesprungen als mich kalte Hände packten. // Was zu Hölle…// Weiter kam ich nicht denn ich wurde an jemanden gepresst. Eine Hand legte sich von hinten über meinen Mund und eine raue Stimme flüsterte mir etwas ins Ohr.
„ Still, du willst doch nicht unseren Spaß stören kleines Vögelchen, singen kannst du oft genug.“ Mein Hals war von jetzt auf gleich trocken und ich schluckte mühsam den Schrei der mir auf der Zunge lang hinunter.
Schwer atmend nickte ich als Zeichen das ich einverstanden war und die Hand löste sich von mir. Die andere Hand die ich mit Schreckens geweiteten Augen verfolgt hatte fuhr an meinem Bauch hinauf und fuhr zwischen meinen Brüsten hindurch.
„ Du bist hübsch, mein Vögelchen, muss ich mir Sorgen machen wegen meinen Brüdern?“ Stumm und steif wie ein Brett schüttelte ich den Kopf. „ Wieso hat Shuu gespielt? Seid über zehn Jahren hat er die Violine nicht mehr angerührt. Und dann das.“