Allein mit ihm

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Ein stummer Schrei stand auf meinen Lippen. // Wie? // Genug Zeit um nach zu denken hatte ich nicht. Er packte mich am Bein und zog mich zu sich heran, da er auf die Knie gefallen war kam ich ihm dadurch verdammt nahe.

„ Ich habe gewonnen.“ Zwar strampelte ich so gut ich konnte aber was nützte das bei so jemanden schon? // Genau so nutzlos wie eine Drahtbürste fürs Haar. Hilfe.//

Er setzte sich auf meine Beine und jetzt konnte ich sie gar nicht mehr bewegen, weder vor noch zurück kam ich und meine Angst stieg. // Was wird er machen? Ich bin ihm völlig ausgeliefert. Wo sind die Anderen wenn man sie mal braucht?//

Ihm so ausgeliefert machte er es sich zunutzen und fuhr mit seinen Fingern meine Beine hinauf. Worauf hin mir ein Schauer durch den Körper jagte. War es Angst oder doch etwas anderes?

Seine Hände erreichten den Gürtel des Mantels und zogen verwegen an den Bändern. Sofort griff ich danach und hielt ihn davon ab ihn auf zu ziehen. „ Das wirst du nicht tun. Geh von mir runter sofort. Bitte“

Mein Herz sprang mir fast aus der Brust. // Wieso ist er gerade so aggressiv darauf versessen mich so unter sich leiden zu sehen?// Mir kam eine Idee und ich ließ den Strang des Gürtels los fasste stattdessen aber seine Hand.

„ Warte. Bitte, schau mich an, schau mich an.“ // Komm schon überwinde dich und schau mir ins Gesicht.// Mit meiner mehr als waghalsigen Aktion hatte ich ihn anscheinend etwas aus der Bahn geworfen denn er hielt inne und überlegte was ich daran sehen konnte das er die Stirn kurz in Falten legte.

Als er dann seinen Blick hob und mich ansah, stieß ich die Luft die ich, was ich erst jetzt bemerkte, angehalten hatte aus und fing an zu hoffen. Ein vorsichtiges Lächeln aufsetzend schüttelte ich den Kopf.

„ Das noch nicht, bitte. Es ist zu früh. Später… werde ich dir geben was du verlangst aber lass mir noch ein wenig Zeit.“ Ich zog mich hoch und saß jetzt ihm direkt gegenüber. Den Kopf schief legend sah ich ihn bittend an.

„ Es wäre doch sicher schöner wenn ich mich nicht wehren würde oder? Sei einfach nicht so aufdringlich. Vielleicht komme ich dann ganz allein zu dir. Die Möglichkeit besteht doch oder nicht?“ // Was rede ich hier für einen Stuss?//

Er hatte sich wieder gefasst und hörte mir zu wobei er immer noch auf unsere Hände starrte. Stille trat zwischen uns und mir wurde langsam echt kalt.

Strahlendes Grün sah mich an und ließ mich die Luft anhalten. „ Vielleicht hast du Recht! Doch eins kannst du mir schon geben auch wenn es mich nicht einmal ansatzweise befriedigt mein Vögelchen.“

Laito beugte sich zu mir vor und ich wand mein Gesicht von ihm ab. // Geh doch einfach. // Direkt an meinem Ohr hielt er inne und hauchte mir etwas ins Ohr.

„ Dein Schlag ist mir Rechenschaft schuldig, also du. Halt still.“ Unwahrscheinlich zärtlich fuhr seine linke Hand in mein Haar und er küsste meinen Hals. // Häh? // Seine andere Hand schloss sich um meine Taille und zog mich weiter zu sich heran. Als seine Zähne sich in meine Haut bohrten.

Ein geschlagener Seufzer kam über meine Lippen und nahm mir meine Chance zu streiken. Ich wollte es nicht mehr, ich wollte ihn. Jetzt und hier. Meine Hand griff in sein rotbraunes Haar und ich warf meinen Kopf zurück.

Schwarze Locken flogen zurück und ich fasste an seine Brust. Wasser lief ihm über den Rücken und floss auf meine Haut über. Das hier war gerade völlig anders als ich es mir gedacht hatte.

Viel zu schnell strich seine Zunge über die kleinen Wunden und er löste sich von mir. Leise sagte er neben meinem Ohr. „ Das war erst der Anfang.“ Und ließ von mir ab. Mich so verstört sitzen lassend stand er auf fuhr sich mit seinen Fingern durchs Haar und verschwand mir ein letztes Lächeln zuwerfend aus meinem Zimmer.

Meine Brust hob und senkte sich stark und ich rappelte mich hoch. Noch neben mich stehend lief ich auf die Tür zu und schloss sie wieder. Mir mit einer Hand an den Kopf fassend wand ich mich wieder ab und rutschte hinab.

// Was ist mit mir los? So war ich doch nie, dieses Haus verändert Menschen. Und das… macht es nur noch schlimmer und aufregender zugleich.// Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte stand ich auf und entschied mich wieder ins Bad zu gehen, diesmal aber mit meiner neune Kleidung unterm Arm die aus einem schwarzen Rock und einem hellblauen schulterfreien Shirt bestand.

Endlich saß ich im warmen Wasser im verriegelt und verrammelten Bad. Die Beine angezogen legte ich meinen Kopf darauf und schloss die Augen. Die wärme des Wasser drang langsam zu mir durch und ließ meine schmerzenden Glieder wieder weicher werden. // Was für ein Tag.//

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute zur Tür. // Was ist das denn jetzt schon wieder?//

„ Misaki, ein Eilbrief ist gerade eingetroffen ich lege ihn dir in dein Zimmer, komm danach bitte zum Essen. Reiji hat mit dir noch zu reden.“ Laitos Stimme drang durch die Tür und ich lauschte.

// Ein Briefe? Aber von wem? Und warum?// „ Ich bin gleich da, danke leg ihn mir ins Zimmer.“ Ich fügte noch schnell hinzu da es mir gerade eben einfiel. „ Und bitte geh danach wieder hinaus. Ich möchte allein sein.“

Schritte verschwanden vor der Tür und ich atmete auf. // Echt das hier wird immer verrückter.//

Mit mir zufrieden stieg ich aus der Wanne und wickelte ein Handtuch um mein Haar und trocknete mich ab. In meine Sachen gestiegen trat ich auf den Flur und lief in mein Zimmer.

Gut das ich vorher extra noch darauf hingewiesen hatte das Laito mein Zimmer wieder verlassen sollte. Ich wusste ja langsam dass er es mochte mich zu überraschen, auf negative Weise. Da fiel mir der Brief auf dem Kissen auf.

// Von wem der wohl ist?// Mich auf mein Bett setzend griff ich nach dem Brief und öffnete ihn. Das feine Briefpapier auffaltend erkannte ich die Schrift meines Vaters wieder. //Papa?//

Ich überflog den Brief und konnte nicht ganz glauben was dort geschrieben stand. Ein weiteres Mal las ich ihn und stellte fest, dass Tatsachen wieder einmal über meinen Kopf hinweg getroffen worden waren und ich es natürlich ausbaden musste. Was allerdings meinen Vater zu dem gebracht hatte konnte ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen.

Ich soll … heiraten?

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