// Was mach ich hier um Himmels Willen? Habe ich nicht vorhin noch um meine Freiheit gekämpft und gebe sie jetzt so leicht her?// Schwer atmend wand ich meinen Kopf ab und sah zum Fenster hinaus wo der leuchtende Mond durch die Baumkronen seinen Schatten auf mein Fenster warf.
Mein Herz pochte stark und stetig in meiner Brust die sich schnell hob und senkte. // Fühle ich wie die Nacht mich verschlingt und einschließt in ihrer samtenen Schwärze?// Das Blau eines tiefen Ozeans nahm mich gefangen und verband einen Kuss der mir ein Tor in die Vergangenheit und die Zukunft zeigte.
// Welche werde ich wählen, die Vergangenheit oder die Zukunft?// Kühle Finger strichen meine Arme herab umfassten meine Hüfte und stießen mich an meine Bettkante. Ein tiefes kehliges Grollen das ich mir bei jedem hätte vorstellen können aber nicht bei Shuu kam von ihm.
„ Warum?“ // Warum was? Warum das hier? Warum mit ihm? Warum hier?// All die Fragen schossen mir durch den Kopf aber ich konnte sie nicht beantworten.// Kopfschüttelnd wand ich mich ab. „ Ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich dich mag?!“
Ruckartig ließ er mich los und trat einen Schritt von mir zurück. // Mist jetzt habe ich ihn voll vor den Kopf gestoßen, aber vielleicht ist es besser so. // „ Tut mir Leid ich wollte es nicht, wirklich. Verzeih mir ich war einfach zu… unvorsichtig.“
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett nieder und starrte auf den Boden. // Wie dumm kann man eigentlich sein? Hätte ich das wirklich gewollt hätte ich das doch sicher durchgezogen oder? Oh man ich weiß nicht mal was ich hier denke.//
Kühle Finger an meiner Wange holten mich aus meinen Gedanken wieder ins jetzt. „ Ich warte.“ // Auf mich? Wirklich?// Erstaunt schaute ich zu ihm hoch und sah ihn mit einer neuen Mullbinde und der Salbe in der Hand vor mir stehen.
„ Oh.“ // Was habe ich denn gedacht? Das er es wirklich nötig hat auf mich zu warten? Ihm genau wie seinen Brüdern laufen die Mädchen doch in Scharen hinterher.// „ Natürlich, danke.“
Mit einem unglaublichen Geschick schaffte er es ohne auch nur einmal meine Haut zu berühren den Verband ab zu binden. Als er mir die Salbe auf dem Handgelenk verteilte das wirklich schon um einiges besser aussah hielt er inne um den Verband besser anbringen zu können.
Meine Hand legte sich auf seine und ich zwang ihn förmlich mit meinem Blick mich an zu sehen. „ Es tut mir wirklich Leid. Und… um ehrlich zu sein hat es mir gefallen.“ Seine Hand um meiner verkrampfte sich und er setzte seine Arbeit fort, stand ohne ein Wort auf und verschwand aus meinem Zimmer.
„ Was habe ich da gerade gemacht? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Aber dieses Gefühl nicht allein zu sein und zu spüren wie Nähe sich anfühlt war einfach zu verlockend.“
„ Ach wirklich?“ Vor Schreck sprang ich fast vom Bett. Laito hatte sich an mich angeschlichen und beugte sich von hinten über meine Schulter und grinste mich schelmisch an.
„ Hör nicht auf das was ich sage, ich meine es meistens nicht so ernst. Und bitte fang du nicht auch noch mit so nem Anschleichen an, du hast mich gerade fast zu Tode erschreckt.“ Er kletterte von hinten auf das Bett und strich mir durchs Haar.
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