Sehnsucht der verlorenen Herzen

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Meine Kehle war trocken als wäre ich durch eine Wüste gelaufen. Mit zittrigen Finger nahm ich die Tiara herab und legte sie in die dafür vorgesehene Schachte. „ Entschuldige mich. Ich muss an die frische Luft.“ Ohne auf weiteres von ihr zu warten sprang ich auf und rannte hinaus, ja es war kein schnelles gehen ich rannte wirklich. 

Ich hatte das Gefühl die Wände stürzten auf mich ein, umhüllten mich, erdrückten mich. // Allein auf meinem Weg durchs Niemandsland. Gekleidet in ein einsames Gewand.// Die Haupttür aufstoßend flüchtete ich an dem Wagen vorbei zu den Rosenbeeten, den Hügel hinauf zum Pavillon wo alles angefangen war. Außer Atem ließ ich mich auf der kleinen Bank nieder.

// Ich kann sie nicht alle anlügen, nicht so. Was ist wenn sie herausfinden dass das alles nur Betrug ist? Meine Familie würde in den Ruin gezogen werden. Ich kann das nicht. Mist.// Meinen Kopf in meinen Händen vergrabend versuchte ich ruhig zu atmen und das zittern aus meinem Körper zu verbannen.

Mir war als spürte ich Augen auf mir ruhen und sah auf. Da war aber nichts. // Habe ich mich so getäuscht?// Langsam stand ich auf und machte einen Schritt nach vorn als ein Schatten hinter mir entlang huschte.

„ Komm raus, das ist nicht witzig, ich werde sonst schreien.“ Eine Hand legte sich auf meine bloße Schulter und ich hätte fast mit einem Satz auf dem Geländer des Pavillons gestanden wenn mich diese Hand nicht davon abgehalten hätte. Sie war kalt, das verriet mir schon so einiges.

Langsam wollte ich mich umdrehen als mich ein harter Oberkörper an sich drückte und mir nichts anderes übrig blieb als so zu verharren. Stoff eines Hemdes fuhr über meine Haut und ein starker Arm umschloss mich von hinten über mein Schlüsselbein verlaufend. 

// Okey jetzt habe ich wirklich ein Problem, aber wieso ist mir nicht mehr zum schreien zu mute?// Meine Hand fuhr an dem Arm entlang zu der kalten feingliedrigen Hand und legte sich wärmend auf diese. Vorsichtig strich ich über die feine Haut und verschloss meine Finger mit den seinigen.

Meine Angst war verflogen, der Atem der über meinen Nacken strich, den Halt den mir der Körper gab und die kühle Ausstrahlung die mich vollends beruhigte. Vor nicht all zu langer Zeit hatte diese mir noch Angst eingejagt aber das hatte sich geändert.

„ Danke, du kannst mich jetzt loslassen.“ Hauchte ich in die Stille und der Griff lockerte sich. Von mir zurück tretend sah ich über die Schulter. Shuu stand dort kurz hinter mir und sah mich mit diesen undurchdringbaren Augen schweigend an.

Ihn ansehend kamen Worte über meine Lippen über die ich nicht nachgedacht hatte, und die ich im Nachhinein vielleicht bereuen würde. „ Halt mich.“ Als hätte er darauf gewartet schritt er auf mich zu und umschloss mich mit seinen Armen. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und krallte meine Finger in sein Hemd. 

// Könntest du mir nur ein bisschen was von meiner Last abnehmen, ich drohe darunter zu ersticken, zu zerbrechen wie ein Kristallglas. Halt mich aufrecht nur für ein paar Sekunden, bitte.// „Ich bin da, mein Spiel soll dich stärken wenn wir wieder zuhause sind.“

An diesen Marmornen Oberkörper gedrückt schloss ich die Augen und ließ seine samtene Stimme in mir wieder hallen. „ Okey.“ Seine Hand strich über mein Haar und hielt mich sanft bei ihm. Noch einmal seinen Geruch nach Moschus und Rosen einatmend schöpfte ich Kraft und stieß mich von seiner Brust ab.

Mein Leben und bissige ErrungenschaftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt