Das Versprechen

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Zusammen mit dieser Masse an Kerle und einem unangenehmen Anhängsel an meiner Seite wurde ich in einen kleinen Raum gebracht wo meine Eltern schon auf uns warteten. Meine Mutter zupfte an ihrem Kleid herum und mein Vater sortierte seine Unterlagen. // Was würde ich nur darum geben das sie mich einmal beachten.//

Leise flüsterte Laito mir etwas ins Ohr. „ Kein Wort oder du wirst es bereuen.“ Die paar Worte reichten aus um mir so viel Respekt ein zu jagen das ich dann doch lieber den Mund hielt. Da sah meine Mutter auf und lächelte mich zufrieden an. „ Haku sieh nur, Sophie hat schon Bekanntschaft mit ihnen geschlossen das wäre somit auch schon unternommen.“ // Bekanntschaft würde ich das nicht nennen eher Tuchfühlung auf krasse Art und Weise.

Mein Vater warf mir einen kurzen Blick zu sah dann aber wieder auf seine Unterlagen. „ Mizaki du wirst in drei Tagen mit diesen Herren zu dessen Herrenhaus fahren. Mit ihnen wirst du die Schule besuchen und ich erhoffe mir dass sie auf dich acht geben werden. Für dich ist es hier zu gefährlich und außerdem solltest du nicht nur durch einen Privatlehrer unterrichtet werden. Zudem besitzt diese Schule einen der höchsten sicherheit Standarts und natürlich bist du umgeben von charmanten jungen Männern die dich vor Angriffen schützen können.“ // Und wer beschützt mich vor ihnen? Warte was hat er gerade gesagt? Mit denen unter einem Dach? Ich glaub mich tritt n Pferd.//

„ Aber Vater ich…“ Durch seine Handbewegung wurde ich unterbrochen. „ Kein aber, ich habe dies beschlossen du bist schon an der Schule eingeschrieben, es ist beschlossen.“ // Es hat keinen Sinn.// Geschlagen senkte ich den Kopf und sagte wie es sich für mich gehören sollte. „ Sehr wohl.“ Ich drehte mich aus Laitos Armen und trat durch die Tür in die Eingangshalle die sich etwas geleert hatte da alles jetzt in den Garten lief wo eine Tanzfläche, Tische und Stühle so wie Musik aufgebaut war.

// Ich hätte es wissen müssen. Wie kann ich denn jetzt aus diesem Schlamassel wieder raus kommen?// Innerlich spürte ich wie sich ein Schluchzen seinen Weg suchte und schlug mir eine Hand vor den Mund. // Wieso hört mir nie einer zu. Verdammt ich werde hier nicht anfangen zu heulen.// Mit gesenktem Blick einmal um nicht doch an zu fangen zu heulen und zweitens um zu sehen wo ich hinlief. Rannte ich fast hinaus und lief mit gerafften Röcken die Treppe hinab in den Garten wo ich mich umsah.

//Atmen dann geht’s gleich wieder, es läuft doch immer so. Das weißt du.// Etwas weiter hinten stand ein kleiner Pavillon der nur leicht vom Mondlicht beschienen weiß glänzte.

// Vielleicht habe ich da ja meine Ruhe, ich sollte es ja sehen wenn meine Eltern gehen.// Mit einem leisen Seufzer setzte ich mich in Bewegung und schaffte es irgendwie über den Rasen ohne mit den Schuhen stecken zu bleiben. Nach einer halben Ewigkeit kam ich an dem kleinen überdachtem Häuschen an und setzte mich auf die Bank die darin stand.

Ohne es wirklich wahr zu nehmen lief mir eine Träne an der Wange herab und ich schloss die Augen. // In einer ignoranten Welt sollte jeder ignorant sein, auch ich.// Ein Luftzug streifte mich und ein kleiner Schauer fuhr meinem Arm hinauf als jemand seine kühle Hand unter mein Kinn legte und mit dem Daumen die Träne fort wischte.

Ein leises Quieken entfuhr mir und ich wäre hoch gesprungen wenn ich gekonnt hätte. Meine Augen hatte ich aufgerissen und sah in zwei glühende Smaragde. „ Wer wird denn hier weinen? Doch nicht etwa die kleine Prinzessin der Nacht?“

Diese Augen nahmen mich in ihren Bann gefangen und ließen es nicht zu das ich den Blick abwendete. „ Du solltest nicht weinen, nicht vor Trauer oder Angst, für dich beginnt eine Reise. Mit uns.“ Bei seinen letzten Worten funkelten seine Augen gefährlich.

// Keine Angst, ich heul doch nicht deshalb.// „ Es liegt nicht daran, sondern an dem Verhalten meiner Eltern. Aber das kannst du nicht verstehen niemals hättest du solche Eltern haben können, so resistent gegen jegliche Gefühle, die Abscheu mir gegenüber. Der Hass das ich bin wer ich bin.“ Jetzt liefen die Tränen erst Recht. „ Verachtung, Wut und Hilflosigkeit, das ist es wieso die Tränen fließen. Nicht etwa Angst, nein das ist etwas wogegen man sich schützen kann nicht aber dagegen.“

Ruckartig stand ich auf und wand mich von ihm ab und sah hinauf zum hellen Mond der schleierhaft sein Licht durch die Baumkronen zu Boden warf. // Ein Lichtstrahl, den Hauch eines Windzugs, oder die Kälte vom Wasser eines gefrorenem Sees. Alles kann ihre Herzen erreichen nicht aber ich. Die ungewollte Tochter die nicht den Platz ihres Vaters einnehmen kann.//

Ich schloss meine Arme um mich herum und lauschte auf den Klang des Windes der in einem weit entfernten Glockenspiel sich verfing und die Stäbe zum klingen brachte. Seine Stimme hatte sich verändert, sie war weicher, zärtlicher. Ja sie spendete Trost. „ Menschen sind grausam, sie kennen nicht die Gefühle anderer, können sie nicht beeinflussen und leben doch ihr Leben lang in Angst.“

Erstaunlich sanft trat er um mich herum und legte seine Hände um mein Gesicht zog es hoch das ich ihn ansehen musste und wischte mir meine Tränen ab. „ Wirst du tun was man dir sagt?“ Überrascht von mir selbst nickte ich. „ Auch wenn ich nicht weiß was ihr von mir verlangt, ich werde mein Bestes tun um euch nicht zur Last zu fallen. Wäre ein Anfang damit getan wenn du mir deinen Namen verrätst?“

„ Ayato Sakamaki. Zu deinen Diensten.“ Lächelnd verbeugte er sich und ich sah wie seine Aura wieder bedrohlicher, herrischer wurde. Ohne dass ich etwas gesagt hatte trat er näher zu mir heran. „ Schenkt die kleine Prinzessin der Nacht mir einen Tanz? Einen Tanz in die Ewigkeit?“

// Soll ich? Oh man was mach ich nur, ich kann das doch jetzt auch nicht ablehnen schließlich wird er bis zu meinem Abschluss mein Mitbewohner sein.// Mit mir ringend entschied ich mich dann doch ihm einen Tanz zu gewähren wobei ich den zweiten Teil seines Satzes einfach verdrängte. „ Nur diesen Tanz.“

Ein gefährliches Grinsen huschte über sein Gesicht und Zweifel setzten ein ob es richtig gewesen war ein zu willigen. Diese Ruhe die er jetzt ausstrahlte versuchte sich mir auf zu dränge schaffte es aber nicht mich völlig zu erreichen. Mit einer Hand strich er mir den Arm hinab und fasste meine Hand die andere legte er mir an die Taille und automatisch griff ich über seine Hand nach meinem Rock. Leise Musik die ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte drang zu uns herüber.

Sanft aber bestimmend schob er mich in die Richtungen in die er mich haben wollte. // Wenigstens kann er tanzen, das muss man ihm lassen. Auch wenn er mir vorhin fast die Luft abgeschnürt hat ist da ein Vertrauen das ich nicht zuordnen kann. Wieso nur?//

Seine Augen nahmen mich gefangen und fast hätte ich mich darin verloren, wäre da nicht in meinen Augenwinkeln das Kleid meiner Mutter aufgetaucht die sich auf dem Weg zum Tor des Hofes machte, gefolgt von meinem Vater. Die Augen niederschlagend schüttelte ich leicht den Kopf um meine Gedanken wieder zu ordnen. „ Ich muss gehen, meine Eltern warten nicht gern.“ // Huch.// Ruckartig hatte er mich zu sich heran gezogen und fesselte mich mit seinem Blick. „ Du bist mein.“ Er kam mir gefährlich nah drückte seine Nase in meine Halsbeuge und fuhr mit seiner Zunge daran entlang. „ Geh, wir werden uns wieder sehen.“ Von jetzt auf gleich ließ er mich los, wand sich ab und verschwand in der Dunkelheit des kleinen Wäldchens. // Was soll das jetzt heißen? Und wieso lutschen die einen so fies ab. Also echt das sollen die sich mal abgewöhnen das macht doch niemanden an.// Kopfschüttelnd stapfte ich mit gerafften Röcken über den Rasen und folgte meinen Eltern zurück in den Wagen.

// Was eine Nacht.// Die Fahrt schien mir viel kürzer als vorher was auch daran liegen konnte das ich mit den Gedanken ganz wo anders war. Nie zuvor war mir jemand so unter gekommen und erst Recht nicht so viel Mann. Leise ließ ich ein Seufzen hören. // Das wird ein Abenteuer das ich nicht so schnell vergessen werde.// Wie Recht ich doch behalten sollte.

Mein Leben und bissige ErrungenschaftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt