Oscar, Fabi, Alli und Marie saßen schon an einem runden Tisch in einer Ecke des Pubs als Liz und Jo zur Tür rein kamen. Die vier Freunde bemerkten die beiden Mädchen sofort und winkten sie zu sich herüber. Da sah Jo sie auch und machte sich mit einem Lächeln auf den Weg zu ihnen, wärend Liz sich immernoch verblüfft umschaute. Es war kein gewöhnliches Pub; an der Decke und an den Wänden hingen Sachen wie ein alter BH, ein Rettungsring, ein zerfetzter Schuh, ein Gebiss oder alte Werbeschilder. Dazwischen konnte Liz auch einige Lichterketten finden, die garantiert nicht mehr funktionierten, und Fotos von den Besizern, allerdings alle schon ausgeblichen. Plötzlich wurde Liz Arm gepackt und sie wurde weggezogen und musste so ihren Blick von dem Raum abwenden.
Sie fand sich auf einem Stuhl gegenüber von Oscar wieder, vor ihr ein Glas whiskey. "Seit wann trinken wir?", fragte Jo nun leicht irritiert. "Seit ihr es endlich geschafft habt, her zu kommen!", rief Fabi, der offensichtlich schon angeheitert war. "Skol!", fügte Marie hinzu und schwang ihr Glas so heftig, dass ein wenig Whiskey auf den Tisch tropfte. Nach dem die anderen und auch Liz ebenfalls "skol!", gerufen hatten, leerten alle ihr Glas. Beim ersten Schluck durchfuhr Liz ein zucken und die bernsteinfarbene Flüssigkeit breitete sich brennend in ihrem Rachen aus.
Nach etwa zwei Stunden, in denen die sechs Freunde sich munter getrunken, Fish&Chips verspeist und viel gelacht hatten, verließ Liz die Runde und machte sich auf den Weg zur Toilette.
Sie war gerade fertig und wusch sich die Hände, da kam Josie die Tür herein. "Hi.", sagte sie, obwohl sie Liz vor zwei Minuten erst gesehen hatte. "Ähmmm... hi.", gab Liz zurück und lief zur Tür, die sie schon fast geöffnet hatte, als Jo plötzlich sagte: "Und?", "Was und?", "Bist du bi?", diese Frage kam so selbstverständlich, dass sie Liz glatt überrumpelte. Sie starrte Jo für ein paar Sekunden nur an, bis sie sich aus ihrer Starre gelöst hatte. "Ähh, ja i-ich denk schon.", murmelte sie etwas verlegen. "Und dein Crush?", "Was?", "Ich hab dir gesagt, du weißt es erst, wenn du n Crush aufn Mädchen hast. Also wer is es?". Liz zuckte die Achseln und schaute mit einem gespielt unschuldigen Blick in Josies Augen. Erst jetzt merkte sie, wie nah sie sich waren, trotzdem erwies sie sich als ungewohnt mutig, was womöglich an dem Alkohol lag, und kam noch einen Schritt auf Jo zu. Dann ließ sie ihre Hände an der Taille ihrer Freundin ruhen und zog sie noch ein Stückchen näher. Endlich legte auch Jo ihre Hände auf die Schmalen Schultern der Blonden und verschränkte die Finger in ihrem Nacken. Die Lippen der beiden kamen sich immer näher, bis sie sich schließlich berührten. Genau wie bei ihrem ersten Kuss machte sich ein Kribbeln in Liz breit und eine warme Gänsehaut kroch über ihren ganzen Körper. Beide schlossen die Augen und ließen für einen Moment die Welt um sie herum außen vor. Es gab nur noch zwei Mädchen, die sich seit dem ersten Augenblick liebten und es sich endlich eingestanden hatte.
Eine Tür wurde ruckartig aufgerissen und mit einem Mal, war die Außenwelt wieder so was von da. So schnell sie konnten lösten sich Liz und Jo voneinander und starrten zur Tür, wo gerade Alli aufgetaucht war. Sie war mit ihren bunten Haaren noch erschreckender als sie in der Situation eh schon gewesen wäre.
"Äh oh, S-sorry.", stammelte Alli sofort, "Ich wusste nicht, dass ihr - Also dass ihr - ähmmm - seid ihr zusammen?". "Äh, nein! Nein sind wir nicht wir sind nur Freunde. Gell Liz?", plapperte Josie und hatte dabei ein knallrotes Gesicht. Liz dagegen hämmerte ihr Herzschlag schon in den Ohren und kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. "Jaha!", bestätigte sie und versuchte möglichst überzeugend zu klingen. "Okay?", Alli schaute immer noch misstrauisch und die zwei anderen begannen heftig zu nicken.
Alice sagte einfach nichts mehr und ging auf eine Kabine zu. "Hey, ", rief Jo noch kurz, "kein Wort, ja?". Alli nickte nur und verschwand hinter der Holztür.
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You're my star (girlxgirl)
RomanceDie Flucht vor ihrem Vater verlangt von Liz und ihrer Mutter ein großes Opfer: Sie müssen zu ihrem eigenen Schutz ihre Heimat verlassen, ihre Freunde zurücklassen und auf eine kleine Insel mitten in der Nordsee ziehen. Obwohl Amrum anfangs sehr verl...