Nächtlicher Besuch und Blonde Locken

2.9K 106 6
                                    

Mein Weg führte nicht zu mir, sondern ich fand mich vor Nolans Apartment wieder. Mit zitternden Händen betätigte ich die Klingel und wartete. Als schließlich kein Lebenszeichen zu mir vor drang, drückte ich die Vortür auf und lief bis zu seiner Tür, um dort noch einmal zu klopfen. Aber natürlich war meine Aktion vergeblich. Es war totenstill in dieser Freitagnacht, nur das leise Wimmern von mir durchbrach immer mal wieder die Stille. Plötzlich gab die Tür hinter mir nach, weshalb ich erschrocken aufsprang. „Nolan, wieso klingelst du denn, wieso kommst du nicht rein?" Meine Augen fingen jeden Millimeter dieser Person ein. Diese Stimme war mir so bekannt und ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen.

Nackte Füße

Nackte Beine

Ein Männerhemd

Engelsgleiches blondes Haar.


„Sansa? „Was machst du denn hier?" Schockiert sah sie mich an, während mein Ausdruck genauso verstört war. Was machte Thea hier? Sie und Nolan, aber gestern...

„Ich. Ich. Hab mich ausgesperrt und wollte Mr. Bloomfield nach dem Ersatzschlüssel fragen, aber Flint hat gerade geschrieben, dass er gleich zuhause ist... also gute Nacht." Eilig rannte ich aus dem Wohnkomplex und hörte noch Thea hinter mir herschreien, aber ich wollte nicht stehen bleiben. Ich hatte kein Recht dazu, eifersüchtig zu sein. Ich war ja selbst verheiratet, das mit Nolan waren nur mehrfache Ausrutscher. Thea sagte ja bereits beim Neon Rave, dass sie ihn unglaublich heiß fand. Mein Kopf schien zu explodieren: Ich konnte weder klar denken noch wusste ich, wohin ich überhaupt lief. Als ich um die nächste Ecke bog, stieß ich sogleich mit jemandem zusammen, weshalb ein erschreckter Schrei meine Kehle verließ. Ich verlor fast den Halt, weshalb ich mich an die Jacke des Mannes krallte, um nicht zu stürzen.


„Sansa?", schockiert und außer Puste sah mich Nolan an, als ich ihn musterte, bemerkte ich die Sportklamotten. Wieso ging er mitten in der Nacht joggen? Er musterte mich und bemerkte sogleich meine Tränen, weshalb er eine Hand an meine Wange legte. „Sansa, was ist passiert, wo ist dein Mann?", ich zwang mir ein Lächeln auf und schüttelte den Kopf, richtete meine Körperhaltung. „Alles ist okay, wirklich. „Gehr lieber hoch zu Thea, sie wartet schon auf dich.", ich bemerkte nur noch, wie sein Blick entgleiste bei der Anspielung auf Thea, aber ich wollte seine Antwort nicht hören, weshalb ich mich an ihn vorbeidrängte und meinen Weg fortführte.

Wo sollte ich jetzt hin? Nachhause und hoffen, dass Flint mich nicht erwartete? „Sansa warte!" Ich wurde grob am Arm gepackt und wollte mich wehren, aber meine Kräfte ließen nach, weshalb ich nichts weiter tun konnte, als stehen zu bleiben. Tränen kullerten lautlos über meine Wangen und wiedereinmal fühlte ich mich schwach. „Das mit Thea..", ich schüttelte den Kopf und unterbrach ihn: „Du bist mir keine Rechenschaft schuldig, immerhin bin ich verheiratet und das zwischen uns waren nur... naja, nichts bedeutendes halt." Ich versuchte irgendwie die Schärfe in meiner Stimme wiederzufinden, aber das Zittern konnte ich einfach nicht abstellen. „BULLSHIT!" Mein Körper fuhr zusammen, die Stimme von Nolan war so kalt und wütend, dass es mir eine Gänsehaut bereitete. „Du kannst mir nicht sagen, dass du nichts gefühlt hast, dass es nur Spaß war. Und das mit Thea war nur eine Ablenkung um den Gedanken von dir und Flint.. wie er das mit dir tut, was ich tun will.. irgendwie zu verdrängen." Bei den Namen von Flint brachen wieder alle Dämme, ich war so verwirrt und erschöpft. Soviel schwirrte mir durch den Kopf. Liebte ich Flint noch? Wie fühlte ich mich zu Nolan und dem Angriff? Bevor ich zusammen sacken konnte, packte mich Nolan, um mir Halt zu geben, und drückte meinen Kopf sanft an seiner Brust. Seine Finger spielten mit meinen Haar, während er mir beruhigende Worte zu flüsterte. Im nächsten Augenblick spürte ich, wie meine Füße den Boden verließen und ich von Nolan getragen wurde.

Das nächste, was ich wieder mitbekam, war, wie er mich in seiner Wohnung trug und auf die Couch legte. Thea stand vollkommen verwirrt vor ihm und wollte wissen, was los sei, immerhin waren wir befreundet. Aber Nolan sammelte nur ihre Sachen ein und drückte diese ihr in die Arme: „Du solltest gehen, Thea." Vollkommen verwirrt wurde sie zur Tür geschoben und wollte ihm zum Abschied einen Kuss geben, den er abblockte. „Rufst du mich an Nolan?" Mit einem Nicken, das eher ein Zweifeln auftat, schloss er vor ihrer Nase die Tür und kam wieder zu mir. Das einzige, was ich tat, bevor ich in einen traumlosen Schlaf fiel, war ihm die Ehering von Flint zu überreichen.

The Affair #desireandlust2018 #rosegold18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt