Krampfhaft krallte ich mich in den Stützen und hievte mich mit Hilfe von Greg und Nolan aus dem Rollstuhl. Zitternd versuchte ich irgendwie meine Füße unter Kontrolle zu bekommen, während ich von den beiden Männern auf einer abgedrehten Art angefeuert wurde. Ich fühlte mich so schwach, hilfslos und auch wenn die beiden Männer mir helfen wollten, wussten sie nicht, wie ich mich fühlte. Meine Arme gebten nach, weshalb ich nach noch nicht mal einem Schritt zusammen sackte. Hätten Greg und Nolan mich nicht sofort festgehalten, wäre ich wahrscheinlich hingefallen. Zähne knirschend machte ich mich los, sodass ich mich in den Rollstuhl fallen ließ und mich zurückrollen ließ. „Mrs. Monroe, das war erst ihr erster Versuch. Wir sollten weiter üben." Ich schwieg und wollte nur den Raum verlassen, aber Nolan hielt mich an meinem Rollstuhl fest. „Sansa..?"
Das war nicht sein Ernst, er hatte mir jetzt keine Wahl gelassen, wegzufahren?
Nolan hatte sich komplett verspannt und jedes seiner Worte spuckte er mir entgegen. „Was ist los mit dir? „Ich erkenn dich nicht mehr wieder.
Ich fing an zu lachen, während ich ihn wütend ansah: „DU stellst dich hier gerade als das Opfer dar? Ist das dein VERSCHISSENER Ernst? DU stehst hier doch vor mir auf zwei gesunden Beinen und sitzt nicht im Rollstuhl. DU fragst dich doch nicht, wo der Mann ist, den du liebst, in dem schlimmsten Moment deines Lebens? Ich habe doch gar keinen Grund mehr, optimistisch zu sein! Es ist alles scheiße. Danke Mr. Anderson, Sie können jetzt gehen und Mr. Bloomfield, Sie auch."
Schockiert sah mich Nolan an, während seufzend Greg verschwand. „Das meinst du jetzt nicht so, Sansa."
„VERSCHWINDE, NOLAN!", schrie ich außer mir, während schwarze Punkte vor meinem Sichtfeld auftauchten und die Panikattacke immer näher trat. Er raufte sich die Haare, murmelte einige Flüche und ging zur Tür. Meine Augen schlossen sich, während ich auf den erlösenden Knall der Tür wartete. Aber es blieb still, bevor ich die wütende Stimme von Nolan wieder hörte.
„Du bist so ein egoistisches, verzogenes Miststück, Sansa." Du redest nur von Flint, deinem ach so tollen Ehemann, der dich betrügt und wahrscheinlich auch noch dein Angreifer ist. Aber das, was andere Menschen für dich tun, ignorierst du. Ich meine klar, ich bin wahrscheinlich naiv, dass ich dachte, dass du vielleicht etwas für mich fühlen würdest. Immerhin hatten wir einige unglaubliche Nächte, Erotik, Sensibilität und ich habe dich immer beschützt. War der erste, der im Krankenhaus war.Ich ficke dich, wenn du gefickt werden willst.
Ich tröste dich, wenn du nicht mehr klarkommst.
Ich weise dich in deine Schränken, wenn du übertreibst.
Ich beschütze dich, wenn du in Gefahr bist.
Ich liebe dich, wenn dein Mann dich nicht liebt.
Sag mir, tut das Flint auch?„Es reicht, ich kann nicht mehr zusehen, wie du dich selbst bemitleidest und mich trittst, während ich den Boden, auf den du stehst, küsse."
Und dann schlug die Tür zu, ein ohrenbetäubender Knall, der meine Tränen freien Lauf ließ. Alle hatten mich verlassen, alles war so unwirklich. Nolan. Ich hatte ihn verletzt, aber war da wirklich mehr als Begierde und Lust im Spiel? Und dann fiel mir wieder der Moment ein, kurz bevor wir angegriffen wurden.
„Hast du schon einmal so geliebt, dass du an nichts anderes mehr denken kannst? Dass dir sein Wohl wichtiger ist als deins? „Dass dir der Gedanke, dass ihm etwas passieren könnte, beinahe umbringt?"
Der Blick von Nolan veränderte sich, während er mich durchdringend musterte. Leise seufzend schloss er die Augen und fuhr sich durch seine Haare. „Leider ja.." Was? Langsam drehte ich mich zu ihm, während ich meine Augen zusammenkniff und ihn musterte. „Wer?" Er kam langsam auf mich zu, während er mich bedrohlich ansah: „Ich weiß, es ist nicht professionell von mir, Sansa, aber...."
Es war so deutlich gewesen und ich war trotzdem zu dumm und das zu merken. Nach dem ganzen Schock, nachdem wir in Sicherheit waren, hätte mir doch auffallen müssen, dass er mich meinte. Oder bildete ich mir jetzt etwas darauf ein? „GOTT!" Ich wusste nicht mehr, wo vorne und hinten ist, was ich glauben sollte und was nicht. Es war mir einfach alles zuviel. „Hey Siri!", mein Handy reagierte in der hintersten Ecke und leuchtete auf. „Flint anrufen.." „Flint wird angerufen.", ich hielt die Luft an, in der Hoffnung, dass er rangehen würde. Aber ohne dass überhaupt ein Freizeichen ertönte, ging seine Mailbox an. Mein Herz schlug hart in meiner Brust, während dieses immer mehr zerbröckelte.
Schlurzend griff ich an die Räder des Stuhles und rollte mich Richtung Küche, wo ich versuchte irgendwie an den Wein und ein Glas ranzukommen. Alkohol schien jetzt für mich die einzige Lösung. Ich stütze mich kräftig auf der Küchentheke ab und stemmte mich hoch. Vorsichtig ließ ich eine Hand los, griff nach oben und merkte, wie meine Kräfte nachließen. Ich landete hart auf dem Boden außerhalb des Rollstuhles und verzweifelte. Vielleicht hatte mich ja ein Nachbar gehört bei dem Lärm. Stöhnend robbte ich mich über den Boden, bevor ich mich schwerfällig an die Küchenzeile lehnte. Ich war so erbärmlich...Als ich aus Reflex meine Beine an meinen Körper ziehen wollte und mir wieder einfiel, dass ich dies ja nicht konnte, bemerkte ich ein Zucken in meinen Beine. War das Einbildung? Angestrengt versuchte ich sie zu bewegen, aber wieder nur ein Zucken. Hatte ich nun komplett meinen Verstand verloren? Aber. Es war etwas. Ein Zucken.
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The Affair #desireandlust2018 #rosegold18
Romance*WIRD ÜBERARBEITET* Sansa Monroe ist eine gefürchtete Staranwältin, die noch nie einen Fall verloren hat. Mit ihrem Ehemann, ein erfolgreicher Geschäftsmann scheint ihr Leben perfekt zu sein, doch der Schein trügt. Als ein verurteilter Straftäter au...