Training und Zurechtweisung

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Nachdem ich 30 Minuten auf dem Laufband gesprintet bin, ging ich rüber zu dem freien Gewicht und widmete mich einer Langhantel, die für die nächsten Minuten mich quälen sollte. Mein Personal Trainer Eddie quälte mich wahrscheinlich noch mehr, aber er nannte es lieber „helfen". Seine Sicht der Dinge hätte ich auch gerne.


...
Frisch geduscht und fertig umgezogen lief ich in einem zügigen Tempo in die Kanzlei rein. Heute hatte ich ein wichtiges Mandatsgespräch, weshalb ich Flints Anrufe auch ignoriere. Nolan folgte mir auf Schritt und Tritt, nur wenn ich ins Training ging, versuchte ich ihn abzuwimmeln. Mein Ehemann würde es nämlich nicht gutheißen, dass ich direkt nach einer Woche nach meiner Schusswunde plötzlich extrem anfing zu trainieren. Aber war es nicht meine Sache? Ich wollte mich nicht mehr schwach fühlen, wollte mich wehren können, wollte nicht mehr das Opfer sein. Ich hatte noch 10 Minuten Zeit, bevor der Mandant kam, weshalb ich in die Frauentoilette verschwand. Als ich mir sicher war, dass niemand hier drinne war, zog ich meine Bluse hoch und mir entwich ein schmerzerfülltes Zwischen. Plötzlich zuckte ich erschrocken zusammen, als die Tür aufgestoßen wurde und Nolan den Raum betrat.

„Wohl etwas zu viel Belastung für Ihre Wunde, was Mrs. Monroe?" Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, während ich genervt stöhnend meine Bluse wieder in meinen Rock steckte und an ihm vorbeihuschte. „Das ist hier die Frauentoilette, Mr. Bloomfield." Allerdings kam ich nicht weit, da er im nächsten Augenblick mich am Handgelenk zurückzog und mir in die Augen blickte. Schluckend spürte ich seinen Atem an meiner Haut und als er plötzlich an meiner Taille fasste, bemerkte ich zu spät, was er vor hatte. Er war wahrlich der Teufel in Person, da ich vor Schmerzen zusammenzuckte und er ein Grinsen auf den Lippen hatte, das mich verspottete.

Seine Lippen waren dicht an meinen, als er leise flüsterte: „Was soll das alles? Das Training? Deine Abwesenheit? „Dass du Flint wieder nach Hongkong geschickt hast? Kräftig schubste ich ihn weg, bevor ich meine Beherrschung verlor und ihn direkt hier nahm. „Das ist nicht Teil Ihres Jobs, Mr. Bloomfield." Wütend drückte ich die Tür auf und verschwand in meinem Büro, wo ich schwer seufzend mich in meinen Stuhl niederließ und im nächsten Moment schon zusammen zuckte, da es an der Tür klopfte. „Mrs. Monroe? „Ihr Mandant ist da."

...

Es war 22.25 Uhr und ich verließ erst die großen Mauern meiner Kanzlei. Erschöpft gähnend schrieb ich Thea eine SMS, dass es mir leid täte, aber wir den gemeinsamen Abend verschieben mussten, weil es wieder einmal in der Kanzlei länger dauern würde. Mein Gott war ich froh, dass sie vollstes Verständnis für mich hatte. Ich wollte gerade meine Hand nach einem Taxi ausstrecken, als ich eine männliche Gestalt hinter mir war nahm und verteidigend zum Schlag ausholte. Mit Leichtigkeit wurde dieser allerdings abgeblockt, bevor ich sah, dass es nur Nolan war. „Ich bin es nur, Mrs. Sie wissen doch, dass ich warte, bis sie fertig mit der Arbeit sind, um sie nachhause zu begleiten. „Ich wohne doch eh bei Ihnen im Gästezimmer." Seufzend nickte ich, während er mich zum Wagen führte und mir die Tür aufhielt, bevor er selbst um den Wagen rumlief. Auf dem Weg nachhause schweiften meine Gedanken ab. Ich war nun schon das 2. Mal in seiner Wohnung gewesen und fragte mich, ob es wirklich notwendig war, dass er bei uns während des Jobs wohnte. Flint war schon immer sehr eigensinnig mit seinen Ideen und ließ sich von denen auch nur schwer abbringen. Leise seufzend schaute ich aus dem Fenster, während ich plötzlich eine Hand auf meinem Bein spürte. Eine wohlige Hitze trieb zwischen meine Schenkel, weshalb ich diese aneinander presste und auf meine Wangeninnenseite rumkaute.
„Ist alles mit Ihnen in Ordnung?"

Nickend blieb ich stumm, während er seine Hand von meinem Bein nahm, so als hätte er sich verbrannt. Er schien plötzlich wütend und sein ganzer Körper war angespannt, es wirkte fast so, als wären alle seine Muskeln zum Zerreißen gespannt. Was war nun wieder sein Probem?
Was stimmte nicht mit ihm?
„WAS?!" zischte ich, wobei ich merklich sah, wie er zusammen zuckte, weil er wohl damit nicht gerechnet hatte, dass ich ihn so bissig anfuhr.


„Was mein Problem ist? Dass DU total unvorsichtig bist und alles mit Füßen trittst. Dein Ehemann macht sich Sorgen um dich, während du selbst deinen Bodyguard davonlaufen willst. „Du trainierst und denkst, somit kannst du dich wehren." Er schlug auf das Lenkrad, während er wütend auf den Verkehr achtete.

„Du hast doch keine Ahnung, Nolan. Mein ach so toller Ehemann macht sich solche Sorgen um mich? Klar, wie sehr denn? „So sehr, dass er seine Geliebte auf Geschäftsreise vögelt?" Ich schrie ihn an, während er schockiert mich ansah und er nur so vor Wut zitterte. Was fiel ihm ein, so über mich zu urteilen? „Du weißt gar nichts über mich oder mein Leben." Schluckend sah ich wieder aus dem Fenster, während er schwieg, er machte auch keine Anstalten mehr, etwas zu sagen. Wahrscheinlich merkte er, dass er eine Grenze überschritten hatte.

„Dann trainiere mich, Nolan, damit ich mich wehren kann."

The Affair #desireandlust2018 #rosegold18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt