Und wieder mal ein Krankenhaus

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Es war alles so unglaublich dunkel, ich spürte meinen Körper kaum. Alles fühlte sich so unendlich taub an, während ich versuchte mich zu bewegen, aber ich konnte es nicht. Ein lautes Piepen ertönte, war es echt oder war es nur ein stressbedingtes Hirngespinst? Plötzlich wurde das Piepen von einem Rauschen abgelöst und dann hörte ich eine Sirene, Befehle und Panik. Etwas war da noch... eine angenehme Stimme, die mir beruhigende Worte zuflüsterte und meinen Namen wie in Dauerschleife wiederholte. Etwas schwang in dieser Stimme mit. Angst? Sorge? Traurigkeit? Schluckend zuckte ich bei dem nächsten lauten Geräusch zusammen und hörte im nächsten Augenblick eine grobe Stimme: „Mr. Bloomfield, Sie müssen nun von der Verletzten wegtreten, wir müssen sie jetzt aus den Trümmern herausgeschneiden!" Bitte, was? Grade als sich scheinbar Nolan zögerlich von mir lösen wollte, griff ich seine Hand. „Sansa?!" Er legte sich auf den Boden, flach wie ein Brett, damit ich ihn sehen konnte. „Sie ist wach." schrie er, während er plötzlich hoch gerissen wurde und aus der Bergungszone entfernt wurde. Plötzlich wurde alles laut und ein stechender Schmerz durchfuhr mich und meinen Körper. Aus meiner Kehle kam ein lauter Schrei, bevor schon wieder alles schwarz wurde.

Es gibt einen Moment in deinem Leben, wo du dich komplett verarscht fühlst. Nicht nur auf eine einfache Art, wo man sich aufregt, und dann ist es gut. Es ist eher eine Art, wo du überlegst, ob es nicht sinnvoller wäre, nicht mehr zu kämpfen. In dieser kurzen Zeit wurde ich so oft angegriffen, so oft war es so schwer für mich und die Unterstützung von Flint war nicht mehr da.

Immer wieder wurde ich wach, auf der Fahrt im Krankenwagen, bei der Einlieferung, aber es war alles wie taub, ständig lief mir Blut aus den Mundwinkeln und ich konnte vor Schmerzen kaum atmen.


Ich konnte das grelle Licht vom OP-Schild erkennen und hörte, wie die Krankenschwestern Nolan davon abhielten, weiter mitzukommen. Meine Stimme versagte, als ich Nolans Namen rief, und dann spürte ich nur einen Stich in meinem Arm. Das Rauschen wurde lauter, alles wurde warm und dann spürte ich nichts mehr außer die Dunkelheit.

Nolan Pov

Ich zählte die Minuten, während ich auf und ab lief. Sansa war nun einige Stunden im OP und keiner konnte mir etwas sagen über ihren Zustand. Diese starke Frau hatte in der kurzen Zeit, wo ich auf sie aufpasste, schon so viel Mist erlebt, dass ich selbst an meinen Qualitäten zweifelte. Und Gott, machte ich mir Sorgen, meine Professionalität war komplett weggeblasen, während mein Herz in meiner Brust fast zersprang. Ich schwöre, dass ich ihren Angreifer finden würde und mit meinen bloßen Händen qualvoll umbringen würde. Ich hob meinen Blick, als ich das Klackern von Absätzen hörte. Eine junge Frau betrat den Gang, irgendwo hatte ich sie schon mal gesehen. Ihr blondes Haar wackelte bei jeder ihren Bewegungen mit, während sie besorgt zu mir kam. War das nicht Sansas Freundin aus dem Club?


„Nolan richtig? Wie geht es Sansa und wo ist Flint? „ Sie dirigierte mich mit einer Hand am Rücken zu den Stühlen und setzte sich hin, was ich ihr gleich tat. Mit der Handfläche wischte ich mir übers Gesicht in der Hoffnung, dass sie die Tränen nicht gesehen hatte. Das wäre als Personenschützer seltsam und würde direkt auf unsere Affäre hinweisen. „Sag, schon gibt es etwas Neues?" Thea sprach in einer sorgenvollen Stimme, aber es wirkte so, als würde es gespielt und falsch sein.


Schluckend schüttelte ich den Kopf, bevor ich langsam meine Stimme wieder fand. „Sie wird noch operiert." Meine Fassade bröckelte, als ich auf meinen Händen sah und das ganze Blut erblickte, Sansas Blut. „Mr. Bloomfield?" Ich hob meinen Kopf und sah den Cop, der bei dem letzten Angriff schon mich befragt hatte. „Ich hätte da einige Fragen an Sie, es tut mir leid, was geschehen ist. Ich habe gehofft, dass wir uns nicht so schnell wieder sehen würden." Allerdings kam ich nicht zum Antworten, weil ein Arzt heran trat. „Sie sind Mr. Bloomfield?" „Mrs. Monroe hatte sie als Ansprechpartner ausgewählt." Ich stand direkt auf und ignorierte den Polizeibeamten und Thea vollkommen: „Geht es ihr gut?" Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich ganz fachlich und seine Stimme ekelerregend ruhig, sodass mir speiübel wurde: „Mrs. Monroe hat ein Spinaltrauma erlitten mit einer Rückenmarksverletzung, die Schäden sind leider inoperabel. Es gibt neurologische Symptome, die darauf schließen lassen, dass sie evtl. nie wieder laufen kann. Wir haben gemacht, was wir können, haben die inneren Blutungen gestoppt, aber mehr können wir leider nicht tun. Sie sollten vielleicht zu ihr. „Sie könnte nun Beistand gebrauchen."

The Affair #desireandlust2018 #rosegold18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt