Kapitel 20

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~Schau ihm oft und fest ins Auge,
ob auch offen ist sein Blick,
denn des Menschen Worte lügen,
doch das Auge kann es nicht.~

POV John:
Nach einiger Zeit wache ich auf. Ich höre ein poltern im Wohnzimmer. Panik steigt in mir auf. Schnell greife ich in meine Nachtstischschublade und ergreife meine Pistole. Sherlock schläft wie ein Stein, was mich innerlich brodeln lässt. Wie kann er nur schlafen, wenn unten, in unserer Wohnung, Verbrecher sein könnten ? Langsam atme ich tief ein und mache mich so leise wie möglich auf den Weg zum Wohnzimmer. Die Pistole und den Blick nach vorne gerichtet. Es hat schon Vorteile einmal Soldat gewesen zu sein. Langsam öffne ich die Tür des Wohnzimmers und gehe schnell rein, drehe mich zu allen Seiten um, um den Übeltäter direkt zu überwältigen. Doch: da ist nichts. Überhaupt nichts. Ich suche alle Ecken ab, bis ich plötzlich ein Geräusch aus der Küche höre. Langsam bewege ich mich zu ihr. Und dann sehe ich es : es ist einfach ein Vogel. Ein blöder Vogel der versucht raus zu kommen. Ich öffne das Fenster und lasse ihn raus. „Gott zum Glück nur ein Vogel ", rede ich mit mir selbst und lache leicht dabei. „Naja fast.", höre ich eine Stimme hinter mir sagen und spüre einen Schlag auf meinen Hinterkopf. Ich Falle bewusstlos nach hinten.

POV Sherlock :
Langsam Wache ich auf. Doch ich liege nicht in meinem Bett. Ich sitze gefesselt auf einem Stuhl. Ruhe bewahren. Ich sehe mich um und sehe John bewusstlos gegenüber von mir sitzen. Auch er ist gefesselt. „John !", schreie ich ihn immer und wieder an, in der Hoffnung, dass er aufwacht und es ihm gut geht. Und tatsächlich: nach einiger Zeit rührt er sich etwas und öffnet die Augen. Hilfesuchend blickt er sich um bis sich unsere Augen treffen und er einen beruhigenden Seufzer von sich gibt. „Sherlock.. zum Glück bist du da...", sagt er ,während er tief einatmet. „ John gehts dir gut??",frage ich schnell nach. „Alles gut außer mein Kopfweh.. aber ja es geht mir gut keine Sorge.", lächelt er mich an. Gut. Wenn es ihm gut geht, kann ich jetzt mit meiner deduktion beginnen. Wir sind in einer Art Lagerhaus. Wir sind fest gefesselt, aber so, dass uns nichts weh tut oder wir Verletzungen bekommen könnten durch das Seil. Also jemand will uns hier festhalten, aber eigentlich beschützen. Ich fange an zu grinsen. „Du kannst raus kommen mary."

POV John:
Mary ?! Als ob mary das.... oh..... da steht sie schon. „Mary wie konntest du nur ?!?!", schreie ich sie an und versuche mich los zu reißen. „John beruhige dich mal. Mary will uns nur beschützen. Ist es nicht so?",fragt Sherlock sie und sie nickt, während sie mir tief in die Augen sieht. „John , du und Sherlock seid in Gefahr. Ich wusste mir nicht zu helfen, als euch hier zu fesseln. Ihr könnt nicht zurück. Ich kann euch auch nicht mehr sagen, sonst bin ich tot. Aber ihr müsst mir vertrauen. Bitte... ich mache das alles doch nur für euch."
Und tatsächlich. Ich vertraue ihr .  Ich sehe es an ihren Augen.

Ehe du in deinem Leben
fest auf einen Menschen baust,
geh mit Vorsicht ihm entgegen,
eh' du dich ihm anvertraust.
Schau ihm oft und fest ins Auge,
ob auch offen ist sein Blick,
denn des Menschen Worte lügen,
doch das Auge kann es nicht.

POV Sherlock:

Tagtäglich
werden wir bombardiert
mit Katastrophenberichten,
fürchterlichen Vorkommnissen,
negativen Nachrichten
und schrecklichen Bildern.
Ist es da nicht ein Wunder,
daß wir immer noch
an das Gute im Menschen
glauben können,
daß wir die Hoffnung
auf bessere Zeiten
nicht aufgeben,
daß wir noch immer
anderen Menschen
unser Vertrauen
schenken können,
daß wir schlafen
und träumen können,
leben und lieben?

Und nur durch John kann ich das nun endlich verstehen. Ich sehe Mary an und ich merke, dass sie es aus liebe Tut. Aus liebe zu uns. Sie achtet sogar nicht auf sich und ihr Kind sondern auf .... Moment mal... Kind ? Natürlich. Wieso ist es mir nicht direkt aufgefallen? Mary ist schwanger. Nein. Das hier ist zu gefährlich für sie. Sie muss weg hier."Mary du musst hier weg und zwar sofort. Wir kommen schon klar, aber dem Kind darf nichts passieren. Denk dran: dein Leben gehört jetzt nicht nur dir. Bitte Mary . Bitte...", flehe ich sie an. Sie starrt mich zitternd und blass an. Tränen rollen über ihre Wange und sie fängt an zu Schlurzen. „W..Woran .. hast du... hast du es erkannt ?",fragt sie mich und kniet sich zum Boden. „Einfache deduktion... hör mir zu. Ich werde euch drei beschützen euch wird nichts passieren, aber dafür musst du mir vertrauen. Und mich hier los machen. Verdammt Mary mach schon !"
Langsam geht sie zu mir und macht sich los. Weinend drückt sie sich an mich und ich streichle zart durch ihr Haar. Und ja das wundert mich selbst, aber wie gesagt: sie ist eine Freundin. Und ich lasse meine Freunde nicht hängen.

POV John:
Mary ist ... schwanger ? Ich bin Arzt und mir ist es nicht aufgefallen! Was bin ich nur für ein vollidiot?! Nun sitze ich als einziger noch gefesselt am Stuhl und kann den beiden beim umarmen zu gucken. Ich weiß, dass es  falsch ist jetzt sauer zu sein, aber ich bin leider auch nur ein Mensch.
Nach einer gefühlten Ewigkeit werde auch ich endlich befreit. Ich umarme Mary feste und versuche sie zu beruhigen, was mir nach einer Weile auch gelingt.
„ Mary muss hier weg. Weg von diesen Typen. Aber davor : Mary du musst uns jetzt die ganze Wahrheit sagen."
Mary nickt und atmet tief durch. Langsam setzt sie sich auf eine eisenplatte hin und sieht uns beide ängstlich an.  Gespannt sehen Sherlock und ich sie an , bis sie endlich anfängt uns zu berichten.

„ ihr werdet es mir nicht glauben aber ... es ist moriarty. Er ist zurück."

Someone like you ~JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt