Eine Woche war es her, seit er und Angelina mit Draco und Hermine zusammen Pizza essen waren. Der Abend war sehr lustig gewesen und Bill und Fleur hatten in Gabrielle kurzfristig noch einen Babysitter gefunden und sich dem Grüppchen angeschlossen. In den letzten Jahren hatte sich der Kontakt, aufgrund der Entfernung, nur auf Briefe oder Gespräche über den Kaminzugang beschränkt und letztere hatten sie vorher bei den Ministerien anmelden müssen, damit es funktionierte.
Ja, George freute sich wirklich, dass Hermine und Draco wieder in England waren. Hätte ihm vor ein paar Jahren jemand erzählt, dass er sich ausgerechnet mit einem Malfoy anfreunden würde, hätte er demjenigen (und sich selbst) wahrscheinlich eine Riesenladung Kotzpastillen in den Kaffee getan. Aber nach dem Krieg hatte Draco sich sehr zum Positiven verändert, was, wie jeder wusste, nicht schwer war, wenn man an sein Benehmen in den ersten Schuljahren zurückdachte. Und wenn ausgerechnet Hermine ihm verzieh und sogar eine Beziehung mit ihm einging, dann war George mehr als bereit gewesen, sich ein eigenes Bild vom neuen Draco zu machen. Leider war er, neben Bill, der einzige aus seiner Familie, der aus dem Krieg etwas gelernt zu haben schien. Vielleicht hatte Hermine recht und es war wirklich ratsam, noch niemandem von ihrer Rückkehr zu erzählen. Es würde früher oder später sowieso rauskommen.
Schon von Weitem war das bunte Treiben im Fuchsbau zu hören. Wie jeden Freitagabend war die ganze Familie zum Abendessen versammelt und George war wahrscheinlich wie immer der Letzte, der ankam.
„Georgie, ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr", begrüßte ihn seine Mutter und drückte ihren Sohn an sich. „Komm, geh erst einmal ins Wohnzimmer, die anderen sind alle schon da. Das Essen ist auch jeden Moment fertig."
Molly verschwand wieder in die Küche, während George dem Lärmpegel nachging und das Wohnzimmer betrat.
„Hallooo liebe Familie!", rief er gut gelaunt in die Runde.
„Onkel Georgie", quietschte seine vierjährige Nichte und hüpfte fröhlich auf ihn zu, sodass ihre blonden Löckchen auf und abwippten. Sie plapperte auch gleich drauf los: „Hast du mir was mitgebracht? Und spielst du gleich mit mir? Guck mal, hier ist meine Puppe, die du mir zum Geburtstag geschenkt hast."
„Victoire", Leicht empört versuchte Fleur ihre Tochter ein wenig von George wegzuziehen, damit er überhaupt erst den Raum betreten konnte.
„Mais Maman ...", quengelte Victoire, bevor Bill sie auf den Arm nahm.
„Lass deinen Onkel erst einmal richtig ankommen. Ihr habt gleich noch genug Zeit um miteinander zu spielen", sagte er leise zu seiner Tochter und sie nickte nur, bevor sie sich zu George rumdrehte und ihm die Arme entgegenstreckte.
„War ja klar, sobald George da ist, sind alle anderen abgeschrieben." Ron grinste, ehe er sich einen Keks in den Mund steckte.
„Ronald!", rief Molly, die hinter ihrem Sohn im Durchgang stand. „Es gibt gleich Essen, also hör auf, dich mit Keksen vollzustopfen. Kommt, setzt euch alle. Ginny, hilfst du mir bitte den mit den Töpfen?"
Ginny erhob sich eher widerwillig vom Sofa, auf dem sie mit Harry und Ron gesessen hatte, drückte Harry den kleinen James in die Arme und folgte ihrer Mutter in die Küche. „Warum muss immer ich helfen? Die anderen könnten auch mal was machen", murrte sie leise, sodass es kaum jemand verstehen konnte.
George grinste nur und wandte sich dann wieder den anderen zu.
„Wo ischt denn Angelina?"
„Sie wäre gerne mitgekommen, aber ihre Tante aus Italien ist zu Besuch."
„Audrey ist auch nicht da, ihre Großeltern sind diese Woche in der Gegend", erklärte Percy ungefragt die Abwesenheit seiner Freundin, wurde allerdings ignoriert.
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Heimatgefühle
FanfictionFünf Jahren ist es nun her, seit Hermine und Draco England verlassen haben. Doch die Rückkehr in ihre Heimat steht unter keinem guten Stern, denn während Draco sich vor einer Begegnung mit seinem Vater scheut, trifft Hermine auf ihre ehemaligen best...