Kapitel 3

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Alexandra spürte wie sich der Druck auf ihre Hand lockerte. "Madison..?", sah sie fragend ihre ältere Schwester an.
"Dort vorne, Lexi… da sind Leute.. wir müssen sie um Hilfe bitten…", flüsterte Madison aus Erschöpfung.
Madisons Hand war nun von der ihrer Schwester gelöst. Ihr letzter Blick war ein wunderschöner Sonnenaufgang mit dem Blick auf das riesige Haus und die Scheunen daneben. Danach sackte sie in sich zusammen und fiel endgültig in Ohnmacht.
"Nein, Schwester, wach auf!", weinte Alexandra. Sie sah sich panisch nach Hilfe um, zögerte jedoch auf die Menschen zuzugehen. Diese hatten sie jedoch schon bemerkt. Es waren zwei Männer welche sich ihnen von weitem näherten.

"Jimmy, ich sag dir doch, da ist jemand!", rief Joey zu seinem Bruder, "schau doch mal, ich glaube es ist ein kleines Mädel!".
Auch Jimmy bemerkte nun das kleine Mädchen. Sie musste ältestens 10 Jahre alt sein und hatte einen Wintermantel an, obwohl es gar kein Winter war.
"Hallo?!", rief Joey ihr zu. "Joey, mach ihr doch keine Angst!", befahl ihm Jimmy und schlug ihn leicht auf seinen Oberarm.
"Komm runter, sie rennt doch nicht weg."
"Warte, lass mich das regeln", befahl Jimmy ihm und ging einen Schritt schneller als Joey.

In der Zwischenzeit wurden einige andere von dem Lärm geweckt. Es war in den frühen Morgenstunden und Paddy und Angelo öffneten schweren Herzens ihre Augen. Angelo gähnte und rieb sich die Augen. "Was schreit der denn so?", fragte er sich und zog die Decke weg, um aufzustehen.
"Etwas leiser, Angelo, die anderen schlafen noch. Kathy wird dich umbringen, wenn du sie weckst. Sie hat bis gestern Nacht noch gearbeitet."
"Paddy, die schlafen wie Steine", ignorierte Angelo seinen Bruder und ging auf das Fenster zu.
Genervt von der Frechheit seines Bruders seufzte er nur noch, doch auch seine Neugier packte ihn und er stand ebenfalls auf um aus dem Fenster zu sehen.
"Wer ist das?", fragte sich Angelo.
"Ich weiß es nicht. Aber eine Person sieht ohnmächtig aus. Und die andere sehr jung. Schau mal, Joey und Jimmy gehen gerade auf sie zu", beschrieb Paddy das Geschehen. "Scheinen nicht gefährlich zu sein, ich geh mal runter zu ihnen", sagte Paddy und öffnete so leise wie möglich die quietschende Holztür, die dringend eine Reperatur nötig hatte und ging auf Zehenspitzen hinunter, da Kathys Zimmer im unteren Teil des Hauses lag.
"Warte auf mich, Paddy!", rief Angelo und öffnete die Tür ohne Rücksicht auf seine noch immer schlafenden Geschwister. Sauer drehte Paddy sich um, doch Angelo entgegnete ihm nur: "Sagte doch, die schlafen wie Steine."

"Wer bist du, Kleines? Und was ist passiert?", sagte Jimmy vorsichtig und kniete sich vor ihr nieder. Er bemerkte, wie sie ängstlich zwei Schritte nach hinten ging, als er sie berühren wollte.
"Alles in Ordnung? Wer ist das da?", fragte Joey aus dem Hintergrund und zeigte mit seiner Hand auf die ohnmächtige Madison.
"Sie ist meine Schwester..sie reagiert nicht.. ich glaube es geht ihr gerade sehr schlecht…", doch als sie dies sagte, fing sie fürchterlich an zu schluchzen und Jimmy legte nun einen Arm um ihre zierlichen Schultern und drückte sie leicht. "Joey, trag das Mädchen rein." Und ohne auf eine Reaktion seines Bruders zu warten, tröstete er das kleine Mädchen, während er mit ihr in Richtung des Hauses ging: "Keine Sorge, Kleine, wir helfen euch. Hör auf zu weinen, es wird alles besser", sagte er ihr lächelnd.
Joey seufzte und kniete herunter, um Madison auf die Arme zu nehmen. Er bemerkte jedoch einen sonderlichen Geruch. Es war Blut, welches an ihrem Gesicht und an ihren Händen klebte und auch an ihrem Mantel.
Sofort stand er auf und ging einige Meter auf Abstand, denn er musste sich übergeben. "So viel Blut, oh Gott, Jimmy, das kann ich nicht!", stieß es noch aus ihm heraus, als er wieder würgen musste.
Sofort wurde das Schluchzen von Alexandra lauter und Jimmy drückte sie an sich und sah wie Paddy und Angelo das ganze aus der Ferne beobachteten. Sie standen an der Tür und sofort rief Jimmy sie herbei: "Paddy! Angelo! Schnell helft eurem Bruder!".

"Was besseres als befehlen kann der wohl nicht", flüsterte Angelo.
"Da ist jemand in Gefahr glaube ich, Angelo, lass uns schnell helfen", schlug Paddy ihm vor und rannte auf die ohnmächtige Person zu. Auch Angelo folgte ihm, da seine Neugier zu groß war.
Angekommen kniete Paddy sich nieder und sah wie Madison viele kleine Schnittwunden im Gesicht hatte. Sie hatte ebenfalls einen Mantel an, jedoch keine Schuhe. Er sah dass sie unter dem Mantel eine Wunde haben musste, denn getrocknetes Blut war an ihren Händen. "Angelo, hilf mal Joey", sagte ihm Paddy ohne ihn anzusehen, "ich glaube der fällt gleich um, dann haben wir zwei Ohnmächtige."
Angelo bemerkte erst jetzt, wie Joey mit seiner Übelkeit und Angst vor Blut zu kämpfen hatte. Schnell ging er zu ihm und half ihm auf um ihn zurück in ihr Haus zu führen.
Paddy öffnete Knopf für Knopf ihren Mantel und warf diesen von ihr weg, um das Gewicht zu verringern. Nun sah er, wie viele Schnittwunden sie tatsächlich hatte und hielt vorsichtig ihre blutverklebten Hände. "Überall Wunden…", sorgte er sich leise und sah dem Mädchen ins Gesicht. "Sie ist so.. jung. Sie sieht nicht älter aus als ich. Was ist bloß mit ihr passiert?", fragte er sich innerlich und fing danach sofort an sie zu tragen. Er klemmte eine Hand unter ihre Knie und eine hinter ihren Rücken und trug sie dann auf seinen Armen. Sie war sehr leicht für ein Mädchen diesen Alters und er war schweres Tragen gewöhnt, also hatte er es geschafft, auch wenn es keine kurze Strecke war.

Fell In Love With An Alien (Paddy Kelly Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt