Der Vorschlag

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Mir war zwar schlecht und mein Kopf dröhnte. Am Liebsten hätte ich mich einfach hingelegt und gesagt: alles wäre ein Traum.
Trotzdem musste ich an meine neuen Freunde denken. Wenn ich jetzt einfaxh alles abstreite und irgendetwas dummes tue, bringe ich alle in Gefahr, überlegte ich und musterte den gemossten Boden.
Ich wollte am Liebsten einfach meine Ruhe haben um alles vergessen zu können, doch ich wusste, das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Ich spürte die Blicke der Anderen auf mir ruhen. Sie sahen mich erwartungsvoll an. Natürlich, ich war so schlau und hatte sie mit hierrein gezogen und jetzt erwarten sie natürlich Vorschläge und Ideen.
Wie ein Pfeil schoss sie mir um die Ohren. Ich hob meinen Kopf und blickte zu den erwartenden Gesichtern. ,,Der, der hat doch von jemanden erzählt vor dem die Angst haben oder so. Jemand der gegen die sind."
,,Stimmt, von denen hatte ich auch schonmal gehört", ergänzte Liam
,,Fighter's", murmelte ich und ließ mir den Namen ein paar mal durch den Kopf gehen.
,,Ja, die haben den Namen mal erwähnt, als ich sie belauscht hatte!"
,,Weißt du, wo die sind", fragte ich und sah ihn an. James, Peter und Nadya hingegen warfen sich nur fragende Gesichter zu.
,,Ich glaube, dass die nicht weit weg sind, sonst hätten die keine Angst, dass wir zu denen finden", überlegte er. Ich nickte in Gedankenversunken, schon alles letztere Vergessen. Vielleicht konnten die wirklich helfen und alles wird wieder gut, wie in einem Kinderbuch. Manchmal wünschte ich, ich wäre in einem. Das wäre definitiv leichter, als das alles hier zu ertragen.
,,Da wir nicht wissen, wo die sind, sollten wir vielleicht einfach weiterlaufen und hoffen, dass wir sie vielleicht durch Zufall treffen", schlug Liam vor.
,,Durch Zufall finden? So König Drosselbart, du solltest wissen, dass derjenige, wen auch immer, überall sein kann, auf der ganzen Welt." Peter hob einer Augenbraue und starrte ihn triumphierend an. Bei dem Namen ,,König Drosselbart" wurde mir kurz warm ums Herz. Es war ja auch schon ein sehr sehr altes Kinderbuch, dennoch ein bekanntes und es erinnerte irgendwie schon an die noch schöne Kindheit. Wie gerne ich einfach im Kinderzimmer wäre und irgendein Buch gelesen hätte.

Liam ignorierte ihn trotzdem und widmete sich stattdessen zu Nadya und James. Die zwei saßen ganz eng nebeneinander an einem Baum. Fast so, als ob es nichts schöneres geben könnte. Wären da keine Blutenden Arme, bzw. nur Nadya's Arm blutete noch, was sie weniger störte. Immer wieder blickten sich sie Turteltäubchen an. Am Liebsten hätte ich sie einfach hier sitzen gelassen, damit sie ihr Glück hier finden.
,,Also, wir haben mitbekommen, dass die Leute, die hinter uns her sind, irgendwie Angst haben oder so vor irgendwelchen Leuten, namens Fighter's oder so. So genau wissen wir sas auch nicht, nur dass die uns vielleicht helfen könnten", schilderte Liam kurz den Gedanken.

James unf Nadya machten jetzt auch andere Gesichtsausdrücke. Von traurigkeit, Angst und Hoffnungslosigkeit konnte man einen kleinen Hoffnungsschimmer wahrnehmen.

James blickte erfreut zu Nadya, blieb jedoch an ihrer offenen Wunde hängen. ,,Sag mal, warum blutet deine Wunde immer noch", sprach er das Thema an, was mein nächster Standpunkt gewesen wäre.
Nadya's Augen wanderten ebenfalls dorthin. Sie blieb aber still. ,,Deine Wunde sollte schon längst eine kleine Kruste haben, bevor du noch verblutest", warf James den Ernst der Lage auf.
,,Wird es schon",versuchte nun Peter und zu beruhigen. ,,Wenn wir jetzt nicht los gehen, haben wir erst im Dunkeln ein Schlafplatz, also... los!"
,,Er hat recht", meldete sich nun Liam wieder zu Wort. ,, Wir wissen nicht wirklich, wie lange das dauert bis wir sie finden oder ob wir sie überhaupt noch finden werden."
Die Jungs erhoben sich. James richtete einen besorgten Blick auf Nadya, die immer nich dabei beschäftigt war ihre weiterhin blutende Wunde zu begutachten.
Anschließend stand ich ebenfalls auf. James machte es mir nach und half Nadya hoch.
Diesmal widmete sie sich jedoch mit einem lächeln zu James, der sie ebenfalls mit einem lächeln begutachtete. Peter verdrehte die Augen und wir machten uns auf den Weg, weiter in den Wald.

Camp 19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt