Peter lief voran. In der Hand hielt er das Messer um den Weg vor uns frei zu machen. Er schnitt das Gestrüpp vor uns Weg und fühlte sich, wie der Anführer.
Ich lief neben Liam. Sein Haar glänzte im Sonnenlicht blond und seine braunen Augen musterten den Waldboden.
Hinter uns liefen Nadya und James.
,,Meinst du wir kommen aus der ganzen Sache wieder raus", fragte Liam. Ich spürte seinen Blick, der auf mir ruhte. Ich war nicht viel kleiner, als er, musste aber sobald ich zu ihm schaute, meinen Kopf etwas heben.
,,Na ja, ein Versuch ist es Wert", antwortete ich, klang jedoch nicht wirklich überzeugt.
,,Meinst du wir sehen unsere Familien wieder", sprang er in ein neues Thema hinein.
,,Ich kann es nicht sagen... Wie war denn deine Familie?"
,,Ich hatte eine Mutter. Sie war toll und ich, ich habe sie im Stich gelassen." Er schluckte.
,,Nein, hast du nicht! Wer weiß, vielleicht geht es ihr gut!? Außerdem war es ja nicht deine Schuld! Das waren alles... Wir brauchen einen Namen für die", versuchte ich die Stimmung etwas aufzuheitern.,,Leute", hörten wir plötzlich Peter's Stimme von vorne. Wir blickten auf. Man sah ihn beinahe nicht mehr. Er war bereits zimlich weit vorne.
,,Kommt mal schnell", rief er.
Nach einem kurzen fragendem Blickwechsel mit Liam rannten wir in seine Richtung.
,,Warum hast du uns gerufen", fragte ich von weitem.
Als ich näher kam, beantwortete er meine Frage: ,,Hier ist ein Fluss!"
Er hatte recht, vor uns erstreckte sich ein Fluss, der weit in den Wald hienein ging.
Auch Nadya und James stoßen zu uns. ,,Oh, ein Fluss", rief James.
,,Toll, ihr habt Augen...", sagte Peter, doch ich ließ ihn nicht ausreden.
,,Dann können wir was trinken", schlug ich vor und malte mir aus, wie lange man ohne etwas zu essen und ohne trinken überleben könnte.
,, Lass mich doch mal ausreden", rief Peter. ,,Ich habe mal gehört, dass ein Fluss..." ,,zu Menschen führt", beendete Liam seinen Satz. Peter verschränkte beleidigt seine Arme.
,, Stimmt, vielleicht führt der uns zu den Fighter's oder jedenfalls zu Menschen", fügte ich hinzu. ,,Hoffentlich zu den richtigen", warf Liam schnell ein.
,, Ich schlage eine kurze Pause vor, wo wir etwas trinken können", sagte Peter, was mal etwas schlaues war.Plötzlich hörte ich ein dumpfes aufschlagen hinter mir und ein Schrei, James Schrei.
Erschrocken drehte ich mich um.
Hinter mir lag Nadya zusammengekauert auf dem Boden. Die Hände und Beine so nahe, wie möglich am Körper, als ob ihr kalt wäre. Sie war blass und sah gar nicht gesund aus.
James kniete sich zu ihr und schrie auf einmal:,, Ja macht doch was!!!"
,, Es, es ist ihre Wunde!!! Sie verliert zu viel Blut", rief Liam aufgeregt.
Er konnte recht haben. Aus ihrer Wunde strömte immer noch Blut. Ich fragte mich, wie viel Blut man hat. Sie blutete schließlich schon zimlich lange.
,,Wir, wir müssen es verdecken und so", kam aus meinem Mund.
,,Womit denn", schrie James. Ich war mir nicht sicher, konnte aber Tränen in seinen Augen entdecken.
Entschlossen zog James sein schwarzes T-shirt aus und sein Sixpack kam zum Vorschein. Auf mich machte es zwar keinen guten Eindruck. Würde ich jemanden draußen rumlaufen sehen, würde ich ihn z.B. für einen Angeber halten. Aber das war gerad e nicht so wichtig.
Mit seinem T-shirt schnürte er die Wunde zu, die irgendwie immer schlimmer aussah. Ich konnte aber ein kleines Lächeln auf Nadya's Gesicht erkennen, nachdem sich James für sie ausgezogen hatte.
,,Sollen wir uns umdrehen oder...", mischte sich Peter in die eigentlich rührende Szene ein. Dafür erntete er einen bösen Blick von James.,,Vielleicht sollten wir einfach den Fluss entlang gehen. Vielleicht können die uns helfen", unterbrach ich die grausame Stille.
James und die Anderen nickten bedrückt.James half Nadya hoch und bat Liam ihm zu helfen. Zu zweit stützten sie das arme Mädchen.
Ich weiß nicht, wie lange, vielleicht eine Stunde oder so waren wir seid dem Vorfall am Fluss unterwegs.
Es fühlte sich schon viel länger an.Auf einmal jedoch endete der Wald. Ganz plötzlich standen wir auf trockendem Boden. Manchmal wuchsen ein paar Grasbüschel aus dem Boden, was dem Boden jedoch nicht viel schmackhafter machte.
Trotzdem ging der Fluss weiter. Der Fluss führte noch zimlich weit in die trockende Landschaft rein.
Uns blieb keine andere Wahl als weiter zu gehen.Ein paar Minuten später konnte man jedoch Berge am Horizont erkennen. Der Fluss führte genau darauf zu.
Die Sonne brannte auf unseren Köpfen förmlich. Im Moment war James am Besten gekleidet mit seinem nackten Oberkörper. Nadya schien kaum etwas mitzubekommen. Immer wieder fielen ihr die Augen zu und sie atmete nur noch mühsam.Manchmal machten wir eine kleine Pause und erfrischten uns mit etwas Wasser aus dem Fluss, was den Hunger auch nicht zum stillen brachte.
Unsere Beine konnten uns auch nicht mehr solange tragen.
Auch die Sonne schien langsam aufzugeben, da sie langsam mit der Nacht tauschte.,, Ich kann nicht mehr", entfuhr es mir irgendwann.
,,Bis zu den Bergen schaffen wir es wohl heute nicht", sagte Peter, der diesmal ganz vorne war.,,Doch, so weit ist es nicht mehr. Wenn wir uns beeilen könnten wir es vor Sonnenuntergang schaffen", sagte Liam entschlossen.
Stöhend liefen wir weiter ohne Pause. Um so länger wie liefen, um so kälter wurde es. Es schien so, als ob die Sonne die ganze Wärme mitnahm um sie jemand anderem zu geben.
Es wurde jetzt doch dunkel, aber wir hatten es fast geschafft.
Liam wollte am Fuß des Berges eine Pause machen. Damit waren wir alle einverstanden.Plötzlich hörten wir einen Schuss. Erschrocken sahen wir und um. Man konnte niemanden sehen.
Man hörte ein Zischen und etwas traf James. Er drehte sich in mit seinem Rücken zu mir. Ein Pfeil oder so steckte bei ihm im Rücken und er fiel um.,, Das sind Betäubungsgewähre", schrie Liam. ,,Wir müssen uns verst...", versuchte er uns noch mitzuteilen, ließ sich jedoch auch fallen. Nadya, die nicht mehr getragen wurde fiel ebenfalls auf den trockenden Boden. Auch sie bekam kurz darauf dennoch ein Pfeil ab.
Ich drehte mich in die Richtung aus der die Pfeile abgeschossen wurden. Sie kamen aber aus jeder Richtung.
Doch, da! Ich sah jemanden. War das ein Mann oder eine Frau? Der Jenige stand jedenfalls breitbeinig auf einer Kante am Berg. Es war ein Mann, ein Grinsen zierte sein Gesicht.
,, Hören Sie auf", schrie ich so laut es ging. Er ließ sich dadurch nicht abbringen. Na ja, jedenfalls schoss er die Pfeile nicht. Ich sah kein Gewehr ofer sonst etwas in seiner Hand.
Wieder ein dumfes Aufschlagen. Peter fiel um.Erschrocken ging ich ein Schritt zurück.
,,Wer seid ihr", rief der Mann.
,,Das geht sie gar nichts an", schrie ich und spürte Anschließend etwas an meinem Bauch.
Das Zischen, welches der Pfeil mit sich nahm war kaum zu hören. Man spürte einfach ein kleines Pieken und ein plötzliches Schwindelgefühl.
Ich konnte noch sehen, wie der Mann nach unten kam und in den Augenwinkeln bemerkte ich noch weitere Personen, die jedoch Gewehre oder so trugen.
Das Schwindelgefühl verlief über den ganzen Körper. Krampfhaft versuchte ich wach zu bleiben, was nicht klappte.
Meine Augen wollten mir nicht mehr gehorchen, genau so, wie mein Körper, der sich nach vorne fallen ließ...
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Camp 19
Science FictionHier geht es um eine Welt, die uns bisher unbekannt war, eher eine Art Zukunft. Die Welt ist einfach schon lange nicht mehr so, wie sie ist. Wir haben sie kaputt gemacht, einfach alles zerstört. Die Zivilisation ist unterteilt: Babys/Kinder/Jugendl...