Im Lager

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Der Junge, welcher scheinbar Rhydian hieß führte mich zu einem anderen Zelt.
In diesem brannte ebenfalls Licht.
Als ich eintrat erblickte ich die Anderen. James saß auf einem Art Bett und knetete förmlich seine Hände vor nervösität.
Er wollte, was sagen, als Ryhdian ihn unterbrach:,, Nein, sie ist noch nicht wach! Und wehe ihr wagt es abzuhauen!" Drohend blickte er der Reihe nach uns an.
Liam umarmte mich und Peter verdrehte die Augen. Ich erwiderte die Umarmung dankbar. Es fühlte sich gut an, jemanden vertrautes zu haben.
In dem Zelt standen 2 Betten. James saß nervös zappelnd auf dem Einen, während es sich Liam auf dem Anderen bequem machte. Peter saß gelangweilt in der Ecke.

Rhydian war immer noch im Zelt und bevor er davon ging fügte er schnell hinzu:,, Ihr solltet schlafen! Morgen werdet ihr viel zu erzählen müssen und morgen kriegt ihr auch eine Stärkung. Schlaf tut auch gut!" Er zwinkerte uns an.
James trug mittlerweile zum Glück ein T-shirt, was mir nun nicht ganz so peinlich war ihn anzugucken. Mir tat er leid. ,,Er hat recht", riss mich Liam aus den Gedanken. ,,Wir sollten schlafen gehen."
James schüttelte den Kopf.  Er war noch zu angespannt.
Ich jedoch stimmte Liam zu und auch Peter war von der Idee begeistert.
Dennoch wollte er auf dem Boden schlafen, so dass Liam und ich in dem anderen Bett schlafen konnten.
Unangenehm war mir das nicht. Es war besser als nichts. Ich fragte mich nur, ob ich überhaupt schlafen konnte. 

Als ich aufwachte, wusste ich es. Die Sonne blinzelte durch kleine Zeltöffnungen zu uns hierüber, erfreut uns zu sehen.
Verschlafen rieb ich mir, wie ein Kleinkind meine Augen.
Ich blickte mich um. Peter saß schlafend auf dem Boden und im Nacken spürte ich sanfte Atemklänge von Liam.
Etwas fehlte. Mein Blick überflog den Raum etwas zu schnell, da mir etwas schwindelig wurde.
Doch dann setzte ich mich auf. James fehlte!
Wie auf Kommando kam Ryhdian zu uns. Seine dunklen Augen musterten mich interessiert.
,,Ich dachte,ihr würdet nie wach werden", sagte er gelassen. ,,Wo ist James", fragte ich stattdessen. Mein bedrohlicher Blick verfang sich in seinen Augen und ich starrte ihn lange an.
Er löste sich aus der Starre: ,,Beruhig dich, beruhig dich! Er hat plötzlich nachts jemanden angegriffen."
,,Er hat was?"
Verwirrt stand ich auf.
,,Ich glaube er hat Phoebe angegriffen. Sie ist unsere Ärtztin. Er hat gedroht sie umzubringen, wenn er nicht sofort zu Nadya dürfte. Da musste es halt sein."

Er blieb weiterhin gelassen und mein Mund blieb offen stehen.
,,Ihr habt doch nicht!"

,,Ach nein, nein! Wir haben ihn nicht umgebracht. Na ja hätten wir aber fast."
Wie konnte er das nur so leicht sagen?
,,Wo ist der den jetzt", fragte ich, gleich dabei die Geduld zu verlieren.
,,Im Gefängnis, also da, wo du gestern drin warst."
Ich beruhigte mich langsam wieder.
,,Warum war ich da eigentlich gestern drin und die Anderen nicht?"
,,Äh... der da..." Er zeigte auf Peter.,,hat gesagt, du wärst der Anführer! Die Anführer sind meistens die Gefährlichsten, mutigsten oder sonst was. Auf jeden Fall wissen sie alles und sprechen meist für die Gruppe. Na ja, gefährlich siehst du jedenfalls nicht aus", grinste er.
Daraufhin trat ich ihm in seine empfindlichste Stelle. Er jaulte sozusagen auf, hielt sich die Stelle und ging langsam in die Knie.
Diesmal grinste ich. ,,Wer ist hier gefährlich", fragte ich triumphierend.

Ein paar Minuten später kam er wieder auf die Beine und zückte plötzlich ein Messer aus seiner Hosentasche.
Gekonnt fasste er nach meinem Arm, so dass ich mich drehte mit dem Rücken zu ihm. Er zog mich an sich ran und hielt mir das Messer an die Kehle.
...

Camp 19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt