Fighter's

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Als ich meine Augen aufschlug, füllte sich alles so schwer an. Am liebsten wäre ich einfach liegen geblieben. Moment, wo war ich den überhaupt?
Der Schlafplatz fühlte sich nicht, wie ein warmes Bett an, eher, wie harter Boden. Ich ließ, während ich den Boden mit meinen Händen abtastete die Augen zu. Etwas Sand?
Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Nadya, die kurz vor dem verbluten war, der Fluss, die Savanne und... die Pfeile!
Erschrocken riss ich die Augen auf und sah mich um.
Ich saß auf trockendem Boden, neben mir häuften sich Steine und vor mir war eine Art Gitter.
Es wirkte, wie eine kleine selbstgemachte Höhle von kleinen Kindern.

Meine Gedanken fielen wieder auf Nadya. ,,Hey, lasst mich hier raus", schrie ich. Ein paar Minuten später schaute ein brauner Lockenkopf zu mir runter.
,,Oh, du bist wach", lächelte er.
Es war ein Junge nicht viel älter als 16 oder 17. Mit einem Schlüssel schloss er die Tür auf.
Er nahm meinen Arm und schubste mich nach draußen.
Leider begrüßte mich keine Sonne. Der Mond stand immer noch am Himmel und die Kälte machte sich über meinen Körper her.
,,Spinnst du", schrie ich. ,,Halt dein Mund oder willst du alle wach machen", sagte er leise.
Abermals fasste er nach meinem Arm. Ich weichte ihm aus und rannte.
Doch er holte mich schneller als erwartet ein.
,,Warte, du dummes Ding", rief er.
Ich rannte durch die verschiedenen Zelte, die, wie ein kleines Ferienlager unterteilt waren. ,,Lass mich", schrie ich, als er mich erneut packte.
,,Sam will dich sehen, da musst du wohl mitkommen."
Die Zelte hatten alle eine dunkle Farbe. Als ich mich etwas weiter umsah, während der Fremde mich festhielt, sah ich auch, dass es gar keine Chance gab abzuhauen, da ich an verschiedenen Stellen Menschen mit einer Waffe auffindbar machte, die wie Wachen auf Position standen.
Widerwillig lief ich mit.
Er führte mich zu einem diesmal großen Zelt in dem Licht brannte.

Es war auch irgendwie kein Zelt, es war er ein schützendes Dach aus Stoff. Drinnen stand ein Tisch mit einer Landkarte und 4 Männer standen um ihn herum.
,,Die sehen beschäftigt aus, vielleicht sollten wir die lieber nicht stören", flüsterte ich zu dem Jungen, der mich diesmal an beiden Armen festhielt.

,,Sam, ich habe sie", sagte er nun.
,,Bring sie her", sagte Sam.
Es war der Mann, den ich am Anfang vor den Bergen gesehen hatte. Da war ich mir sicher. Er war etwas gebräunt und hatte braune Haare. Seine Kleidung war schmutzig, wie eigentlich jeder hier hatte.
,,Was wollen sie", rief ich. Der Junge hinter mir schubste mich bis zum Tisch.
,,Ich stelle hier die Fragen", sagte der Mann.
,,Von wo seid ihr, seid ihr Spione, was macht ihr hier und was habt ihr vor?"
,,Was wollen sie", wiederholte ich meine Frage.
,,Antworten ubd jetzt rede", schrie er nun.
,,Erst wenn ich weiß, ob es meinen Freunden gut geht!"
,,Ja!"
,,Meine Freundin braucht dringend ärztliche behandlung, sonst stirbt sie, bitte!"
,,Wenn du dann redest!"
,, Ja!"
,,Sie ist bereits bei einer unserer Ärtzte", sagte er nun, was mich etwss beruhigte.
,,Und warum stehe ich dann hier und nicht James oder Liam? James ist der Älteste!"
,,Meine Güte, weil der Freund gesagt hätte, du wärst die Anführerin!"
,,Peter", murmelte ich wütend.
,,Beantwortest du jetzt unsere Fragen?" Ich merkte, wie er langsam die Geduld verlor.
Ich blieb still.
,,Hey, wir könnten deine Freunde ganz schnell umbringen, wenn es sein muss", flüsterte mir der Fremde Junge entgegen.
Also nickte ich.

,,Also, woher kommt ihr und was wollt ihr und wer hat euch geschickt?"
,, Ich, also wir..." Ich war mir nicht sicher, ob ich die Wahrheit sagen soll.
Nach kurzer Überlegenheit war es mir dann doch egal. Ich konnte nur hoffen, dass die die genauso hassten, wie ich.
,,Wir sind geflohen von einem der Camps!"
,,Ihr seid von denen", rief der scheinbare Anführer und plötzlich spürte ich eine scharfe Kante in meinem Rücken, ein Messer. Der fremde Junge sah mich neugierig an, während er das Messer hielt.
,,Nein", schrie ich nun. Ich war sauer.
,,Wir haben nichts falsches gemacht! Wir sind nicht von denen! Wir sind abgehauen, weil wir das da komisch fanden. Die suchen uns und wir wissen nicht, warum!!!" Ich musste mich gerade dringend auspauern.
Der Mann blieb ganz ruhig.
,,Von welchem Camp komnt ihr?"
,,Camp 19", murmelte ich.
,,Jefferay, ich wusste es!"
,,Woher kennen Sie...?"
,,Er war ein alter Freund von mir." Die Stimme des Mannes wurde leiser, als ob es ihm unangenehmen war.
Stille, ich traute mich nicht zu bewegen um kein Schaden im Rücken davon zu tragen und Sam starrte nur gedankenverloren auf den Tisch.

Ein paar Minuten später versuchte er sich schon wieder zu fassen.
,,Ok, ihr wisst also nichts?"
,,Was sollen wir wissen", fragte ich verwirrt.
,, Warum die Camps da sind,  was da genau passiert?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Wir sind die Fighter's und können euch helfen."
Eine Gänsehaut überflog mich. Wir hatten es geschafft, wir waren sicher!!!
,, Das heißt leider nicht, dass ihr sicher seid!
Aber wir können euch antworten geben, wenn ihr uns helft."

Ich nickte angespannt! Am liebsten wollte ich jetzt schon alles wissen.
,,Ihr seid aber bestimmt total ausgehungert. Ihr seht schon zimlich abgemagert aus. Ihr kriegt erstmal etwas zu essen, danach sagen wir euch alles, was wir wissen!"
Er lächelte mich an und wirkte fast sympathisch.

,,Und Ryhdian, nimm dein Messer weg", schrie er, worauf ich lächeln musste.
Das erste mal seid langer Zeit!

Camp 19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt