Kapitel 11

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Noel

Völlig verdattert schaute ich auf die Haustür, hinter der Lian verschwunden war. Ich wollte einfach nur nach Hause gehen und dann küsste sie mich einfach nochmal, es war genauso schön wie in der Umkleidekabine, aber doch anders. Besonders der letzte zarte Kuss zum Abschied, der brachte mein Herz zum Explodieren und schmelzen.
Ich lehnte meinen Kopf gegen das harte Metall und seufzte laut. Am liebsten würde ich klingeln und sie wieder in meine Arme nehmen, sie an mich drücken und nie wieder gehen lassen. Doch ich musste mich zusammen reißen, ich hatte einen Auftrag zu erfüllen und auf dem musste ich mich jetzt konzentrieren. Das war wirklich wichtig.
Ich stieß mich von der Tür ab, blickte ein letztes mal an der Fassade hinauf und machte dann kehrt. Ich suchte mir eine kleine Gasse, die ruhig gelegen war und löste mich dort in Rauch auf, war schneller zu reisen als zu Fuß und ich war ein wenig bequem. Warum nicht das nutzen was man hatte? Ein hoch auf die Magie.
Zuhause angekommen, schloss ich meine Wohnungstür auf, entledigte mich meiner Kleidung und nahm erst einmal eine ausgiebige Dusche. Um ein wenig mein Gemüt und meine Gefühle abzukühlen, doch leider brachte es nicht wirklich viel. Was genau war heute eigentlich mit mir passiert? Ich war nicht dafür bekannt Gefühle zuzulassen, eigentlich ging ich bei den Menschen immer auf Abstand und behandelte sie eher wie flüchtige Bekannte. Das ganze nahm ein unbestimmtes Ausmaß an und wenn ich jetzt nicht handelte, würde es schlimm für Lian und mich ausgehen. Und das wollte ich natürlich nicht.
Sobald ich an Lian dachte, fuhren meine Gefühle Achterbahn und das machte mich fertig. Ich hatte gerne alles unter Kontrolle.
Ich trat aus der Dusche heraus, wickelte mir ein Handtuch um meine Hüfte und wischte die beschlagene Scheibe sauber. Dann betrachtete ich mein Gesicht und suchte nach Antworten, doch ich fand keine.
Ich hinterließ eine nasse Spur, als ich vom Bad in mein Schlafzimmer ging, um dort mein Handy zu holen. Sollte ich ihn wirklich anrufen? Ich war mir nicht ganz so sicher, er würde mir das selbe raten was ich bereits schon wusste. Doch es nützte absolut nichts, ich musste mit jemanden darüber sprechen und er war der beste Kandidat dafür. Mit meinen Eltern konnte ich nicht darüber reden, die würden vermutlich einen Anfall bekommen und mich verstoßen. Oder sogar schlimmeres beim Obersten Dschinn Rat anzeigen, weil ich drauf und dran war eine ihrer Regeln zu brechen und das musste immer verhindert werden. Obwohl es auch Dschinn's gab die es schafften es geheim zu halten und nie jemand etwas davon erfuhr, vorausgesetzt das Baby wurde ein normaler Mensch und kein halber Dschinn. Da kamen einige dann in Erklärungsnot.
Ich warf mich samt Handy aufs Bett und starrte meine Decke an, eine Wischbewegung mit der Hand und meine Zimmerdecke war verschwunden, ich konnte jetzt den Himmel von draußen sehen und dazu den tollen Sonnenuntergang. Ganz langsam versank die Sonne hinterm Horizont, letzte Strahlen blitzen hier und da auf. Der Himmel war erst strahlend blau, verfärbte sich dann in ein sanftes rot violett und zum Schluss sah es aus als ob der Himmel in Flammen stand, dann verschwand alles und einzelne Sterne wurden sichtbar. Das gefiel mir immer am besten, ich liebte die Sterne und beobachtete diese auch gerne. Ich sollte mir mal wieder ein Teleskop zulegen, oder aber ich sah sie mir einfach aus der Nähe an. Musste dabei immer nur drauf achten das mich kein Weltraumsatellit aufnahm oder mich ein Raumschiff sah. Im Weltall konnte ich nicht allzu lange in Rauchform herum wandern, aber das machte mir auch nicht so viel Spaß. Ich genoss lieber meine ruhe in meiner Wohnung, mit einem Glas Wein und beobachte alles vom Teleskop aus. Das war meine Welt.
Ein Klingeln holte mich zurück in die Realität und ich blinzelte benommen. Verwirrt schaute ich auf mein Handy, dachte im ersten Moment das es vielleicht Lian wäre, doch mein Handy klingelte nicht. Wieder läutete es und da verstand ich das es die Klingel war. Ich stand auf, drückte den Summer und öffnete die Tür, ein abgehetzter Postbote kam die Treppen herauf und schleppte Kisten mit sich herum. Das waren wohl meine Sachen aus London.
„Einmal unterschreiben bitte." Er hielt mir das Gerät hin und ich kritzelte schnell meine Unterschrift darauf, dann verschwand er wieder und schleppte noch ein einen Karton hoch. „Zum Glück war es das." Der arme Kerl schwitzte total und sah echt fertig aus. Ich ging schnell an meinen Kühlschrank und gab ihm eine kalte Dose Cola, er nahm die dankend an. „Danke und Tschüss." Ich winkte dem Postboten hinterher. Dann ließ ich die Kisten mit einem Fingerschnippen in meine Wohnung fliegen, sie räumten sich auch von selber auf ihren Platz, ich brauchte nur dabei zuschauen. Ein hoch auf die Magie.
Ich ging wieder zurück in mein Schlafzimmer, dort öffnete ich eine Seite meines Spiegelschrankes und wühlte ein wenig herum. Endlich fand ich meinen hellbraunen Pulli, mit dem V- Ausschnitt und dazu eine dunkle Jeans. Ich zog mir meinen Pulli über den Kopf, dabei kam mir mein Handy wieder ins Sichtfeld und der Gedanke an Lian. Entschlossen griff ich danach und wählte seine Nummer. Es klingelte fünf mal und es nahm keiner ab, als ich schon dachte die Mailbox würde jeden Moment ran gehen wollte ich schon auflegen, doch da meldete er sich endlich. „Hallo?", nuschelte er verschlafen am anderen Ende der Leitung. „Oh habe ich dich geweckt?" Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen. Wecken wollte ich ihn natürlich nicht, aber ich wusste zumal auch nicht in welcher Zeitzone er unterwegs war. „Schon gut, wenn du anrufst muss es ja schon etwas wichtiges sein. Also was ist los?" Er gähnte. „Ich habe ein kleines Problem." Jetzt war er hellwach und lauschte gespannt. „Was genau meinst du mit du hast ein Problem? Von welcher Größenordnung sprechen wir?" Wie sollte ich es ihm am besten erklären? „Ich weiß nicht genau wie ich es dir erklären soll, zeigen wäre dann wohl doch die optimalere Lösung. Also natürlich nur wenn du Zeit hast." Innerlich betete ich dafür das er nicht so schnell hier her kommen konnte, warum hatte ich ihn nochmal angerufen? Warum wollte ich unbedingt das er mir hilft? Das war eine ganz, ganz blöde Idee. „Ach weißt du so schlimm ist es ja dann doch nicht, ich finde bestimmt auch alleine eine Lösung. Tut mir leid das ich dich geweckt habe." Schnell legte ich auf und schaltete mein Handy aus, legte es in meine Nachttischschublade und schloss diese energisch.
Ich hätte länger über das ganze nachdenken sollen und nicht einfach so Kopflos handeln. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Vielleicht wolltest du einfach nur Schadensbegrenzung halten? Ja meine Innere stimme hatte recht, ich wollte nicht das Lian in Gefahr geriet. Ich sank auf die Couch und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Scheiße!
Keine fünf Sekunden später tauchte neben mir rot oranger Rauch auf und er manifestierte sich neben mir. Da war er nun, sah mich an und ließ sich neben mir aufs Sofa fallen, mein bester Freund seit der Dschinn Schule.
„Noel was ist los? Und jetzt sag nicht es ist nichts, ich weiß ganz genau das etwas ist, sonst muss ich dich immer anrufen. Von alleine meldest du dich ganz selten mal. Also?" Ich blickt auf und schaute meinem besten Freund in seine Sturm grauen Augen. Wie sollte ich es ihm nur erklären, sodass er mich verstand und nicht verurteilte. „Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, ich möchte nicht das du dich von mir abwendest." „Warum sollte ich das tun?" „Ach Oliver ich habe richtig Mist gebaut, ich weiß gar nicht wie das passieren konnte. Dabei war ich immer so vorsichtig, doch jetzt ist alles so anders." Oliver zog die Augenbrauen hoch und musterte mich ganz genau, er war doch etwas verwirrt. Konnte er sich bereits denken um was es genau ging? Was ging ihm gerade durch den Kopf? Würde er dann immer noch mit mir befreundet sein wollen? „Stimmt etwas mit deinem Auftrag nicht? Hast du da vielleicht einen Fehler gemacht? Das ist doch nicht so schlimm, das passiert doch jedem mal." Er verstand es nicht. Ich vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen, es war mir doch ein wenig unangenehm. „Oh." Dann machte es bei Oliver, seine Augen wurden groß wie Untertassen und sein Kiefer klappte nach unten. Erkenntnis blitzen in seinen Augen auf. „Du hast etwas mit einem Menschen? Mensch das wurde aber auch endlich mal Zeit." Oliver klopfte mir auf die Schulter, ich hingegen schaute ihn nur verwirrt an. „Oliver ich habe so mehr oder weniger etwas mit einem Mädchen, wir haben uns nur geküsst, aber sie ist so besonders..." Weiter sprach ich nicht. „Du meinst du bist dabei dich zu verlieben? Warum sagst du es denn nicht gleich? Dann hätte ich es doch gleich verstanden. Zeig sie mir."
Er stand auf und löste sich bereits auf, schnell sprang ich auf und löste mich ebenfalls in Rauch auf. Ich zeigte ihm den Weg und zusammen schwebten wir zu Lian. Zum zweiten mal an diesem Tag sah ich sie wieder, sofort reagierte mein Herz auf sie und meine Augen nahmen sie gefangen. Lian lief in ihrem Zimmer herum und hängte Wäsche auf. Ich entdeckte das Smaragdgrüne Kleid und dachte wieder an den Kuss und die Umkleide. Lian sang und tanze nebenbei, sie sah glücklich aus und das machte mich auch glücklich. Zumal sie mir von ihrer Geschichte erzählt hatte, das mit ihrer Mutter und ihrer Schwester, da war ich froh das sie heute so glücklich aus sah.
„Sie ist süß und vor allem scharf." Oliver grinste mich frech an, ich stieß ihm in die Seite. „Rede nicht so von ihr." Er lachte. Doch Oliver hatte recht, Lian sah heiß aus, ihre Haare waren noch nass von der Dusche und zu einem losen Dutt gebunden. Sie trug ein knappes blaues Top, deren Ausschnitt schon etwas tief war und ich ihre herrlichen Brüste sehen konnte und dazu sehr knappe blaue Shorts, die ihre Pobacken nicht ganz verdeckten und sie noch hab zeigten. Die Backen hatte ich vorhin in meinen Händen, da Lian vorhin einen Tanga an hatte konnte ich direkt ihre weiche Haut spüren. Ich bekam eine Gänsehaut, meine Lenden zuckten und ich wollte aufstöhnen, doch das käme nicht so gut mit Oliver neben mir.
„Du magst die Kleine wirklich sehr, oder? Ich sehe es an deinen Augen, aber Noel wie willst du das machen? Du wirst nicht ewig hier in dieser Stadt bleiben, sobald dein Auftrag vorbei ist muss du sie verlassen. Du weiß sie darf nichts von deinem Dschinn Dasein erfahren, denk an die Regeln." „Glaubst du das weiß ich nicht?" Ich kniff die Augen zusammen und knurrte. „Ich weiß selbst das ich Mist gebaut habe und ich wollte nie das mir so etwas passiert, aber sie hat mich vom ersten Moment an total verzaubert. Ihre Augen nehmen mich gefangen, blicken tief in meine Seele und ihr lächeln ist entwaffnend. Von ihren Lippen fange ich erst gar nicht an, du hast sonst nur wieder schmutzige Gedanken." Wir grinsten einander an. „Da hast du wohl recht. Aber wenn ich dich so reden höre, hat es dich auf jeden Fall mächtig erwischt. Noel ich kann es dir jetzt ganz offen sagen, du, mein guter, bist offiziell verliebt und zwar in die Kleine da unten." Weder Zorn noch Enttäuschung lagen in seiner Stimmer oder in seinem Blick, er klang eher verständnisvoll. Ob Oliver so etwas auch schon mal durch gemacht hatte? Ich musste ihn bei Gelegenheit mal fragen. „Was soll ich denn jetzt nur tun?" „Na ja ich an deiner Stelle würde mit dem scharfen Häschen ins Bett gehen und mir nehmen was ich bekommen kann, aber da du ja nicht ich bist ist es schwierig." Er schaute wieder zu Lian hinab und musterte sie genau, dabei blieb sein Blick zu lange auf ihrem Hintern kleben. Dieses mal stieß ich ihm richtig doll zwischen die Rippen. „Du schaust da unten mein Mädchen an, lass bitte das sabbern sein." „Ist ja gut, ist ja gut. Nur bitte nicht mehr in die Seite." Oliver rieb sich seine schmerzende Stelle. Selbst schuld. „Ich denke es ist besser wenn wir wieder zurück in meine Wohnung gehen, du kannst dich ja hier nicht richtig konzentrieren und ich möchte nicht das du so über sie sprichst, geschweige denn das du sie so gierig anschaust. Dabei wird mir schlecht und ich habe Lust dich zu schlagen." Spielerisch boxte ich ihm gegen seinen muskulösen Oberarm, wir lachten. „Na dann los."
Wir verpufften wieder in zwei Rauchwolken und schwebten wieder zurück in meine Wohnung. Ich ging zum Kühlschrank und öffnete ihn, über die Schulter hinweg sah ich zu Oliver. „Wolltest du auch etwas trinken?" „Ich nehme ein Bier, wenn du eins da hast." Ich holte eine Flasche Bier und eine Flasche Wein, dazu ein Glas für mich. Mit einer Wischbewegung öffnete sich die Flasche von alleine und schwebte zum Mülleimer. Ein hoch auf die Magie. Ich liebte diesen Spruch, Oliver nervte dieser immer.
Bei dieser Erinnerung musste ich einfach grinsen. Wir hatten uns damals am Anfang der Dschinn Schule kennengelernt und uns auf Anhieb verstanden. Wir passten einfach wie Arsch auf Eimer zusammen, unterschiedlicher konnten wir einfach nicht sein und genau deswegen passten wir so gut zusammen. Wir mochten zwar verschiedene Sachen, waren aber sehr oft einer Meinung. Im Geiste waren wir eindeutig und unzertrennlich, deswegen konnte ich Lian verstehen wie sie sich fühlte, ohne Oliver konnte ich auch nicht mehr leben. Er war einfach meine bessere Hälfte.
„Danke für das Bier." Wir stießen zusammen an und ich nahm einen kräftigen Schluck von meinem Wein. Den hatte ich heute bitter nötig.
Wir saßen einfach erst einmal nur auf meinem Sofa und tranken unsere Getränk, wir schwiegen einfach.
„Mich wundert es das du nicht sauer auf mich bist." „Warum sollte ich sauer sein? Weil du dich in die Kleine verliebt hast? Noel du bist nicht der Erste und auch nicht der letzte Dschinn der sich in einen Menschen verlieben wird. Es kommt jetzt nur drauf an was du unternehmen möchtest, das liegt jetzt an dir." „Ich weiß nicht was ich tun soll, ich möchte einerseits nicht zu weit gehen mit ihr und ihr dann das Herz brechen, aber andererseits möchte ich nicht mehr ohne sie sein. Lian hat sich so in meine Gedanken gebrannt und in mein Herz, das glaubst du mir nicht." „Ich sehe es dir an." War das echt so offensichtlich? Vielleicht sollte ich es doch mehr verstecken, nicht das jemand von den Dschinn's noch etwas mitbekam und ich vors Gericht geschleppt wurde. So etwas wollte ich mir ersparen und Lian die Qualen.
„Du hast genau drei Möglichkeiten dagegen etwas zu unternehmen." Ich blickte über den Rand meines Wein Glases zu Oliver hinüber. Wollte ich das wirklich hören? „Möglichkeit Nummer Eins, ich kann dir und ihr die Erinnerungen an euch nehmen. Es gibt aber keine Garantie das das auch so bleibt und eure Gefühle für einander nicht mehr auftauchen, so oft habe ich das schließlich noch nicht gemacht. Um ehrlich zu sein habe ich noch nie jemanden seine Erinnerungen genommen, vielleicht sollte ich das vorher üben, nicht das noch etwas schief geht. Zur Not tröste ich dein Mädchen." Bevor ich ihn wieder Boxen konnte, war er verschwunden und tauchte lachend auf der anderen Seite des Wohnzimmers wieder auf. „Du bist zu leicht zu durchschauen, nächstes mal musst du einfach schneller sein." Grinsend setzte er sich wieder neben mich, doch mit etwas Abstand dazwischen. „Möglichkeit Nummer Zwei, du beendest deinen Auftrag so schnell wie möglich und verschwindest dann, natürlich wäre es dann auch sinnvoll wenn du weniger Zeit mir ihr verbringen würdest, dann kann man noch einen guten Cut machen. Auch hier wäre ich bereit sie zu trösten." „Oliver du bist echt ein Arsch, wärst du nicht mein bester Kumpel, hättest du schon meine Faust im Gesicht." „Ja daran merkt man das du wahnsinnig in dieses Mädchen verknallt bist, richtig niedlich." Ich schnaubte. Manchmal hatte Oliver echt einen an der Waffel, aber das zeichnete ihn aus.
„Und was ist Möglichkeit Nummer Drei?" Ich wusste schon was jetzt kommen würde und doch wollte ich es aus seinem Mund hören, sonst war es nicht real für mich. „Möglichkeit Nummer Drei, du gibst dein Dschinn Dasein für sie auf, oder aber sie wird ebenfalls zu einem Dschinn und so könnt ihr dann zusammenleben. Da gibt es dann nur wieder ein Problem, wenn du ihr von deiner Existenz erzählst und sie bittest ebenfalls so zu werden wie du, brichst du Regel Nummer Zwei und das hätte dann für euch beide Konsequenzen. Und ich weiß nicht ob du das gerne möchtest." Alle drei Möglichkeiten waren scheiße, doch Oliver wollte mir nur helfen. „Ich weiß jede Option ist absolut blöd, vor allem Möglichkeit Nummer Drei, als ob du wirklich für einen Menschen dein Leben aufgeben würdest. Dafür kenne ich dich einfach zu gut, das würdest du nie tun. Würdest du doch nicht, oder?" Misstrauisch schaute mich Oliver von der Seite an und studierte jede meiner Gesichtsmuskeln, als ob sie ihm irgendetwas verraten würden. „Nein ich würde nicht einfach so mein Dasein aufgeben, ich weiß noch nicht genau was ich machen werde. Ich werde erst einmal eine Nacht drüber schlafen und es mir in ruhe durch den Kopf gehen lassen und dann entscheide ich mich." „Das klingt sehr vernünftig, du machst das schon." Oliver klopfte mir auf meine Schulter, sodass ich fast mein Glas verschüttete. „"Hey Pass doch auf, die Möbel sind auch nur gemietet. Ich wollte keine neue Couch kaufen, nur weil du so tollpatschig bist." Er streckte mir die Zunge heraus. „Ich werde dann mal verduften, ich muss in ein paar Stunden wieder aufstehen und meinem neuen Meister dienen. Ich bin gerade in Ägypten unterwegs, da werde ich wenigstens mal wieder ordentlich braun. Ruf mich mal wieder an und sag mir wie du dich entschieden hast, mich würde es echt interessieren. Und sobald dein nächster Auftrag erfüllt ist gib mir dann auch mal Bescheid, dann machen wir mal wieder Urlaub zusammen, das haben wir uns beide verdient." „Mache ich Oliver und danke für deine Hilfe." Wir umarmten uns kurz, dann verschwand Oliver wieder in seinem rot orangen Nebel. Puff und weg war er.
Endlich war ich wieder alleine und konnte mich ganz meinen Gedanken hingeben, sie sortieren. Ich hatte morgen den ganzen Tag Zeit und konnte mir darüber den Kopf zerbrechen, für heute machte ich Schluss. Ich bestellte mir eine Brokkoli Pizza, dazu sah ich mir ein paar alte Folgen von Navy Cis an. Ich genoss den Abend, die restlichen Tage würden noch härter und schwerer werden, da brauchte ich einen klaren Kopf.

Verwunschene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt