♠ 16. Kapitel

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L A N D O N

Nicht wie sonst auch weckten mich die Töne von Justin Bieber, nein, mich weckte ein merkwürdiger Rap von irgendwem. Verwundert blinzelte ich und schlug die Augen auf. Kaum war ich wach, nahm ich den Schmerz in meinem Rücken war. Grummelnd richtete ich mich so gut es ging auf und erblickte Luca, der dich an mich gepresst lag und friedlich schlief. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was allerdings verrutschte, als ein Stich meine Wirbelsäule nach oben fuhr und mich inne halten ließ. Ein Blick hinter mich reichte, um mir auszumalen, was passiert war. Ich hatte in einer ungemütlichen Lage an der Wand geschlafen. Na ja, dafür Luca jetzt so zu sehen hatte ja auch was. Luca schien das Lied nicht zu hören, denn er schlief selenruhig weiter, als wäre alles ganz still. Vorsichtig rutschte ich zum Ende des Bettes und stand auf. Fest entschlossen, ihn noch etwas schlafen zu lassen. Schließlich war er wegen mir so lange aufgeblieben und er brauchte seinen Schlaf. Schnell stellte ich den Wecker ab und tappte leise in mein Zimmer.

Eine halbe Stunde später hatte ich seinen Schulranzen gepackt und mich frisch gemacht. Jetzt konnte er aufstehen und sich fertig machen und dann einfach das Frühstück genießen, welches Aaron gemacht hatte.

»Wo ist Luca?«, erkundigte sich Aurora und ließ sich auf den freien Stuhl an der Stirnseite des Tisches sinken. Müde ließ sie sich gegen die Lehne sinken und legte den Kopf etwas schräg.

»Der schläft noch. Ich hab schon alles für ihn gemacht«, antwortete ich und legte die ganzen Sachen auf den Tisch, an dem er später Arbeiten würde. Ros Augen wurden groß, dann schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. »Das ist sehr aufmerksam von dir.« Ihre Stimme war sanft und man hörte, wie sehr sie sich über diese Tatsache zu freuen schien.

»Er war gestern wegen mir so lange auf. Das ist das Mindeste, was ich für ihn tun kann«, antwortete ich ihr und lief um den viel zu großen Tisch herum. Mir kam er jedenfalls zu groß vor. Seit Mum weg war, war er einfach zu groß. Dad saß sehr selten hier und sonst saßen wir nicht immer zur gleichen Zeit am Tisch.

»Ich bin sicher, dass er damit kein Problem hatte«, erwiderte Aurora und riss mich somit aus meinen Gedanken. Stumm zuckte ich mit den Schultern. Mochte sein, aber ich wollte, dass er wenigstens etwas mehr Schlaf bekam. Bevor ich allerdings die Treppe nach oben gehen konnte, um ihn zu wecken, kam Luca schon herunter. Er sah mich an. Noch immer leicht verschlafen, aber gleichzeitig auch total aufgeweckt. Vermutlich, weil er Angst hatte, verschlafen zu haben.

»Keine Sorge. Deine Schulsachen sind vorbereitet für deine Stunden heute«, antwortete ich ihm und lächelte. Er sah mich überrascht an. »Das Essen auch?«

»Alles«, bestätigte ich und lächelte ihn weiter an. Zwar war ich mir nicht sicher, ob ihm alles schmecken würde, da ich kein begnadeter Koch war, aber man könnte es versuchen.

»Danke«, stieß er dankbar aus, sprang fast die letzten Treppen hinunter und fiel mir dann in die Arme. Schnell griff ich mit einer Hand nach dem Geländer, damit ich die Balance behielt.

»Und ich meine nicht nur für gerade«, fügte er leise hinzu. Das mittlerweile vertraue Gefühl von Wärme breitete sich in mir aus. Und als die kleine große Hope dann noch die Treppe herunter getrottet kam und uns hechelnd und schwanzwedelnd betrachtete, fühlte ich mich... geborgen. Geliebt. Wie zu Hause. Und das seit einigen Jahren. Das hier fühlte sich richtig an. Und das gleiche Gefühl hatte ich auch, wenn Dawn bei mir war. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich löste mich langsam von Luca. Selbst, wenn sie mich nicht wollte und abstritt, etwas für mich zu empfinden, musste ich mich bei ihr entschuldigen. Ich hatte sie einfach so geküsst. Ohne Vorwarnung. Vermutlich hatte ich sie damit überfordert und die Tatsache, dass dieser Mann ihr an den Arsch gefasst hatte, machte es nicht besser.

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