L A N D O N
Bitte nicht, dachte ich, als die Töne von Justin Biebers „Boyfriend" erklangen und ich am liebsten mein Handy an die Wand geschleudert hätte. Doch dann erinnerte ich mich daran, bei Dawn zu entschuldigen. Stöhnend erhob ich mich vom Bett. Meine Hand schnellte zu meinen verletzten Rippen. Na ja, die Rippen waren nicht verletzt. Nur ich hatte starke Blutergüsse abbekommen am Samstag. Dawn hatte irgendwann aufgehört mich anzurufen, und obwohl es mich eigentlich freuen sollte, tat es das nicht. Im Laufe des Sonntags hatte ich mich nicht getraut, sie anzurufen, geschweige denn ihr eine Nachricht zu schreiben. Dafür wollte ich mich heute bei ihr entschuldigen. Niemand wusste, dass ich wusste, wer Dawn wirklich war. Ich würde es nicht in der Welt herumschreien. Es war schon schlimm genug, dass ich es wusste, obwohl sie es mir nicht gesagt hat. Langsam erhob ich mich, um den Schmerz nicht noch schlimmer zu machen. Zum Glück befanden sich meine Wunden nicht in meinem Gesicht. So hatte niemand mitbekommen, dass ich in den Kellern war. Kaden war auch dort gewesen, als er wieder aus dem Gefängnis heraus war. Dort unten war es nicht schön, wie manche sagen würden. Gut. Es war nicht richtig. Aber jeder stellte sich freiwillig und niemand wurde gezwungen. Für mich ein gutes gefundenes Fressen. Besonders an Tagen, wenn meine Wut zu groß wurde. Die Tür ging auf und Luca trat herein. Er sah wütend aus. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
»Wie lange willst du noch so tun, als wäre alles okay? Denkst du, ich merke nicht, dass du Kämpfen warst? Du hast versprochen, es nicht mehr zu machen.« Sein Blick sprach Bände. Er prangerte mich an.
»Luca...«
Hilflos stand ich da. Was sollte ich darauf denn antworten?
»Warum warst du dort? Wegen Dawn und Brandon? Dann bist du dümmer als ein Staubkorn! Hast du denn nicht gesehen, dass das alles wegen Rachel war?! Bist du so dumm? Denkst du wirklich, sie mag Brandon mehr als dich?! Du Idiot... Sie war die erste, die dir hinterher gerannt ist. Sie war die erste, die dich angerufen hat. Sie war die erste, die sich Sorgen gemacht hat, verdammt! Wie kannst du nur glauben, dass sie Brandon bevorzugt? Die bist echt blind!« Er schüttelte fassungslos den Kopf, als könnte er nicht glauben, dass ich so dachte. Verwirrt blinzelte ich und runzelte die Stirn. Was? Wegen Rachel? Wieso sollte sie...
»Woher willst du das wissen?«, hakte ich nach und sah ihn forschend an.
»Es ist leicht. Als wir zu den Autos gegangen sind, hatte Brandon schon ein Auge auf sie geworfen, aber sie fühlte sich dadurch unwohl und hat mit mir geredet, um nicht mit ihm reden zu müssen. Dann haben ihre Augen geleuchtet, als ihr euch gekabbelt habt. Erst im Colorado hat sie mit ihm geredet. Aber auch erst, als Rachel sich gesetzt hatte. Außerdem sah es so aus, als hätte sie Angst vor ihr. Bist du so blind und siehst nicht, was sie empfindet, wenn sie bei dir ist?«, erklärte er mir und sah mich immer noch fassungslos an. Er konnte wirklich nicht glauben, dass ich das dachte.
»Ich...«, stammelte ich. Das ergab alles Sinn, was Luca dort sagte. Mist... Im Nachhinein war ich wirklich dumm und blind. Doch warum hatte Dawn Angst vor Ra- Ich musste meine Frage nicht mal zu Ende denken, um zu begreifen, wovor sie Angst hatte. Deswegen wollte sie auch mir nicht näher kommen. Rachel war noch immer verschossen in mich. Sie würde jeden aus dem Weg räumen, der mir zu nahe kommt, nur damit ich irgendwann zu ihr zurückkomme. Und sie hatte Angst, dass Rachel hinter ihr Geheimnis kam und alles von vorne anfing... Erkenntnis machte sich in mir breit.
»Langsam kapierst du es«, sagte Luca und sah nun nicht mehr so ernst aus.
»Es tut mir leid, Luca. Ich war nur wütend und ich wusste nicht, wohin mit meiner Wut. Da sah ich nur das als Ausweg. Tut mir leid. Ehrlich. Ich wollte mein Versprechen nicht brechen. Aber ich wollte meine Wut auch nicht an euch auslassen«, entschuldigte ich mich bei ihm.
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Believe in me ✔
Novela Juvenil♠ 3. Teil der King-Reihe ♠ Diese Kings zerstören alles, was sie berühren... Wieder hier zu sein, ist für Dawn nicht leicht. Doch Portland war und wie immer ihre Heimat bleiben. Alles sollte wie immer sein, doch schon am ersten Tag läuft sie dem Köni...