Die weisen Worte

Energie

Manchmal fühlte sich Sophie kraftlos und müde, ihr fehlte Energie. Doch es dauerte nicht lange, da griffen die Stimmen, welche jeden Abend vor dem Einschlafen zu ihr sprachen, dieses Thema auf.

Hui Tse sprach sie direkt an: "Dir fehlt Energie, ist das dein Problem? Begreife doch, Qi ist überall, in der Erde unter deinen Füßen, im Himmel über deinem Haupt, rings um dich her, im Wasser, in Felsen, in Bäumen, du musst es nur einsammeln. Hast du schon einmal einen Baum umarmt?" 

Sophie glaubte, dass Hui Tse etwas Wahres sagte. Energie, also dieses Qi, musste überall zu finden sein, denn sonst würde es unsere Welt gar nicht geben. 

"Was mache ich denn, wenn das Qi zu stark ist? So ein Baum zum Beispiel hat doch eine gewaltige Kraft." 

"Gut, dass du mich fragst. Das überschüssige Qi klopfst du wieder von dir ab, bevor es dir schaden kann." 

Hier mischte sich Matus ein: "Du kannst Energie gerne auf mich übertragen. Als Schamane brauche ich sehr viel davon. Ich lasse auch fremde Energien durch mich hindurch wirken und kann dadurch wesentlich größere Kräfte entfachen, als es mir ganz alleine möglich wäre."

Sophie glaubte verstanden zu haben, dass ihre momentane Schwäche nur aus der Unfähigkeit resultierte, Energie in sich aufzunehmen, zu sammeln, zu pflegen und zu bewahren. Wenn sie wollte, dann konnte sie die mächtige Kriegerin sein, von der Matus einmal gesprochen hatte. 

Von Meistern wie Hui Tse und Matus konnte sie eine Menge lernen. In ihrem heutigen Traum sah sie sich mit Kräften und Energien spielen und jonglieren, als wären es Bälle.