Die weisen Worte

Hui Tse

Ein Gelübde, von dem Sophie nicht wusste, worum es sich dabei überhaupt handeln sollte, und auf der anderen Seite Lebensfreude und Ataraxia, Seelenruhe also. 

Zwei Stimmen, die zu ihr sprachen, die eine gehörte einem Franzosen, die andere einem Griechen. Damit fühlte sich das Mädchen völlig überfordert, es war alles so unwirklich.

Real hingegen war Sophies kleiner Liebling, ihre weiße Katze Jin.  Die deutsche Übersetzung des chinesischen Namens lautet Gold.

Ziemlich chinesisch war auch der Klang der Stimme, die an jenem Abend zu Sophie sprach.

"Kleine Sophie, wahrzunehmen ohne zu bewerten, das lerne."   

Wie bitte? Was sollte das schon wieder? Das war bereits die dritte Nervensäge, die in ihrem Schlafzimmer auftauchte! Und sie sollte dabei auch noch ruhig bleiben, das hätte der wohl gerne. 

"Mein Name ist Hui Tse, ich komme zu dir aus dem Reich der Mitte und will helfen."

"Vielleicht kannst du das tatsächlich. Surin spricht zu mir von einem Gelübde und Samos von der Ataraxia. Ich bin ganz verwirrt. Sag mir, Hui Tse, was soll ich tun?"

"Tue nichts, kleine Sophie. Tue nichts, damit ist schon alles getan."  

Mit diesen Worten verabschiedete sich Hui Tse auch schon wieder.

Einfaches Nichtstun, das sollte die Lösung sein?

Wenn sie gar nichts tat, dann würden die anderen sich schon etwas einfallen lassen und womöglich nichts Gutes. Geduldig abzuwarten, war das eine gute Idee?