London. Tom.
Als es 7 Uhr morgens schlug, läutete die Glocke. Niemand bestimmtes wurde erwartet, weswegen Tom noch halb schlaftrunken zur Tür latschte. Dort linste er durch den Spion und sah zwei großgewachsene Männer. Ein bulliger - ne halbe Maschine - und einen nicht so muskulösen, der etwas rotes, leuchtendes in der Hand hielt. Tom musste blinzeln, dann betätigte er vorsichtshalber die Freisprechanlage.
„Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?"
Der Bullige trat nach vorne. Aggressiv sah er die Tür an. „Ihr habt 15 Minuten, dann ist Miss Rosenstein hier draußen bei uns. Wir haben bei jedem Ausgang Leute von uns, also denkt gar nicht erst an Fliehen. 15 Minuten. Eine Sekunde später und das Londoner Institut wird samt ihren Einwohnern in Flammen aufgehen."
Tom ließ seinen Kaffeebecher fallen, wobei ihm die heiße Flüssigkeit den nackten Fuß verbrannte. Zischend trat er zurück und wischte sich gehetzt die Haare aus der Stirn.
Die da draußen hatten einen Flammenwerfer in der Hand.
Sarah Rosenstein.
„Es muss eine andere Möglichkeit geben!" Caroline raufte sich die Haare und ging von einer Ecke des Speisesaals zur anderen. Sarah fühlte sich benommen; ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren und ihre Hände schwitzten. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es keinen anderen Weg gab. Dies war ihre einzige Chance, ihre Freunde, diejenigen, die sie liebte, zu retten.„Caroline." Mit zitternden Fingern fasste sie die Braunhaarige am Arm. „Sie werden mich nicht töten. Du hast doch gehört, was Pirenfer von mir hält." Auch wenn Sarah nicht stolz darauf war - die Zeit rann ihnen davon. Tom war so schnell wie möglich alle Zimmer abgeklappert und hatte alle geweckt. Noch im Schlafanzug standen sie nun alle im Speisesaal versammelt - Caroline, Oliver, Gerry, Jack, Will, Juliett und Sarah. Selbst Gibson hatte sich leise auf einen Stuhl gesetzt und schien nachzudenken.
„Ich werde dich ihnen nicht überlassen", sagte Caroline ernst. „Nicht kampflos."
„Caroline, bitte." Sarah sah sie flehend an. „Will und Jack haben alle Ausgänge überprüft - überall stehen Pirenfers Leute. Dazu bereit, dein Zuhause abzubrennen. Das ist unsere - nein, meine - einzige Chance, euch zu retten. Wir finden einen Weg, ja?"
Caroline ließ sich auf einen Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Sarah dachte, sie würde anfangen zu weinen, aber als sie wieder aufsah, war ihr Gesicht trocken. „Wir haben keine Zeit, Hilfe zu holen. Es würde Stunden dauern, bis dass andere Agenten hier wären."
„Eben." Sarah strich sich ihre Haare aus dem Gesicht. „Wir finden einen Weg, mich rauszuholen", wiederholte sie wieder. „Und du weißt, dass sie es ernst meinen. Sie gehen über Leichen. Luke, Arthur.." Ihre Stimme brach, als sie den Namen ihres Bruders aussprach. Schnell räusperte sie sich. „Und noch so viele mehr."
„5 Minuten", murmelte Tom. Er sah panisch von seiner Armbanduhr auf. „Dann legen sie los."
„Wir könnten immer noch gegen sie kämpfen", warf Will ein. Finster sah er umher. „Wir könnten gewinnen."
„Nein, könnten wir nicht." Gibson stand auf und stellte sich zwischen Gerry und Jack. „Sie hat Recht." Er deutete auf Sarah. „Das klügste ist, wenn wir sie jetzt gehen lassen. Wenn Pirenfer sie wirklich so begehrt - warum würde er sie dann töten wollen? Bevor er ihr was antuk kann, holen wir sie raus."
„Und wie willst du das machen? Spazieren wir einfach so rein oder was? Wenn wir nicht mal wissen, wo sie hingebracht wird." Aufgebracht sah Will den Braunhaarigen an. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
Gibson ließ sich nicht provozieren. Er nahm seine Waffenjacke vom Stuhl, schlug sie auf und fingerte fieberhaft nach etwas in den ganzen Fächern. Innerhalb von Sekunden hatte er ein kleines, quadratisches Metallteil hervorgezogen.
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His Own Salvation.
Mystery / ThrillerSeine persönliche Erlösung. „Niemand bemerkte, wie schuldig er sich fühlte, sie sahen nur seine Schuld. Niemand sah den Schmerz, in dem er sich befand, sie sahen nur den Schmerz, den er verursachte. Niemand merkte, dass er sich selbst hasste, weit m...