Epilog

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Sie verschwindet aus seinem Leben, nachdem sie ihn in Rom aus dem aktiven Dienst schießt.
Zweimal hört er noch von ihr.

Als sie Gino Venti heiratet.
Ihren Rosenkavalier. Auf dem Hochzeitsfoto, an das Q auf unerklärliche Weise kommt, sieht sie glücklich aus. Arm in Arm mit ihrem Bräutigam, in einem wunderschönen, weißen Kleid und mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
Er kann sich nicht erinnern, sie jemals so gesehen zu haben.

Das Foto...es lässt ihm einmal mehr klar werden, wie anders, als Lucia sie ist.
Dass Gaia all das ist, was Lucia nie sein konnte.

Unabhängig.
Frei.
Glücklich verliebt.

Wie glücklich wird ihm bewusst, als ihrem erstgeborenen Sohn zwei Töchter folgen und sie völlig von der Bildfläche verschwindet.
Jedenfalls für ihn.
Kein Zweifel, dass Spectre währenddessen weiter still im Untergrund expandiert.

Mit Oberhauser und Gaia als seine rechte Hand an der Spitze.
Sie ist mächtiger, als ihr Vater es jemals war.

Im Sommer werden es fünfzehn Jahre.
Der Abend, an dem ihm das Mädchen die Tür öffnet, an dem sie zum ersten Mal ein Wort miteinander wechseln.

Die Erinnerung daran scheint ihm unendlich fern, als er sie sieht.

Zufällig, bei einem der letzten großen Auftritte von Oberhauser, bevor sie an seine Stelle treten wird.

Er sieht sie zuerst.
Arm in Arm mit Gino, ins Gespräch mit einer Frau in ihrem Alter vertieft. Cassiopeia, wie er nach einigen Momenten feststellt.

Das Mädchen in Jeans und Blazer ist eine Frau geworden.
Lucias Ebenbild, erwachsener und schöner, als in jeder seiner Erinnerungen.
Wunderschön, mächtig, unnahbar.

Als sie aufsieht, treffen sich ihre Blicke.

Ein bernsteinfarbenes Glasauge, das direkt durch ihn und in die Ferne blickt, und ein dunkles, im schwachen Licht beinahe schwarzes Auge, das ihn fixiert.
Durchdringend, als würde sie ihn sezieren.

Für einen Moment sind sie beide wie erstarrt.

Für den Moment, in dem sich ihre Welten nach so langer Zeit wieder berühren und sie sich wieder so nahe, wie zuletzt sind.
Es ist nur ein Schritt, der sie voneinander trennt, nur die Entscheidung, auf den anderen zuzugehen.

Die Entscheidung, die keiner von ihnen trifft.

Das schmerzhafte Stechen in seiner Brust, das er erwartet, bleibt aus.
Da ist nichts mehr zwischen ihnen. Ganz so, als würden sie sich in diesem Moment zum ersten Mal sehen, als hätten sie sich nie gekannt.

Als würde ihre geteilte Vergangenheit nicht mehr existieren.

Ihr Blick wird weicher, ihre Mundwinkel zucken leicht nach oben und für einen Moment ist es Lucia, die er vor sich sieht.
In ihrem schwarzen Kostüm, zwischen den marmornen Säulen auf dem römischen Zentralfriedhof...mit dem gleichen, elegischen Lächeln auf den Lippen.

Sie wendet den Blick ab, als Gino sie am Arm berührt, wechselt einige Worte mit ihm.

Ihr Lachen fliegt durch die Luft.
Wie damals...auf Lucianos Gutshof. Genauso echt, so befreit.

Es ist ein gutes Ende für sie beide. Das weiß er.

Sie ist frei.

So, wie sie es sich immer erträumt hat.

Auf eine Art, wie er selbst es niemals sein kann.


fin.

[A/N]

So =] damit ist dieser Teil auch abgeschlossen.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir noch ein abschließendes Feedback beziehungsweise konstruktive Kritik da lasst!

Schönen Tag euch allen!
-M

Queen Of Spades - g1nsterkatze - 007 - James Bond Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt