Kapitel 29

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Montag Morgen.

Ich ging schon früher zur Schule.
Alya und ich versuchten weiterhin Marinette zu erreichen, doch bei Alya, ihrer besten Freundin nahm sie ebenfalls nicht ab oder schrieb ihr zurück.
Irgendwas war Marinette zugestoßen, ich wollte es nicht wahrhaben, aber das war die bittere Wahrheit.
Ich biss mir nervös auf die Lippe, schaute mich um.
Nach und nach kamen mehrere Schüler und Schülerinnen und betraten das Schulgelände.
Alya kam ebenfalls. "Adrien.", sagte diese, ging auf mich zu.
Aufgebracht schenkte ich ihr ein gezwungenes Lächeln.
Die Brünette verdrehte die Augen. "Versuch erst gar nicht zu Lächeln, das kränkt mich"
Ich seufzte. "Ich kann einfach nicht aufhören mir selbst die Schuld dafür zu geben...", ich fuhr mir durch meine zerzausten Haare.
"Marinette war selbst dran schuld, du hast sie gewarnt.", sie legte ihre Hand auf meine Schulter.
"Aber was habe ich falsch gemacht, dass sie mir nicht mehr vertraut? Dass sie sagte, ich würde sie belästigen? Warum habe ich sie gehen lassen, Alya?", ich ließ mich auf einer Bank nieder, stützte meine Ellbogen auf den Beinen ab und lehnte meine Stirn in die Hände.
"Das wird wieder Adrien, mach dir keine Sorgen. Ihr seid doch erst vor kurzem zusammengekommen.", marinette's Freundin setzte sich neben mir.
"Ich liebe sie...", Tränen drückten mir in die Tränendrüse, rollten meine Wangen herunter.
Ich atmete tief ein und aus, war zu tiefst verzweifelt.
"Ich will sie nicht verlieren, Alya...", ich wollte nicht zeigen oder deuten wie schwach ich eigentlich war, wie sehr mich Marinette's Worte verletzt hatten, aber im Moment gab es keine andere Seite von mir.
Ich war auch nur ein Junge, dem nichts mehr übrig blieb.
All meine Liebenden verließen mich, weil ich nicht gut genug für sie war?
"Du wirst sie nicht verlieren", sie strich mir sanft über den Rücken.
"Ich bin nicht gut genug für sie. Ist es das...?", meine Augen waren rot, als ich zu den Mädchen aufsah, in ihre rehbraunen Augen.
Es erinnerte mich an die Zeit, als ich mit ihr zusammen war. Sie passte nicht du mir und ich stellte entschlossen fest, dass Marinette es geschafft hatte, sie hatte geschafft, dass ich wirklich lieben konnte, dass ich wusste was lieben überhaupt bedeutete. Ich liebte sie, mehr als alles andere und sie jetzt endgültig zu verlieren, würde ich nicht verkraften.
"Adrien...Marinette liebt dich, sonst hätte sie sich nie auf eine Beziehung mit DIR eingelassen.", sprach sie mit gut.
Ich wollte ihr glauben, aber ich konnte es nicht.

"Marinette!", rief das Mädchen neben mir auf einmal und stürmte auf ihre Freundin zu.
Ich blitzte auf, als ich ihren zierlichen Körper musterte, ihre schwarzen Haare zu zwei lockeren Zöpfen gebunden waren und sie ihre Freundin schwach anlächelte.

Sie sprachen miteinander, ich konnte nicht hören über was, aber als Marinette's Blick für noch nichtmal zwei Sekunden zu mir rüber huschte schoss mir die Hitze in die Wangen, ich richtete mich auf, meine Hände fühlten sich schwitzig an, ich war erweckt.
Sie lebte, meiner großen Liebe war nichts zugestoßen, sie stand dort, wenige Meter von mir entfernt und sah bildhübsch aus.
"M-Marinette...", flüsterte ich, biss mir auf die Lippe, lockerte gleichzeitig meine Haltung.

Als ich dachte, dass Marinette nun zu mir kommen würde, ging sie geradewegs in das Schulgebäude hinein.
Sie sah mich nichtmal mehr an.
Alya und ich tauschten einen verwirrten Blickkontakt.
Mir entwich ein Seufzer, hatte ich sie also doch verloren?
Was genau war der Grund für ihr plötzlich abwesendes, arrogantes Verhalten?
Nachdenklich ging ich ebenfalls in unseren Klassenraum, wartete nicht, bis auch Nino kommen würde.


Warum? Warum war die Liebe nur so grausam? Warum konnte in meinem Leben nicht ein einziges Mal etwas gut ausgehen? Ich wurde erneut verlassen.
Dieses Mal aber war nicht ich derjenige der jemanden verließ, sondern Sie.
Genau wie meine Mutter, damals.

Sie saß noch immer vor mir, hatte ihren Blick nach draußen gerichtet. An was dachte sie gerade nach?
Lagen ihre Gedanken bei mir? Bei der Schule? Bei ihren Eltern?

Don't be afraid of the futureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt