Kapitel 26

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„Und, werdet ihr euch später treffen?", ich saß in meinem Zimmer und telefonierte mit meiner besten Freundin per Videoanruf.
Augenrollen erwiderte ich:"Psh! Meine Eltern wissen nicht, dass ich naja...mit ihm zusammen bin..."
Mit geweiteten Augen sah sie mich nun durch Bildschirm an.
„Du hast es Ihnen nicht gesagt?! Wirst du es noch?"
Ich zuckte die Schultern:"Bestimmt irgendwann...Das Problem ist nur, sie wissen, dass Adrien derjenige war, der mich naja entführt hatte."
Nervös spielte ich mit meinen Haaren.
„Hm, das wird schon, Marinette."
Plötzlich fing mein Handy zu klingeln an, ein Grinsen Schlich sich auf Alya's Lippen.
„Ist das dein Prinz charming?", sie kicherte.
„Sei leise, Alya!", ich lachte leicht.
„Gut, dann lege ich mal auf, wir schreiben!", und schon beendete sie das Telefonat.

Meine Hände fingen zu schwitzen an, als ich den Kontaktnahmen „Adrien" auf der Leiste erkannte.
Zögernd nahm ich ab:"H-hallo...?", fragte ich als würde ich nicht wissen wer da gerade am anderen Ende war.
„Hey...Marinette!", ich nahm ein leichtes Lächeln seinerseits war.
„Adrien!W-was gibt's?"
„Naja...Da heute Samstag ist und ich heute noch nichts vorhabe, wollte ich fragen, ob du etwas mit mir unternehmen möchtest."
Mein Herz schien mir bei seinen Worten in die Hose gerutscht zu sein, meine Wangen fingen auf einmal zu glühen an und das höchstwahrscheinlich nicht wegen der Hitze.
Ich sah auf die Uhr, es war 14:00 Uhr.
„W-wann denn?"
Er stöhnte leicht auf:" 15:00 Uhr? Ist das okay für dich?"
„J-ja, okay", stotterte ich ungewollt.
„Ich hole dich dann um Punkt 5 Uhr ab!"
„Mhm..."
„Ist das ein Date?", Adrien lachte.
„J-ja...Ich denke schon...?".
„Okay, bis gleich!"
Schnell legte ich auf, nahm dabei einen tiefen Atemzug.
Ich würde auf ein Date mit Adrien gehen, heute noch.
Ich malte mir aus was ich anziehen sollte.
Ein Kleid? Das wäre viel zu extravagant.
Was gefiel Adrien denn?
Schnell sprang ich von meinem Bett auf und öffnete meinen Kleiderschrank.
„Mist...Zu viel Auswahl...", ein Seufzer entfiel mir.
Ich nahm eine helle, enge Jeans und einen schwarzen Pullover heraus.
Vielleicht wäre das zu warm...?
Schnell nahm ich eine kurze, schwarze high-waisted Hose und ein schlichtes rotes T-Shirt.
Das...würde ihm gefallen, oder?



Es war nun bereits 5 vor 15:00 Uhr.
Das hieß, ich hatte noch 5 Minuten Zeit für mich selbst.
Ich ging schnell aus meinem Zimmer, meine Eltern hatten frei und befanden sich im Wohnzimmer.
„Mamam, Papa...Eh, ich gehe in die Stadt", Gerade wollte ich die Tür öffnen, als mich mein Vater dadran hinderte.
„Mit wem?", fragte er, sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Eh...Mit einer Freundin.", log ich.
„Hm, okay. Um halb acht bist du wieder zuhause, ja?", mit einer ernsten Tonlage sah er mich an.
Ich nickte, öffnete die Tür und rannte das Treppenhaus runter.

Adrien kam gerade an, als ich das Gebäude verließ und ging lächelnd zu mir.
„Hey, du Süße", er schloss mich in eine zärtliche Umarmung, die ich erwiderte.
Nachdem Adrien sich wieder von mir löste und mich musterte, staunte er nicht schlecht.
„Wow, du siehst bezaubernd aus.", sprach er völlig außer sich.
„D-Danke! Du auch", ich kicherte schüchtern, „Und was hattest du für heute geplant?"

Nachdenklich und entschuldigend kratzte Adrien sich am Kopf:"Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber ich habe gedacht, dass wir einen kleinen Ausflug nach Paris machen!"
Meine Augen weiteten sich, meine Laune senkte sich.
Das war doch nicht sein ernst?!
„Nach Paris?! Adrien, das können wir doch nicht machen!"
Er lachte auf:"Es ist nur... Ich möchte mit dir in eine sicherere Gegend gehen und die ist nunmal nicht Banlieue"
Natürlich nicht, aber ich konnte nicht einfach nach Paris mit einem Jungen, den ich kaum kannte.
„Bitte, Marinette...!! Ich tue das für dich"
Ich überlegte, gab aber seufzend nach. „Meinetwegen..."
Was sprach dagegen? Wir würden zurück in meine Heimatstadt fahren, außerdem, Paris war die beste Stadt, um ein romantisches Date mit seinem Freund zuhaben...
„Ich liebe dich, Marinette", lächelnd griff dieser nach meiner Hand und führte mich zur Metro-Station.
Nervös drängte ich mich ein wenig näher zu ihm, als wir dort standen, auf die Metro warteten und gruselige Gestalten einen anstarrten.
„Alles okay, Marinette?", Adrien schenkte mir ein sanftes Lächeln, welches ich mit einem Nicken erwiderte.
„Baby...Du brauchst keine Angst haben, ich beschütze dich"
Peinlich berührt senkte ich meinen Blick zu Boden und nickte erneut.




"Da wären wir wohl", waren die Worte Adriens, während wir sie Metro nach einer Stunde Fahrt verließen.
Überall befanden sich beschäftigte Menschen und auch viele Touristen.
Ich—Wir waren wirklich in Paris. Ich fühlte mich plötzlich wohl und geborgen.
"Wow...Wie ich das vermisst habe...", ohne es zu merken, drückte ich Adriens Hand fester zu und ein Lächeln Schlich sich auf meinen Lippen.
"Adrien, du hast mich gerade zum wohl glücklichsten Menschen des Universums gemacht", ich umarmte ihn stürmisch und flüsterte:"Danke...."

Für einen Moment gab es nur Paris, Adrien und mich, sonst niemand anderen. Ich genoss es wirklich, seine Nähe, ihn nah an mich zu haben.
"Ich bin froh, dass es dir gefällt. Ich hatte echt Angst, dass dieser Tag ein Reinfall wird", er lachte.

„Also, was möchtest du als erstes machen? Wir können ins Louvre oder zum La Tour Eiffel oder zur Champs Élysées...Oder aber zur Kathedrale Notre-Dame de Paris. Mit fällt gerade nicht mehr ein.", verlegen sah er zu mir runter.
„Ah, ich wusste gar nicht, dass du die alle kennst?", blinzelnd musterte ich ihn.
„Naja, Ursprünglich bin ich ja auch aus Paris, aber das ist Nebensache. Lass uns zuerst zur Champs Élysées gehen, die wäre am nähersten."
Irritiert folgte ich ihm.



„Diese Aussicht ist atemberaubend schön...", verblüfft schaute ich in die Tiefe. Alles schien klein, selbst die riesigen Gebäude.
Adrien stützte sich neben mir am Geländer ab und schielte zu mir.
Es waren bereits zwei Stunden vergangen, im Moment befanden wir uns noch auf dem Eiffelturm Paris.
„Dort hinten befindet sich Banlieue", Adrien deutete ins Nirgendwo.
Ich seufzte. „Ich will nie wieder zurück..."
„Was? Warum nicht?", Adrien richtete sich auf und sah mich geschockt an.
„Es ist...", ich spürte wie mir die Tränen hochstiegen. Oh Gott, Marinette!
„Es ist, ich fühle mich nicht w-wohl...dort. Diese Stadt passt nicht zu mir.", ich wusch mir über die Augen.
„Mhm...Was wenn du versuchst dich anzupassen?"
Entsetzt blickte ich zu meinem Freund.
„Anpassen? Damit ich so werde wie du?!", schnell, bereuend hielt ich mir die Hände vor dem Mund.
„T-tut mir leid...Ich meinte das n-nicht so...", ich fluchte innerlich über meine Dummheit.
Adrien verzog seine Miene. „Ist...schon okay. Du hast ja irgendwie auch recht.", er sah von mir auf und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Aussicht zu.
„Tut mir leid...", ich rutschte näher zu ihm.
„Marinette, ich möchte dich dadrauf anweisen, dass ich das mit dir und mir wirklich ernst meine. Ich liebe dich, ich liebe dich mehr als meine Adoptiveltern, mehr als alles andere. Und vielleicht hattest du schlechte Erfahrungen mit mir, aber ich möchte dich düse vergessen lassen, denn ich habe mich verändert. Marinette, du bedeutest mir viel, alles was ich dir jetzt gerade erzähle meine ich völlig ernst und mache mich sich nicht drüber witzig.", Adrien sah mich nicht an, während er sich mir öffnete.
Ich nickte. „Ich vertraue dir, Adrien und ich weiß auch, dass du es wirklich ernst mit mir einst", lächelnd schaute Ich zu ihm hoch, „Ich liebe dich auch..."
Hektisch umschling Adrien mich,zog mich an ihn.
Er roch, als hätte er viel zu viel Parfüm aufgetragen, aber es gefiel mir auf irgendeine Art und Weise.
„Ich habe noch nie so empfunden, wie ich es für dich tue, Marinette.", sanft ließ er seine Hand über meinen Rücken gleiten , hatte mich in seinen Fängen...

Adrien sah zu mir runter, sah direkt in meine glasblauen Augen, die seine Smaragdgrünen Augen anfunkelten. Sein Blick durchdrang mich.
Langsam beugte der blondhaarige Junge sich zu mir runter, hatte seinen Blick noch immer an meinen Augen gefestigt und zog mich sanft an der Taille näher zu sich.
Mein Herz fing auf einmal viel schneller zu schlagen an, als seine Lippen mich sanft berührten. Er hauchte mich an, sein Atem roch nach Minze.
Adrien grinste mich frech an, ehe er seine soften Lippen auf meine legte und mich innig küsste.
Adrien und ich schlossen fast zeitgleich unsere Augen und mein Herzschlag wollte einfach nicht langsamer werden, genauso wie meine Aufregung und Nervosität.
Ich erwiderte den Kuss, als er sich jedoch wieder von mir löste und mir ein sanftes Lächeln schenkte.
"Wow...", von dieser Situation überfordert biss ich mir auf die Lippe, ich schmeckte Minze.
"Marinette...", raunte Adrien, während er mich erneut küsste.
Diesmal erwiderte ich es länger.
Schwer tuend löste sich er sich von mir, auch wenn ich den Kuss am liebsten nie hätte beenden können.

Don't be afraid of the futureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt