Kapitel 54

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Als nach zwanzig Minuten auch mein Sohn draußen war, war ich so erschöpft und müde, dass ich mich einfach in die Liege kuschelte und die Augen schloss, dann öffnete sich die Tür und die Bennettbruder und Mr Bennett kamen rein. Beryll hielt ein Stoffkneul in den Armen und gab es Obsidian, der lächelnd und den Tränen nahe, anfring mit dem Stoff zu sprechen.

,,Oh mein Gott..." Stammelte er und küsste den Inhalt des Stoffes, dann kam er zu mir.

Er gab mir den Stoff in die Arme und ich erblickte zum ersten Mal meine beiden Babys. Sie waren so wunderschön. Das eine war in ein rosanes Tuch und das andere in blauem und zusammen waren sie in einem baigen Handtuch eingewickelt. Sie waren leicht gerötet und schliefen, was ich lächelnd und schluchzend beobachtete.

,,Sie sind so wunderschön..." Schluchzte und Obsidian sah mich liebevoll an.

,,Genau wie du." Sagte er und ich sah zu ihm.

Seine Brüder kicherten leise und Beryll hatte Tränen in den Augen, was mich zum schmunzeln brachte.

,,Was ist dir denn über die Leber gekrochen?" Fragte ich belustigt und er zuckte, mit erröten Wangen, mit den Schultern.

,,Der hat vorhin angefangen zu heulen, als er gesehen hat, dass er Onkel wurde." Sagte Achat und Obsidian schmunzelte.

,,Er war schon immer ein kleines Weichei."

,,Hey!" Lachte Beryll und Obsidian grinste, dann sah er wieder zu mir.

Plötzlich bewegte sich eines der Babys und gab schmatzende Geräusche von sich, weshalb ich runter sah. Es war meine Tochter, sie rieb sich mit ihren winzigen Fäusten im Gesicht und öffnete die Augen einen Spalt weit, was mich zum Lächeln brachte.

,,Na du?" Sagte ich und küsste sanft ihre Stirn, als sie leise zu Wimmern anfing und ich leicht panisch zu Mr Bennett schaute.

,,Was trinken sie denn jetzt? Sind sie Vampire oder ehr wie ich?" Fragte ich und Mr Bennett zuckte mit den Schultern.

,,Erstmal bekommen sie wie jedes andere Baby die Muttermilch, aber wenn es soweit ist, wird es wohl selbst entscheiden, was es lecker findet und dann wissen wir, ob sie Vampire, hybriden oder womöglich sogar Menschen sind." Erklärte er und ich nickte.

,,Gut, dann schmeiß ich euch jetzt raus. Na los!" Sagte Obsidian und begann seine Brüder aus dem Zimmer zu schieben, nur Mr Bennett war vernünftig genug von alleine zu verschwinden.

Als die Tür geschlossen war, legte ich meine Brust frei und Obsidian nahm mir unseren noch schlafenden Sohn ab, während ich meine Tochter an meine Brust legte und sie langsam anfing zu trinken. Grinsten sah Obsidian zu uns und ich lächelte ihn an.

,,Ich liebe dich, Kätzchen." Sagte er liebevoll und ich lächelte.

,,Ich liebe dich auch."

(Zwei Monate später)

Nachdem Obsidian und ich eine Woche lang über die Namen unserer Babys diskutiert haben, da ich sie nicht wie sein Vater so auffällig nach einem Stein benennen wollte, aber Obsidian auch keinen langweiligen Menschennamen wie Sofie oder Tobi akzeptieren, hatten wir uns schließlich auf Jade und Koru geeignet, was beides relativ normal klang und von Mineralien abgeleitet war. Ich fand die Namen schön und war mit ihnen zufrieden. Jadeit freute sich tierisch darüber, dass wir Jade quasi nach ihm benannt haben und generell, war Jade bei den meisten von Obsidian's Brüdern am beliebtesten, aber vor allem bei Cristel. Koru war ein ziemlich ruhiges Baby und schlief eigentlich nur und ich war so eine, die in Angriffposition ging, wenn jemand mein Baby wecken wollte.

Heute war es dann endlich so weit und ich stand in Hochzeitskleid oben in Obsidian's Zimmer. Die Hochzeit fand draußen im Pavillon statt und Obsidian hatte so viele Menschen eingeladen. Freunde der Familie, Verwandte und sogar meine Großeltern waren da, worüber ich mich sehr freute, da ich sie seit dem Tod meiner Eltern nicht gesehen habe. Nervös verließ ich das Zimmer und ging runter, wo Mr Bennett stand und lächelte.

,,Du weißt garnicht, wie froh ich bin, dich damals nicht getötet zu haben." Sagte er und ich lachte.

,,Glauben sie mir: darüber bin ich auch froh." Lachte ich und hakte mich bei ihm ein.

Weil mein Vater ja nicht mehr da war, übernahm Mr Bennett den Part mich meinem Bräutigam zu überreichen und ganz ehrlich, war es mir so viel lieber, als von meinem Großvater, denn der heulte laut Mr Bennett schon die ganze Zeit.

Wir verließen das Haus und gingen in den Garten, wo ich schon in weitem den Pavillon sah und dort stand auf mein Obsidian in schickem Anzug und Krawatte. Langsam gingen wir auf den Pavillon zu und ich erkannte viele bekannte Gesichter. Obsidian's Brüder saßen alle in der ersten Reihe und Beryll hielt Cristel auf seinem Schoß. Meine Zwillinge lagen jewals in den Armen von Diamond und Saphir und Jadeit saß neben Cole. Achat und Alexandrit lächelte mich an und Rubin und Gagat waren doch tatsächlich kurz davor in Tränen auszubrechen, was ich den beiden ja wohl am wenigsten zugetraut hätte. Ziemlich weit hinten saß die schlecht gelaunte Mutter von Obsidian und ignorierte mich total, was ich ihr gleich tat und dann waren wir endlich bei ihm.

Mr Bennett gab Obsidian meine Hand und ich stellte mich neben ihn, während Mr Bennett sich zu seinen Söhnen setzte. Völlig verträumt sah ich Obsidian an, welcher mich liebevoll lächelnd anschaute und seine Hand an meine Wangen legte.

,,Ich liebe dich so sehr, Kätzchen." Sagte er so leise, dass nur ich es hörte und ich lächelte.

,,Ich liebe dich auch. Bis in alle Ewigkeit." Erwiderte ich und bemerkte, dass der Pfarrer mich ansprach.

,,Möchten sie Katie Morgan, den hier anwesenden Obsidian Bennett zum Mann nehmen?" Fragte er und ich nickte.

,,Ja, ich will."

,,Und möchten sie, Obsidian Bennett, Katie Morgan zu ihrer Frau nehmen?"

,,Ja." Sagte er und ich biss mir freudig auf die Unterlippe.

,,Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Ihr dürft die Braut jetzt küssen." Sofort zog Obsidian mich enger an mich und küsste mich sanft.

Ich legte meine Hände an seinen Nacken und krallte mich in seine Haare, die Gäste gingen an zu klatschen und ich konnte die Rufe meines Großvaters bis hier hin hören. Ich war so glücklich! Obsidian war endlich mein Mann, wir hatten zwei wunderbare Kinder und ich liebte sie alle wirklich über alles!

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt