Kapitel 51

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Geknebelt und in Ketten gelegt saß ich auf einem nassen Boden. Es roch nach Blut und ich konnte das gequälte jammern von anderen hier eingesperrten hören, aber ich konnte sie nicht sehen. Es war dunkel und obwohl meine Augen durch meine halbvampirischen Kräfte stärker waren, konnte ich nichts erkennen, außer die Umrisse der Gefangenen, die an Haken wie Vieh von der Decke hingen.

Ich hatte Angst, so sehr wie noch nie zuvor in meinem Leben. Und ich hatte Durst. Seit gefühlten Tagen hatte ich nichts getrunken und der Geruch nach Vampirblut erstickte meine Sinne.

Tripf, Tropf...tripf, Tropf...

Es machte mich wahnsinnig. Und wütend. Ich war wütend, da ich nichts zu trinken hatte. Allein der Gedanke an Blut machte mich so hungrig, dass ich vermutlich einen Elefanten hätte verspeisen können, aber ich würde sein Blut sowieso nicht vertragen. Plötzlich hörte ich Schritte und die Tür zu dem Gefängnis in dem ich mich befand öffnete sich.

Tyranus stand im Türrahmen, die Gefangenen wurden panisch und auch ich bekam Angst.

,,Wie? Noch keiner von euch ist gestorben?" Fragte er enttäuscht und kam auf uns zu.

,,Wie bedauerlich." Dann schaute er zu mir.

Er hockte sich vor mir hin und legte seine hand an mein Kinn. Ich wimmerte ängstlich und ich bemerkte, dass die Gefangenen hinter mir aufgebracht protestierten.

,,Na, mein Täubchen? Hast du Durst?" Fragte er fies grinsend und streichelte mir über mein Haar.

Ich zitterte vor Angst, wich so weit die Ketten es erlaubten zurück und wollte nicht von ihm berührt werden.

,,HMM!! HHHMMMM!!" Schrie Einer der Gefangenen wütend und ich wollte zu ihm sehen, doch Tyranus packte nun grob meinen Kiefer.

,,Riechst du es? Das Blut, dass meinen Gefangenen aus den Wunden fließt?" Ich schluchzte.

Der Hunger wuchs mit jeder Sekunde und als mein Instinkt mit mir durchging griff ich Tyranus an, aber er wich schnell genug aus, sodass er mit einem leichten Kratzer am Hals davon kam.

,,Du bist echt ziemlich dumm, Täubchen, mutig, aber dumm." Sagte er und fasste sich an die Wunde.

,,Weißt du noch, was das letzte Mal war, als ich dich gebissen habe?" Fragte er bedrohlich und kam mir näher, er packte mich an den Haaren und legte grob meinen Hals frei.

,,Ob deine Babys das wohl überleben? Was meinst du?" Wieder schrie Einer der Gefangenen wütend und die Kette, an der er mit dem Haken hin rasselte.

,,Könntest du endlich Mal still sein?!" Schrie Tyranus den Gefangenen an und ich zuckte zusammen.

Tyranus entfernte sich von mir und ging hinter mir zu dem Gefangenen, der die ganze Zeit einen Aufstand machte. Vorsichtig drehte ich mich leicht nach hinten. Es waren elf Personen, zehn große und eine mit der Größe eines Kindes, diese war wie ich an Ketten auf dem Boden gefesselt und ohnmächtig. Die anderen zehn hingen an der Decke, sie wimmerten vor Schmerzen und hatten einen Sack über dem Kopf, aber sie konnten alles was hier geschah hören.

,,Du nervst mich langsam wirklich, mein lieber." Sagte Tyranus zu dem Gefangenen ganz außen und stupste ihn an.

Er stöhnte gequält auf und Tyranus lachte belustigt.

,,Ich glaube du brauchst Mal wieder eine Termin beim Onkel Doktor." Sagte er grinsend und schon kamen zwei weitere Vampire rein, sie holten den Gefangenen grob von dem Haken und obwohl er verletzt war riss er sich von den Vampiren los und kam zu mir gerannt.

Ich wich aus Angst er würde wegen seinen Durst von mir trinken zurück, aber er tat nichts. Er kniete sich neben mir hin und ließ ruhig seinen Kopf auf meinen Schoß sinken, als er wieder von mir gerissen wurde. Er wehrte sich zwar, wollte bei mir bleiben und schrie, aber er war zu schwach und viel schließlich vor Erschöpfung in Ohnmacht. Besorgt sah ich den Vampir vor mir an und wollte ihm helfen, doch da wurde er schon von den Gefolgsleuten von Tyranus aus dem Raum gezerrt.

Tyranus stellte sich vor mich und sah zu mir hinab.

,,Jetzt zu dir, mein Täubchen." Sagte er, löste die Ketten von meinen Armen und Beinen und packte mich an den Haaren, woran er mich dann grob über den Boden aus dem Raum schleifte.

Ich schrie und zappelte, versuchte mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien, aber es war hoffnungslos. Er war viel älter und dadurch stärker als ich und außerdem war ich nichtmal ein richtiger Vampir, wodurch ich ihm bei einem Kampf weit unterlegen war.

,,Ich möchte, dass du zusiehst, während wir diesen Vampir foltern, damit du weißt, was passiert, wenn du mich verärgerst." Sagte er kalt und zerrte mich weiter einen Flur entlang, bis wir in einem Raum ankamen, der ehr einer Folterkammer glich.

Von den Decken hingen Ketten, an der Wand waren alle möglichen Messer und andere Werkzeuge angebracht und in der Mitte des Raumes stand ein metallischer Tisch mit Löchern, die ich vermutete dafür da waren, damit das Blut fließen konnte. Tyranus zerrte mich zu einer der Ketten direkt neben dem Tisch und band mich an ihnen fest, dann zog er die Kette und hob mich dadurch, mit den Armen nach oben aus gestreckt, hoch und ich berührte kaum mehr den Boden.

Endlich nahm er mir den Knebel ab und ich atmete tief ein, was vielleicht keine gute Idee war, da es hier überall nach Vampirblut roch.

,,Wie schön mein Täubchen aussieht, wenn es hungrig ist." Sagte er und ich sah ihn wütend an.

,,Fick dich!"

,,Nein, danke. Ich warte lieber bis du die Zwillinge los bist und dann ficke ich dich." Sagte er, als gerade die Vampire mit dem Gefangenen rein kamen, der unterwegs aufgewacht war und nun Tyranus attackieren wollte.

Die Vampire hielten ihn zurück, legten ihn auf den Tisch und Banden ihn mit Ketten und Ledermanchetten fest, wodurch er sich nicht wehren konnte.

,,Hmmm...was tun wir meinem Lieblingsgefangenen denn heute schönes an?" Fragte Tyranus sich und spielte mit einem Messer in seiner Hand, welches nur eine Millisekunde später in dem Bein des Vampires steckte.

Er schrie vor Schmerz auf und versuchte verzweifelt sich von den Ketten zu lösen, aber er war zu schwach.

,,AUFHÖREN!!" Schrie ich verzweifelt und Tyranus drehte sich zu mir um.

,,Ich bestrafe ihn gerecht für sein schlechtes Benehmen. Er sollte sich lieber glücklich schätzen, dass ich ihn nicht gleich als erstes getötet habe, was im übrigen an dir liegt."

,,An mir?" Ich sah zu dem Vampir, der sich mittlerweile kaum noch bewegte und verzweifelt versuchte gleichmäßig zu atmen.

,,Ich will sein Gesicht sehen." Sagte ich fordernd und Tyranus sah mich schmunzelnd an.

,,Und was bekomme ich dafür?"

,,Das weiß ich, wenn ich gesehen habe wer es ist!" Knurrte ich und er grinste, dann ging er zu dem Vampir, so dass ich seinen Kopf sehen konnte und dann zog er grob den Sack weg.

Nein...

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt