Kapitel 20

20.8K 675 87
                                    

,,Kätzchen." Hörte ich Obsidian's Stimme und öffnete die Augen. Noch immer waren wir im Pavillon und mein Kopf lag auf dem Geländer.

,,Hm...bin ich etwa eingeschlafen?" Fragte ich verwirrt und Obsidian nickte.

,,Ja, aber keine Sorge. Das Bild ist trotzdem schön geworden." Sagte er grinsend und ich stand auf.

,,Wirklich? Darf ich es sehen?" Fragte ich und wollte gucken gehen, aber er hielt mich auf.

,,Nein, Kätzchen." Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich zu sich an die Brust.

Er schaute mir tief in die Augen und sein Blick wurde gefährlich.

,,Obsidian..?"

,,Sscht!" Er legte seinen Finger auf meine Lippen und grinste leicht.

,,Die ganze Konzentration hat mich durstig gemacht, weißt du." Flüsterte er und drückte mich enger an sich.

Seine Augen färbten sich blutrot und sein Blick wurde gierig.

,,Ach... Könntest du doch nur mir gehören." Sagte er und bohrte seine Zähne in meine Schulter.

Ich kniff die Augen zu und krallte mich in seine Jacke.

,,Ob...obsidian! Hör auf..." Hauchte ich und versuchte ihn von mir zu drücken, als ich eine Stimme hörte.

,,Genießt du sie also wieder komplett alleine, Bruder." Obsidian schaute auf.

Vor dem Pavillon stand Rubin an eine Säule gelehnt und schaute uns belustigt an.

,,Teilen ist wohl eine Geste, die dir nicht bekannt ist, nicht Obsidian?" Er kicherte leise und kam näher.

,,Wieso müssen wir uns eigentlich zurückhalten, während du ihr Blut trinkst?" Ich schaute zu Obsidian, der Rubin wütend ansah.

,,Du hast hier nichts zu suchen, Rubin! Bist nichtmal der Sohn meines Vaters!" Rubin setzte ein gespielt beleidigtes Gesicht auf und legte seine Hand auf seine Brust.

,,Das hat mich aber jetzt zu tiefst verletzt, Bruder."

,,Ich bin nicht dein Bruder!"

Warum? Warum hasste Obsidian Rubin so sehr? Ich verstand es einfach nicht.

,,Was soll dieser Tumult?" Plötzlich stand Achat neben Rubin und schaute mich an.

,,Hübsches Kleid. Ich bin sicher, dass Obsidian es für dich gemacht hat."

,,Das geht dich nichts an, Achat! Was machst du überhaupt hier? Spielst du Vaters Spion?" Fragte Obsidian belustigt und nahm mein Handgelenk.

,,Du weißt, was er darüber denkt, dass du von ihr trinkst."

,,Ja und? Gib es doch zu, dass du ihrem Geruch ebenso verfallen bist." Achat kam näher zu uns und nahm eine Strähne meines Haars.

,,Da hast du Recht. Ihr Geruch hat ein unvergleichlich süßes Aroma." Er roch an meinen Haaren und sein Gesichtsausdruck wurde verträumt.

,,Rubin hat Recht. Es ist schwer, sich zu beherrschen." Obsidian zog mich von Achat weg.

,,Lass das! Sie gehört mir, ist das klar!" Achat und Rubin lachten leise.

,,Sei nicht so besitzergreifend, Bruderherz." Jadeit war direkt neben uns aufgetaucht.

Warum tauchen die jetzt alle hier auf? Ich riss mich von Obsidian los und nahm Abstand von den Vieren.

,,Ich gehöre niemandem!" Sagte ich wütend und lief weiter rückwärts, als sich vier Arme um meinen Oberkörper legten.

,,Das ist aber schade." Sagte Saphir und Diamond nickte.

,,Ja, dabei bist doch so eine schöne Beute."

,,Du kannst sie nicht nur für dich behalten, Obsidian." Gagat kniete vor mir und nahm meine Hand.

Auch Beryll war jetzt aufgetaucht und saß auf dem Geländer des Pavillons.

,,Lasst uns doch zusammen trinken." Schlug Gagat vor, aber Obsidian schüttelte den Kopf.

,,Ohne mich!"

,,Dann nehme ich deinen Platz ein." Alexandrit stellte sich neben Achat und schaute mich gierig wie die anderen an.

,,Wir werden eine Menge Spaß mit ihr haben." Sagte Diamond und leckte über meine Wange.

Ich wollte mich lösen, aber kaum hatte ich es versucht, lag ich plötzlich am Boden und die acht Söhne knieten um mich herum. Obsidian war verschwunden und ich war alleine unter acht Vampiren.

Diamond und Saphir beugten sich zu meinem Hals, Beryll und Jadeit hielten meine rechte Hand und Gagat meine Linke. Alexandrit schob meinen Rock leicht hoch und beugt sich runter, Achat tat es ihm gleich und Robin kniete bei meinen Füßen.

,,Halt still, kleine Maus."

,,Erspare dir die Schmerzen und genieße, Süße." Sagte Rubin und nahm mein Bein.

Warum war Obsidian gegangen? Warum hilft er mir nicht? Tränen traten mir in die Augen und liefen über meine Wangen, als die acht Brüder ihre Reißzähne in mein Fleisch bohrten und mein Blut tranken. Augenblicklich wurde mir schwindelig. Obsidian... Hilf mir...

Als ich aufwachte, lag ich nicht mehr im Pavillon, sondern in Obsidian's Zimmer. Ich trug ein Nachthemd und war in seinem Bett zugedeckt, aber ich war alleine. Keiner der acht Brüder, die von mir getrunken hatten war da und auch Obsidian war nicht im Zimmer. Wieso war er gegangen und hat mich ihnen überlassen? Ich dachte...er wäre anders. In diesem Moment öffnete sich die Zimmertür und Obsidian betrat das Zimmer. Als er sah, dass ich wach war, verfinsterte sich sein Blick.

,,Lebst du also noch." Sagte er bloß und kam zum Bett.

Er setzte sich an den Bettrand und streckte seine Hand nach mir aus, aber ich wich zurück. Er sah verwirrt aus und versuchte erneut mich zu berühren, aber ich schlug seine Hand weg und stand auf der anderen Seite des Bettes auf.

,,Lass mich!" Schrie ich ihn wütend an und schaute ihm in seine verwirrten blauen Augen.

,,Was ist denn?" Fragte er und kam zu mir rüber.

,,Du...du bist einfach gegangen..." Hauchte ich und spürte, wie mir wieder die Tränen kamen.

,,Du hast mich einfach zurück gelassen..." Ich schaute ihn verletzt an, als er anfing zu schmunzeln.

,,Was hast du erwartet, Kätzchen? Dass ich den holden Retter spiele und dich rette?" Er lachte leise.

,,Solange sie nicht versuchen dich zu töten, oder dich mir wegzunehmen, werde ich nicht kämpfen." Sagte er und sah mich gleichgültig an.

,,I-ich dachte-"

,,Was dachtest du? Dass ich mich in dich verliebt habe?" Wieder lachte er und kam näher zu mir.

,,Ich empfinde definitiv etwas für dich, Kätzchen, aber ich bin ein Vampir. Lieben liegt mir nicht." Je näher er mir kam, desto mehr wich ich zurück, bis ich gegen die Wand knallte und Obsidian sich links und rechts von mir abstürzte.

,,Alles was ich an dir liebe ist dein Blut. Und genau jetzt, will ich, dass du es mir gibst." Damit zog er meinen Ärmel von meiner Schulter, biss in meine Schulter und-

,,Ah!"...

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt