Kapitel 14

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Benommen schlug ich die Augen auf. Ich konnte kaum etwas erkennen, aber ich sah die Umrisse einer Person direkt vor mir. Eine Stimme versuchte mit mir zu reden und die Person rüttelte an meinen Schultern.

,,Wach auf, Katie! Na los!" Hörte ich die Stimme sagen und langsam kam ich wieder richtig zu mir.

Vor mir saß Obsidian leicht über mich gebeugt und mit besorgtem Gesichtsausdruck. Ich lag auf dem Boden des Reptilienhauses und um mich herum lagen Scheiben und die Überreste einer Schlange. Erschrocken setzte ich mich auf, als mich ein schrecklicher Schmerz in meinem Brustkorb durchfuhr.

,,Nein, nein! Bleib liegen." Sagte Obsidian und legte mich wieder hin.

,,Das Mistvieh hat dir drei Rippen gebrochen und deine Hand verstaucht. Wir warten noch auf meinen Vater, er ist unterwegs." Sagte er und ich schaute mich verwirrt um.

,,Wo...wo ist diese Frau?"

,,Abgehauen. Ich hab gesehen wie die Schlange versucht hat dich zu töten und da ist sie verschwunden." Sagte er und ich nickte.

Sogar zu atmen tat weh. Jede kleinste Bewegung meines Brustkorbs schmerzte und ich musste mich tierisch anstrengen nur ganz vorsichtig zu atmen.

,,Du hast mich gerettet?" Fragte ich und er schmunzelte.

,,Blieb mir was anderes übrig? Cristel hätte mich umgebracht und Vater auch." Und dahin war meine Hoffnung.

Stimmt, es interessierte ihn ja nicht, wenn ich sterbe. In diesem Moment hörte ich die Stimme von Mr Bennett.

,,Katie, wie schön, dass du noch lebst." Sagte er und Obsidian stand auf.

,,Ich geh Mal zu Cristel." Meinte er und ging ohne ein weiteres Wort.

Arschloch...

,,Okay... Achat, ich brauche deine Hilfe, um sie zum Auto zu bringen, ohne, dass es ihr wehtut."

,,Ich könnte auch Diamond holen und er schläfert sie ein wenig ein."

,,Das kannst du auch machen. Aber beeil dich!"

,,Ja!" Achat lief zum anderen Ende des Reptilienhauses und verschwand durch die Tür.

,,Da hattest du ja ganz schönes Glück. Einen Vampir und eine Riesenschlange wie diese überlebt man nicht so einfach."

,,Obsidian hat mich gerettet." Sagte ich leise und Mr Bennett nickte.

Nach fünf Minuten kam Achat mit Diamond zurück und dieser kniete neben mir nieder.

,,Na, Dummkopf? Du müsstest aber eigentlich schon wissen, dass Schlangen nicht zum kuscheln sind."

,,Sehr witzig." Sagte ich sakastisch und er lachte leise.

,,Diamond, mach einfach, bevor du sie zum Lachen bringst." Sagte Mr Bennett und Diamond nickte.

Er legte mir seine Hand auf meine Augen und plötzlich wurde wieder alles schwarz.

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete hielt mich jemand auf seinen Armen. Als hätte mich jemand betäubt spürte ich nicht einen Teil meines Körpers und lag schlaff in den Armen von dem jenigen, der mich trug. Meine Sicht wurde etwas schärfer und ich erkannte, dass es Obsidian war.

Wir saßen in einem Auto und er hielt mich halb in seinen Armen und halb auf seinem Schoß. Mein Kopf lehnte an seiner Schulter und seine Arme waren sanft um meinen Oberkörper gelehnt. So fühlte ich mich wohl. In Obsidian's Armen, während ich mich an seine Brust kuschelte.

,,Na, Kätzchen? Aufgewacht?" Fragte er und schaute zu mir runter.

,,Man, da hat Diamond dich ja ganz schön benebelt. Die ist ja wie High."

,,Umso besser, sonst hätte sie ziemliche Schmerzen." Sagte Mr Bennett und Obsidian nickte.

Seine Hände fühlten sich ungewöhnlich warm an und als er sanft über meine Haare streichelte und mir in die Augen schaute. Himmel, ich liebe seine Augen. Eisblaue Augen, die mich direkt um den Verstand bringen könnten. Er musste sie nur richtig einsetzen und wie er das bei mir machte hat er definitiv rausgefunden.

,,Wir sind da." Sagte Mr Bennett und Obsidian schaute mich an.

,,Hörst du, Kätzchen. Wir sind Zuhause." Sagte er und stieg vorsichtig mit mir in den Armen aus.

Als wir gerade ausstiegen, kamen Beryll, Saphir, Gagat und Alexandrit auf uns zu.

,,Wie geht's ihr?" Fragte Beryll und blieb auf Abstand.

,,Sie hat ein wenig was abgekriegt und wird vermutlich nie wieder in den Zoo wollen." Sagte Obsidian und ich schmunzelte leicht.

,,Ha ha, das findest du lustig, was Kätzchen?" Fragte er belustigt und trug mich rein ins Haus.

,,Obsidian?" Sprach Mr Bennett ihn an und er blieb in der Eingangshalle stehen.

,,Ja, Vater?"

,,Würdest du es hinbekommen Katie die nächsten Tage mit zu dir ins Zimmer zu nehmen, ohne, dass ich mir um ihr Leben sorgen machen muss?" Was?!

Ich soll in Obsidian's Zimmer schlafen?

,,Geht klar, aber warum?"

,,Wir haben ihre Angreiferin gefangen und rate wer es-"

,,Ich weiß, wer sie ist, Vater. Aber das spielt ja jetzt keine Rolle." Damit drehte er sich um und verschwand mit mir im Arm nach oben.

In seinem Zimmer legte er mich auf sein Bett, welches frisch bezogen schien, denn der Blutfleck von mir war verschwunden.

,,Jetzt darf ich wegen dir Krankenpfleger spielen, Kätzchen. Das gibt Rache, wenn du gesund bist." Sagte er ernst und ich schaute ihn leicht ängstlich an, als er zu lachen begann.

,,Das war doch nur ein Scherz, Kätzchen. Du bist einfach zu süß und naiv." Sagte er und streichelte mein Haar.

,,Es wird mir einen riesigen Spaß machen mich um dich zu kümmern, denn weißt du was zum Job den Krankenpflegers gehört?" Fragte er und wackelte mit seinen Augenbrauen.

Ich erahnte schlimmes, so wie er mich anguckte.

,,Baden." Na toll...

Bloodmoon | Liebe wie frisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt