∆ Schwächen

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Bryden verhält sich den ganzen Unterricht seltsam

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Bryden verhält sich den ganzen Unterricht seltsam. Kein Einziges Mal blickt er mich an, sondern sein Blick liegt starr vorne bei der Lehrerin.

In der Pause stehe ich alleine da und finde ihn ebenfalls nicht. Richtung Ende der Pause sehe ich ihn vor dem Schulgebäude wieder mit dem dunkelblonden Mann stehen. Ich schätze ihn um die vierundzwanzig.

Nach dem Ende der Pause, als wir wieder im Klassensaal sind flüsterte ich Bryden ins Ohr:„Wer ist der Blondhaarige?" „Mein großer Bruder", entgegnet er.
Nun sieht Bryden wieder mehr nach einem Menschen aus und nicht mehr so blass. „Dachte e..er ist fort?", frage ich leise und so formuliert, damit es nicht jeder direkt weiß. „Das war mein jüngerer Bruder", erklärt er.

Seine Antworten wirken genervt. Außerdem beantwortet er zwar nur die Fragen, geht aber überhaupt nicht auf das Gespräch ein, habe ich das Gefühl.
Die nächste Pause verbringe ich ebenfalls alleine.
Wie kann Bryden so schnell seine Meinung wechseln?

Vor der Schule machte er ganz andere Anzeichen. Ich malte mir schon eine Chance aus. Nichts als Fantasien. Wie konnte ich denken ich hätte einen Hauch von Chance?

Nach der Schule hingegen gesellt er sich für den Rückweg zu mir. „Wirkt..test heute abwesend", bemerke ich. Sein Blick wandert wieder zu mir und er antwortet:„Ich hatte Migräne. Außerdem hast du so gewirkt, als bräuchtest du auch deine Ruhe."
„Gute Besserung, sahst auch ziemlich blass aus", entgegene ich. Direkt füge ich hinzu:„Ach und heute morgen, es war nicht wegen dir...i..ich wollte nur nicht, dass du von meinem Mobbing etwas abbekommst oder hineingezogen wirst."

„Danke für deine Besserungswünsche. Und danke, dass du dir Sorgen um mich machst, aber ich komme schon klar", grinst er. Seine Hand wandert schon wieder auf meinen Oberschenkel. Wieder lege ich meine Hand um seine.
Ein bisschen finde ich es seltsam, weil ich keinen Grund dafür finde, weshalb er mich heiß finden könnte.

„Es tut mir leid, eigentlich wollte ich nur deine Hand in meine legen und bin etwas ausgerutscht. Ich bin kein Perverser", grinst er.
„Du könntest dir nie vorstellen mit einem Mädchen, wie mir zus..sammen z..z..uu sein?",frage ich, wobei ein verdammter Stotterer am Ende die peinliche Situation verschärft. Wie kann ich soetwas fragen? Ich bin verdammt neugierig, will wissen wo ich bei jemanden stehe und manchmal für den Hauch einer Sekunde verliere ich meine Hemmungen. Im schlimmsten Fall werde ich natürlich dafür in die Pfanne gehauen. Nicht kurz, sondern bis ich komplett durch bin und fertig zum servieren.

„Warum stellst du solche Fragen? Wenn ich dich nicht leiden könnte hätte ich dich längst neben liegen gelassen. Ich kann es nicht oft genug wiederholen, wie anziehend ich dich finde. Ja, ich bin ein komplizierter Mensch mit vielen Geheimnissen, aber es liegt rein gar nicht an dir", antwortet er.

Er hat viele Geheimnisse?
„Vielleicht ist er ja ein Ninja Turtle", schallt es in meinen Gedanken. Manchmal sind meine Gedanken echt seltsam, aber leider kann man die sich nicht aussuchen.
Was soll ich ihm bloß antworten?
Ich bin so anziehend wie ein Backstein. Wie kann er auf mich stehen? Es geht mir immer noch nicht in meinen Kopf.

„Wenn es dir nicht so gut geht und du darüber sprechen willst, bin ich für dich da", fügt er hinzu.

...wie verdammt süß ist er bitte?
Ich nicke, obwohl ich weiß, dass ich nicht zu ihm gehe, wenn es mir mies geht. Er ist mega heiß und sexy und er will mich. Wenn ich mich bei ihm ausheule denkt er noch ich sei schwach.
Allein, wie ich mich wieder in seine grauen Augen verliere.

Wegen seinen Augen vergesse ich auf den Gehweg zu achten und übersehe den Bordstein. Typisch Stella natürlich. Bryden schafft es mich noch aufzufangen, doch meine Knie schleifen leicht am Bordstein auf. Schlimm ist es nicht, kein Vergleich dazu, wie wenn er mich nicht gefangen hätte. Als ich meinen Blick auf ihn richte schaut er in eine andere Richtung.

„Gebe besser auf dich Acht. Blutest du?",fragt er. „Danke. Wahrscheinlich am Knie etwas", antworte ich. Bryden hilft mir mich aufzurichten. Wieder dreht er sich kurz von mir weg. „Alles gut?", frage ich verwirrt. „Mir wird von Blut immer schwindlig. Tut mir leid", entgegnet er.
„Kein Problem. Mein Onkel auch. Bei der Geburt seines Sohnes sei er umgekippt",lache ich.

Er hingegen schaut immer noch weg.
So offensichtlich blute ich doch nicht oder? Es ist nur ein leichtes Brennen am linken, beziehungsweise am rechten Knie.
Ich habe eine Links-Rechts-Schwäche. Verurteilt mich nicht.
Als ich auf meine Hose blicke bemerke ich aber dass diese sich an meiner Knie leicht rot gefärbt hat. Bei einer weißen Skinny Jeans sieht man aber halt auch alles.

Nach einer kurzen Zeit hat Bryden seine Phobie im Griff. Es tut mir irgendwie leid.
„Ich bin leider zu tollpatschig", gebe ich zu. Schwächen aufzählen vor dem Schwarm- echt dumme Idee. Kaum gesagt möchte ich es schon widerrufen.
„Wenn das alles ist", grinst er.
Leider nicht.
Da gäbe es eine lange Liste. Eine sehr lange Liste.

Angeführt von Tollpatschigkeit, unpassende Ehrlichkeit, Vergesslichkeit, manchmal verstehe ich Sarkasmus oder Ironie nicht,...
Jap mein Charakter hat hohes Peinlichkeitspotenzial.
Will ich es ihm auf die Nase binden? Dafür fehlt leider das Paketband.
Ach ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass meine Witze zu neunzig Prozent nicht lustig sind. Ist mir aber mittlerweile gleichgültig geworden.

„Was sind deine Schwächen?", frage ich daraufhin. „Du und Pizza", grinst er. „Nein ich meine deine richtigen Schwächen", sage ich daraufhin und gebe ihm einen kleinen Schubser mit meiner Schulter. „Ich reagiere manchmal über, philosophiere zu viel vor mich hin", antwortet er und fügt kurz darauf eine Gegenfrage hinzu:„Hast du noch Schwächen?"
„Schokolade, definitiv Schokolade", entgegne ich woraufhin er schmunzeln muss.
Wahrscheinlich hat er nur geschmunzelt, weil er höflich sein möchte.

Kurz darauf trennen sich unsere Wege und ich laufe den Weg zu meinem Haus alleine weiter. Am liebsten hätte ich noch ein wenig mehr Zeit mit ihm verbracht.
Das Reden und Abhängen ist wunderschön mit ihm. Ich will mehr...





 Ich will mehr

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