∆ Manipulation

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Aus dem siebten Himmel der Verliebtheit steige ich wieder in meine Hölle des Alltags hinab. Alles was bleibt sind „Was wäre wenn"- Fragen, die in meinem Kopf herum schwirren.

Was wäre wenn er es zugelassen hätte....
Was wäre wenn wir glücklich gewesen wären...
Was wäre wenn...

Die Hoffnung schwindet je mehr Tage vergehen. Nun haben wir wieder Montag. Und seit dem haben wir kein Wort mehr gewechselt und haben es auch anscheinend nicht vor. Heute morgen gehen wir auf getrennten Straßenseiten zur Schule.
Meine Musik ist laut gedreht, so dass sie mich von meinen Gefühlen ablenken.
An einer Stelle hat der Gehweg kein Bürgersteig, aber normalerweise achten Autofahrer darauf, ob Menschen unterwegs sind.

Plötzlich merke ich, wie ich auf die Seite gestoßen werde und blicke erschrocken hoch, als ich Bryden sehe. Er war ganz sicher auf der anderen Seite der Straße. Verwirrt mache ich meine Kopfhörer aus meinen Ohren.
Durch die laute Musik habe ich das Auto nicht gehört. Außerdem ist es hell, da wir noch Sommer haben.
Es kam plötzlich und überraschend.
Geschockt blicke ich auf die Seite, als ich ein stehen gebliebenes Auto sehe, aus welchem gerade ein Mädchen, welches eine Stufe über uns ist aussteigt.  Sie ist total fertig mit ihren Nerven. Vor Aufregung fängt sie an zu weinen.

Hätte ich nicht so laut Musik gehört. Ich hätte sicherlich besser reagieren können. Ein Schuldgefühl macht sich in mir breit. Aber auch ein Gefühl von Dankbarkeit. Wäre Bryden nicht da gewesen, wäre ich gestorben. Als ich zu ihm rüber sehe, bemerke ich eine kleine Schramme am Arm. Verdammt er hat auch einiges riskiert...und ich bin schuld daran. Tränen machen sich auch ihren Weg über meine Wange.

„Ist alles gut bei dir? Verdammt ich bin kurz eingenickt, eigentlich fahre ich diese Strecke jeden Morgen", sagt sie völlig aufgeregt und fährt sich mit der Hand über ihre schwarzen gelockten Haare.

Mein Herz raßt auch etwas, da ich wirklich nichts bemerkt habe. Ich weiß nicht Mal was man in so einer Situation sagt, dennoch versuche ich es:„Es war teilweiße auch meine Schuld. Meine Musik war zu laut."
„Ich hätte in erster Sekunde nicht fahren dürfen. Wenn ich mich irgendwie revanchieren kann, sag es Bescheid. Mein Name ist Elena und ich bin eine Klasse über dir", sagt sie hastig und steigt in ihr Auto. Sie steht total unter Schock und bleibt erstmal kurz weinend im ihrem Wagen sitzen.

Als sie langsam weiterfährt sagt Bryden zu mir:„Bitte Pass besser auf dich auf, tut mir den Gefallen."
Tränen laufen weiterhin meine Wange hinunter. Ich schaue kurz auf seinen Arm. Seine Wunde ist weg. Da war definitiv eine Wunde.
Ich befinde mich immer noch im Schockzustand. „Es ist alles meine Schuld", schluchze ich, woraufhin Bryden mich in den Arm nimmt. „Sie ist in erster Linie schuld. Beim Autofahren einschlafen ist gefährlich. Es hätte genauso gut mich treffen können. Vielleicht hätte ich schneller reagiert, da ich keine Musik im Ohr hatte, aber vielleicht hätte ich auch etwas abbekommen", sagt er daraufhin und streichelt mir langsam den Rücken.

„Du hattest dich vorhin verletzt und außerdem warst du auf der anderen Straßenseite", murmle ich. „Das war der Schock", wimmelt er mich ab.
„Du s..standest mit Sicherheit auf der anderen Straßenseite", wiederhole ich. „Stella, ich habe kurz vorher die Seiten gewechselt", lügt er. „Ich habe gerade Mal ein paar Sekunden vorher zu dir geschaut, ich weiß es genau. Was verheimlichst du?", frage ich weiter.

Plötzlich lässt er aus der Umarmung an und schaut mir in meine Augen...
Hat er nicht schonmal soetwas gemacht? Schnell drehe ich mein Gesicht weg, woraufhin er mein Gesicht umfasst und zu sich dreht.
„Du vergisst das mit den Wunden. Ich war auf deiner Straßenseite. Du vergisst auch den Konflikt gerade", sagt er.

Auf einmal entfällt mir meine Erinnerung. Es geschieht mit seinen Worten.

„Wir müssen weiter zur Schule", sagt er, ziemlich emotionslos.
Eigentlich würde ich Kopfhörer in meine Ohren stecken und ohne ihn weiterlaufen, doch wegen dem Vorfall traue ich es mich nicht und bleibe an seiner Seite. Er hat schließlich mein Leben gerettet.
Nur ist mir etwas schwindelig, und ich weiß nicht woher. Es ist irgendwie seltsam.

„Geht es dir nicht so gut?", fragt er plötzlich, als würde es ihn interessieren. „Mir ist total schwindelig", gebe ich zu. „Das ist die Aufregung" meint er kalt. Wenn es dich nicht wirklich interessiert, dann tut gefälligst auch nicht so. Ich verstehe den Typ nicht. Einfach so gar nicht.

Der Schwindel wird immer mehr mehr, doch ich zwänge mich in den Klassensaal. Bryden setzt sich wieder auf seinen neuen Platz. Herr Adams ist noch nicht da. Damit verspätet sich der Lehrer selbst.

Plötzlich tun sich in mir Erinnerungen auf. Es ist wirklich seltsam. Als scheint sich mein Kopf zu wehren. Bryden hat mich manipuliert. Er sitzt dort vorne, weil er nichts mit mir zu tun haben will, da ich vielleicht seine wahre Natur abstoßend finden könnte. Bryden, der eigentlich Bryan heißt ist tot weil er sich selbst umgebracht hat und er ist ein Vampir.

Mir wird alles zu viel und ich mache so als würde ich auf Toilette gehen. Dort verbringe ich erst Mal zehn Minuten um mich zu berühigen. Ich will nicht, dass er weiß, dass ich es weiß. Solange ich verstecken Spielen kann, mit dem was ich weiß ist alles gut. Sonst mache ich mich nur zur Zielscheibe. Vielleicht funktioniert Manipulation bei mir nicht so gut, aber bei Anderen. Ich hätte null Chance. Er ist mit seinen Fähigkeiten mir immer mindestens zehntausend Schritte voraus.

Es jemandem zu sagen würde die Person auch in Schwierigkeiten bringen. Das Beste was ich tun kann ist Abstand wahren.
Und ihn keinen Verdacht schöpfen lassen....

Und ihn keinen Verdacht schöpfen lassen

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