∆ Hoffnung ist ein Sadist

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Wenn ich Frau Winter eine Superkraft zuschreiben müsste würde ich sagen, dass sie die Fähigkeit hat meine Laune in den Keller zu werfen, egal wie gut sie ist

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Wenn ich Frau Winter eine Superkraft zuschreiben müsste würde ich sagen, dass sie die Fähigkeit hat meine Laune in den Keller zu werfen, egal wie gut sie ist.

Umso Glücklicher schätze ich mich, als endlich die Schulklingel los geht und wir in die Pause dürfen. „Mrs. Christella May, I end the lesson (Frau Christella May, ich beende die Stunde)", zischt Frau Winters. Ich möchte diese Frau glatt heiraten. Es wäre purer Selbstmord. Wenn sie Zuhause genauso ist tut mir ihr Mann leid.

Nach fünf Minuten überziehen lässt sie uns endlich gehen. Wenn ich Geschichten von meiner Mama höre, wie ihre Schule war klingen ihre Erzählungen nicht viel anders. Ich schätze jeder hatte schonmal ein Arschlochlehrer.

Als Cara und ich Richtung Pausenhof gehen kommt Bryden auch hinzu. „Nichts gegen dich, scheinst nett zu sein, aber es hat ein Grund warum wir uns in die hinterste Ecke des Pausenhofs verziehen. Meine Schwester ist besessen von dir, genauso wie die anderen Mädchen in der ganzen Stufe. Wir bekommen sonst keine Ruhe", brummt Cara.
Natürlich mag sie ihn nicht. Es ist offensichtlich. Mich hingegen nervt es, dass sie mir nicht die Wahl gelassen hat. Ich hätte ihn gern in meiner Nähe.

Bryden schaut kurz zu mir, dann kurz auf den Boden und anschließend wieder zu mir, bevor er sich von uns weg dreht. Ich hätte gerne etwas gesagt und dafür gesorgt, dass Cara doch ihre Meinung ändert, doch ich kann mich gegen sie kaum durchsetzen. Zumindest habe ich das Gefühl.

„Gibt es irgendwas was ich über ihn wissen sollte? Warum will er mit uns abhängen?", fragt Cara mich. „Wir sind zweimal nun zusammen in die Schule gelaufen. Er wohnt zwei Straßen von meiner entfernt. Eigentlich haben wir uns sehr gut verstanden",sage ich leise. „Früher oder später gibt er nach. Vielleicht war er nett zu dir, aber der Typ wird dir noch das Herz brechen", antwortet sie.

Mit ihr zu reden ist als Mal, wie gegen eine Mauer zu sprechen. „Über was habt ihr geredet?", fragt Cara anschließend. „Wie genervt er von den beliebten Leuten ist, Supernatural, eben verschiedenes", antworte ich kurz.
„Aha. Es tut mir leid Stella, ich will nur das Beste für dich", fügt sie hinzu.

Plötzlich höre ich Gelächter, schaue um die Ecke und sehe Casey da stehen. „Eigentlich wollte ich Cara nur um ein Tampon fragen, aber die Geschichte war zu spannend und ich musste sie mir einfach zu ende anhören",grinst sie. „Hier und verzieh dich", sagt Cara, drückt ihr ein Tampon in die Hand. „Du bist ein Freak Christella. Sieh dich doch an? Wem wolltest du etwas wegen den lila Haare beweisen? Die Geschichte mit Ryan wiederholt sich gerade mit Bryden. Cara hat Recht- er wird niemals soetwas, wie dich daten. Lerne endlich Mal, was in deine Liga gehört und was nicht, Schätzchen", fügt sie hinzu.

„Casey, du hast was du wolltest. Geh", wiederholt Cara und dann verschwindet sie endlich. Innerlich breche ich kurz zusammen. „Sie hat Recht, ich bin ein Freak", sage ich leise und den Tränen nahe. Ihre Worte schnitten in meine schon vorhandenen Wunden. Ich merke wieder, wie mir alles zu viel wird und versehentlich rutscht mir eine Träne über die Wange.

„Hey, meine Schwester ist eine Bitch. Hast du heute ihren Versuch Locken machen gesehen? Hinten sind sie fast noch glatt. Oder ihr Make Up? Man sieht so einen fetten Rand. Weißt du was der Unterschied zu dir und ihr ist? Ihr überdimensionales Mundwerk. Mach dir nichts daraus", sagt Cara und nimmt mich in den Arm.
Anschließend gehen wir langsam zurück in den Klassensaal.

Etwas später kommen Bryden und die Anderen in den Saal. Direkt herrscht Getuschel. Natürlich muss Casey direkt weitererzählen, was sie mitgehört hat. Und natürlich muss Bryden es mitbekommen. Cara behält in der Situation Bryden genau im Blick. Ich hingegen kann ihn nicht ansehen. Mir ist es so verdammt peinlich. Casey traut sich noch aufzustehen und her zu laufen.

„Du empfindest nichts für den Freak, richtig? Es sind erst zwei Tage seit dem du da bist und sie macht sich schon Hoffnung", grinst sie und legt ihre Hände auf den Tisch. Plötzlich dreht er ihre Hände um, so dass sie laut flucht.
Direkt lässt er ihre Hand aber wieder los und flüstert in mein Ohr:„ Mir wird gerade alles etwas viel. Wenn jemand frägt ich bin auf dem Klo. Wir reden später, habe nichts zu befürchten. "

Schließlich steht er auf und verlässt den Raum. „Was für ein Psycho, Au Ahh", zischt Casey weiterhin. „Was war das?",sagt Cara. Er kann nicht gut mit Wut umgehen meinte er einmal. Wahrscheinlich genau das. Und er hat jeden Grund. Casey und die Anderen haben es wirklich zur Spitze gebracht. „Er kann nicht gut mit Wut umgehen. Casey hat es auch übertrieben", flüstere ich in Cara's Ohr.

Vor sie mir antworten kann ist die nächste Lehrerin schon da.
Kurz nach fünf Minuten kommt Bryden wieder herein. Sein Blick hängt direkt an mir. Er wirkt sichtlich fertig.
Nicht nur er ist fertig- ich auch. Mir geht es gerade einfach nur mies. Ich habe ihn wieder in so eine Situation gebracht.

Verwirrt blicke ich ihn an, als er plötzlich seine Hand in meine legt. Seine Hände sind etwas kühl, aber das stört mich nicht. Schätzungsweise sieht es niemand, da es unter dem Tisch passiert.
Erst als wir etwas aufschreiben müssen löst sich sein sanfter Griff.

In der Pause will Bryden erst mit mir alleine sprechen, doch Cara's Beschützer Instinkt flammt wieder auf und wir stehen nun zu dritt da. „Es ist kein Geheimnis- ich habe kein gutes Bild von dir. Du hast zweimal Gewalt angewandt. Was wenn du sie bei Stella anwendest?", brummt sie. Ich will nun wirklich alleine mit ihm sprechen. Ich liebe Cara, aber ihr Beschützerinstinkt geht mir auf den Nerv gerade.

„Ich kann einfach nicht gut mit Mobbing umgehen. Es kratzt alte Wunden wieder auf. Mein Bruder nahm sich das Leben. Ich konnte es immer noch nicht richtig verarbeiten", entgegnet er. „Verdammt...das habe ich nicht geahnt. Wie denkst du über die aktuelle Situation mit Stella?", fragt sie. Ja sie kann ein echtes Biest sein, aber auch sie hat einen weichen Kern.

„Was ich kennen lernen durfte hat mir alles direkt gefallen. Sie ist nicht falsch oder aufgesetzt. Ich hoffe nur, dass sie irgendwann erkennt, wie toll sie ist", meint Bryden daraufhin. „Ich nehme alles aufs Erste zurück. Dennoch bist du noch nicht endgültig durch meine Kontrolle", sagt Cara und klopft ihm leicht auf die Schulter.

 Dennoch bist du noch nicht endgültig durch meine Kontrolle", sagt Cara und klopft ihm leicht auf die Schulter

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