Chapter Eight

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„Haha, witzig Anna. Wieso sollte ich denn einen Brandfleck an meinem Schlüsselbein haben?“, zweifelte ich. Ein Brandfleck? Woher sollte ich den haben?

„Ich weiß es nicht, aber es sieht haargenau wie einer aus. Denk‘ darüber nach, vielleicht ist etwas dran.“ Ich nickte nur und wartete auf die Glocke. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Was wenn es wirklich einer war? Hat das etwas mit mir zu tun; wer ich war – was ich war?

„Sid, darf ich den Fleck sehen?“, fragte Ashton neben mir. Ohne lange zu überlegen, wollte ich ablehnen. Mein Mund hatte sich bereits geöffnet, ich schloss ihn wieder und warf meine Haare hinter meinen Rücken und drehte mich zu ihm.

Zum Glück klingelte es bald und jeder verließ den Saal, und ging zu den nächsten Unterrichtsstunden.

Nach vier Stunden hatten wir Kochen und ich fühlte mich wie ein verlorenes Welpen. Wirklich nirgends war Anna aufzufinden, geschweige denn Ashton. Verzweifelt versuchte ich herauszufinden, welches denn das richtige Gebäude war. Dieses College war einfach zu groß für jemanden wie mich.

„Brauchst du Hilfe, Schlampe?“, hörte ich hinter mir. Sofort wirbelte ich herum und Kate kam auf mich zu. Ich hoffte, sie würde mich nicht ermorden. Beschämt nickte ich. „Um ehrlich zu sein . . . ja. Wo ist Kochen?“

„Du hast jetzt Kochen, na so ein Zufall aber auch – ich habe auch Kochen“, sagte sie, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen und ihre Augen leuchteten gemein auf. „Wieso soll man sich Feinde machen, wenn man auch nett sein kann? Das war bestimmt ein Missverständnis.“ Ich konnte wortwörtlich spüren, wie sie Ironie ausstrahlte. Ironie und vor allem Hass (mir gegenüber). Sie nahm meine Hand und führte mich (hoffentlich) zur Küche.

Hast du keine Feinde, hast du keinen Charakter“, sagte ich. Kate sah mich blöd an, was ich eben gesagt hatte, und was für ein Mist das sei, was aus meinem Mund kam, sagte sie zu mir. Ich wusste aber, dass ich Recht hatte.

„Okay, weißt du was. Ich mag dich genauso wenig wie Ashton dich je mögen wird. Du versuchst ihn mir wegzunehmen, und das lasse ich dir nicht durchgehen. Viel Spaß, beim zurückfinden“

„Was meinst du?“, fragte ich aber sie war schon weg. Und ich stand alleine da. Noch weiter von meinem Ziel entfernt als vorhergesehen. Leise folgte ich ihr, verlor sie aber auch schon bald aus den Augen. „Fuck!“, fluchte ich.

Ich versuchte wieder Anschluss zu finden, aber ich scheiterte kläglich. Weshalb ich mich entschied, nicht zurück zum Unterreicht zu finden, sondern mein Zimmer. Und ich schätze es auf 40 Minuten, aber ich fand das Zimmer nach langem Suchen.

Verzweifelt suchte ich meine Schlüssel und sperrte die Tür auf, und ließ mich dann auf mein Bett fallen. Way to go, Sydney.

Am zweiten Tag schon geschwänzt, ohne jegliche Hilfe. Ich bin stolz auf mich.

Ich überlegte, ob ich etwas in mein schlaues Buch schreiben sollte, aber ich entschied mich dagegen. Heute Morgen fand ich mein Buch nicht und ich war eindeutig zu faul, es zu suchen. Aber ich fragte mich, wo es war. Es war mir ja jetzt schon peinlich was alles darin stand.

Es steht drin, wie ich mir innerhalb eines Tages zwei Feinde machte. Und ich war der Meinung, niemand würde solchen Rat brauchen. Ich fühlte mich hier, wie das hässliche Entlein. Einsam und anders. Und das hässliche Entlein weiß auch nicht, was es eigentlich ist (ein Schwan).

Vielleicht sollte ich mit Tessa reden. Sie hasst mich, wegen eines Missverständnisses; Ich verstehe, dass Kate mich nicht mag, sie denkt, ich würde ihr den Freund klauen, aber das tue ich nicht. Aber Tess? Sie (finde ich) hat überreagiert.

the nameless college girl ; irwin ; germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt