Chapter Twelve

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Nach wenigen Augenblicken hatte er die Nachricht schon gelesen, aber er machte keine Anstalt, eine Antwort zu verfassen. Verzweifelt ließ ich mich in das weiche Bett fallen und streckte meine Beine und Arme aus.

Nachdem ich geschrieben hatte, dass ich liebend gerne seine Hazel sei – was heißt, dass ich mit ihm zusammen sein wolle – wollte ich mich selbst schlagen. Wir kannten uns kaum eine Woche, und ich glaubte, schon das Thema aller Gespräche an der Schule zu sein. Ich war rein theoretisch der Grund, dass sich Kate und Ashton trennten, und befand mich schon auf bestem Wege mich in Ashton zu verlieben. Ugh…

Und so dumm wie ich war, lügte ich ihn dann an, vermutlich würde er sich schon denken, dass ich gelogen habe, aber ich hoffte dann doch wieder nicht. Ich meine, ich hatte fast einen halben Tag gewartet, bis sich etwas in meinem Kopf zusammenwürfeln ließ, das als Ausrede dienen könnte. Das erste (und das auch erst spät) was mir in den Sinn kam, war es auf eine Freundin zu schieben (also auf Anna). Ich musste unbedingt mit ihr reden…

Lange hatte ich überlegt, bis mir Annas Nachname einfiel, und noch länger dauerte es, die Nummer ihrer Eltern im Telefonbuch zu finden. Aber als es mir dann schließlich gelang, und ihre Eltern gaben das Telefon an Anna weiter. Sie hatte mir dann ihre Nummer gegeben, und wir telefonierten dann so, da sie meinte, ihre Eltern könnten mithören und sie das nicht riskieren wolle.

„Warte . . . Ashton will was von dir, und du irgendwie auch, aber auch nicht, weil – wieso nochmal?“

„Weil es dann so scheinen würde, als hätte ich versucht – und es geschafft – Kate ihren Freund auszuspannen. Und das wollte ich definitiv nicht!“, erklärte ich. Sie sagte kurz nichts, und sagte dann ‚Oh, ehm… ja‘. „Können wir uns treffen?“

„Ja klar, gehen wir zu … MUM, wie heißt dieser Coffee Shop bei der Mall? . . .  zum Kaffee Hernandez?“, fragte sie.

„Ehm, ja klar. Ich denke mal es ist bei der Mall?“ Es kam nur leise ein ‚Uh-huh‘ zurück und die Leitung wurde unterbrochen. Ich zog mir etwas an (ja, ich verbrachte den Tag im Bademantel) und machte mir einen hohen Zopf. „DAD, könntest du mich zum Kaffee Ha-Herno-Hernandéz oder so fahren?“

„Sydney, es heißt nur Hernandez, ohne Accent“, lachte er und nickte, während er schon seine Schuhe anzog.

Etwa 20 Minuten danach winkte ich dem Mann zu und wurde von Anna stürmisch umarmt. „Ich hab dir schon einen Latte bestellt, ich hoffe das ist okay?“ Ich nickte, etwas überrumpelt und ließ mich von dem Mädchen zu einem Tisch ziehen. „Okay, jetzt erzähl!“

Ich halte es nicht für notwendig alles Revue passieren zu lassen, im Grunde erzählte ich von dem ewigen Warten, bevor man eine Antwort bekam, der Hazel und Gus Geschichte, und dass ich Anna als Ausrede benutzte. Wie erwartet war sie nicht sauer oder so, sie lachte nur und sagte, wie sie das auch schon hunderte Male getan hat. Erleichtert lächelte ich sie an, und sie erwiderte das Lächeln herzlich.

„Wir müssen uns etwas überlegen, wie wir dich da rausreiten. Vermeide ihn einfa- warte, das wird nicht so leicht. Hmm…“ Leise lachte ich und nickte, während ich den letzten Schluckes des inzwischen kalten Getränkes nahm. „Sei seine Freundin. Wenn er ein schlechter Freund ist – was du merken wirst, wenn ihr euch küsst und so – dann beende das Ganze. Wenn er toll ist, dann . . . ist das ja toll? Und wenn er toll ist und Kate ist dann so richtig schlimm zu dir, dann . . . sei du genauso schlimm zu ihr?“

„Aye aye, Sir“, sagte ich, motiviert und berührte salutierte.

„Ahoi, Matrose”, lachte Anna und imitierte meine Bewegungen.

Nachdiesem Austausch sprachen wir über alles Mögliche, über eine Louise, die sich immer bunter wie ein Wellensittich schminkte, und ihre Schwester, deren Name ich nach einer Sekunde vergaß, die sich so dunkel schminkte, dass ihre gebräunte Haut blasser wie der Tod aussah. „Pez und Louise sind verdammt … eigen.“

„Anna? Könntest du mich nachhause bringen, ich habe mir den Weg nicht gemerkt“

„PERFEKT, ich wollte immer schon wissen, wie der alte McAdams wohnt“, jubelte sie und ich sah sie verstört an. „Ich finde die Wohnstile der Lehrpersonen interessant. Die alte Bio-Professorin war eine Öko-Tante, und so lebte sie auch. Ugh, ihr Haus – wohl eher ihre Holzhütte – war mit Efeu überwuchert und ihr Garten sieht aus wie ein Friedhof. Einfach nur widerlich.“

Wir fuhren dann zu mir nachhause und Anna wollte unbedingt noch mit rein. Ich dachte mir nichts dabei, wobei ich noch zu ihr gesagt hatte: „Du weißt, du wirst unseren Direktor privat treffen?“ Ich wollte nur peinliche Momente vermeiden.

Jaja, ich bin sowas gewohnt, die Öko-Tante hat mich ja auch gesehen, und in ihr Haus auf einen Kaffee eingeladen, wobei der eher nach Wasser mit gemahlenen Kaffeebohnen schmeckte, und nicht nach richtigem Kaffee“

Erstaunt nickt ich und drückte die Klingel, und die Tür ließ sich öffnen. Wir gingen in die Wohnung und bevor ich Anna in mein Zimmer brachte, hörte ich meinen Dad sagen: „Ms. McCarthy, schön Sie privat zu sehen“

„Das kann ich nur zurückgeben, Mr. McAdams“, sprach Anna laut und selbstbewusst. Ich könnte sowas eindeutig nicht…

Mit Keksen und einer Flasche Cola bewaffnet gingen wir in mein Schlafzimmer und hörten im Hintergrund leise Musik. Nachdem ich anhand des Genres der band zweifelte, dass ich diese Musiker mögen würde, gab ich nach und wollte mir selbst nicht eingestehen, dass diese Band ziemlich gut ist.

Ich konnte mir nicht einprägen wie sie hieß, aber das Mädchen, die Sängerin hatte eine raue Stimme, und sie spielten Heavy Metal, oder Punk oder was auch immer das war. „The End is the End, don’t bless me father for I have sinned“

„Ich gebe nur ungern zu, aber sie sind wirklich gut, man sieht dir nicht an, dass du solche Bands magst.“

„Sehe ich aus wie ein Directioner?“, sagte sie und ich sah sie lachend an.

„Sollte ich wissen, was das ist?“

„So nennen sich die Fans einer Boyband aus England, sie sind ziemlich heiß, aber die Musik ist nicht so mein Geschmack“, sagte sie und tippte auf ihrem Handy herum. Kurz war es still, und dann tönte aus den Lautsprechern ihres Handy immer im selben Rhythmus, dieselben drei Akkorde. „Pop-Band“, stellte sie fest, und ließ es im Hintergrund laufen.

„Der Text scheint mir ja nicht so kreativ“, bemerkte ich und sie nickte lachend.

In meiner Gesäßtasche vibrierte das Telefon, aber ich ignorierte es. Lange kämpfte ich mit mir, dass ich die Nachricht nicht ansehen würde, da ich stark sein wolle. Und ich würde ihn sowieso wieder zwölf Stunden, wenn nicht mehr, auf eine Antwort warten lassen, deshalb widerstand ich dem Drang mein Handy zu nehmen.

Und das obwohl die Nachricht vermutlich von Ashton war…

{A/N:

Aye Aye Matrosen,

ich habe dieses Kapitel so zienlich genau vor einer Woche vorgeschrieben, weil ich - wenn dies veröffentlicht wird - in Tunesien bin.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!

Was glaubt ihr: Von wem stammt die Nachricht und was steht darin? Schreibt es in die Kommentare!

In Liebe,

         Steph Irwin xx}

[nicht auf Rechtschreibung o.Ä. korrigiert]

the nameless college girl ; irwin ; germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt