Chapter Four

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Die Tür öffnete sich und ich wurde nervös. Sollte ich etwas sagen? Oder nur still dasitzen? Ich hatte mir ein Buch von ihm genommen (Das Titelbild sprach mich an und der Titel war ebenso sehr ansprechend), und tat so, als wäre ich in die Seiten vertieft – war ich auch.

Und dann begann er zu reden. Seine Stimme war höher als erwartet, aber sie hatte etwas. Sie war wie die Stimme eines Engels, nicht zu tief, um gruselig zu sein und nicht zu hoch um zu feminin zu sein.

„Wenn der Film ins Kino kommt, also in einem guten Monat, gehen wir den schauen?“. Ich gebe zu, ich war überrascht, dass er mich nicht ausfragte. Nein – er redete über einen Kinofilm. Er kannte mich kein Stück und fragte mich, ob ich mit ihm in einem Monat ins Kino ginge. Er war mir auf Anhieb sympathisch.

Ich nickte also mit gerunzelter Stirn.

Okay, irgendwas müsste ich sagen, die Stille war mir unangenehm, aber er ergriff bereits das Wort: „Ich dachte, es wäre nur ein lächerliches Gerücht, doch wie es scheint, hat Michael doch keinen Bullshit gelabert. Als ich auf dem Weg in mein Zimmer war, sah mich jeder Junge an. Manche schienen eifersüchtig, die anderen zwinkerten mir zu. Ich wusste nicht, was sie von mir wollten. Schließlich kam ich in mein Zimmer und siehe da, du sitzt hier. Mein Name ist Ashton, und wie ist dein Name?“

Mist, was sollte ich sagen? Sollte ich die Wahrheit sagen, und ihm beichten, dass ich es nicht weiß, oder einfach Sydney sagen. Immerhin wurde ich quasi so getauft, oder?

Aber wenn ich die Wahrheit sage, dann könnte ich mir Drama sparen? Ich meine, früher oder später würde er es herausfinden? Und dann wäre er nur sauer auf mich, oder? Ja Sydney, das stimmt.

„Das weiß ich nicht, ich bin namenslos“, kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, zweifelte ich an allem. Er würde mich für krank halten! Für gestört und dumm. Und während er da so stand, auf mich herabsehend, scannte ich ihn buchstäblich.

Er war nicht zu klein um als Winzling durchzugehen und nicht zu riesig um als Kühlschrank durchzugehen (und doch war er sehr viel größer als ich). Er hatte Muskeln und er war echt attraktiv (Ich vermied es, Jungs als schön zu bezeichnen, weil es irgendwie schwul klang). Er trug ein Band-Shirt (Eine Band die mir rein gar nichts sagte) und eine schwarze enge Jeans.

Und er hatte einen starken (sehr, sehr starken) australischen Akzent und seine Augen. Sind. Wunderschön. Auf seinem Unterarm sah ich ein kleines Tattoo, konnte es aber nicht identifizieren.

Er öffnete seinen Mund, brachte aber nur ein Stottern heraus. „Und wie-wie willst du dann genannt werden?“

„Sydney“, sagte ich ohne lange nachdenken zu müssen. „Kannst du dich neben mich setzen? Ich fürchte, ich erzähle dir alles um uns früher oder später auftretenden Streit zu ersparen. Also, wie sage ich das am besten? Ich fand mich im Nirgendwo. Habe täglich nur meine kaputten, braunen Haare gesehen und meine abgekauten Nägel. Ich weiß rein gar nichts über mich. Nichts.“

„Ja, ha-ha. Witzig, Sydney. Aber ich bin immer für einen Spaß zu haben! Also, wie gesagt, ich bin Ashton und wohne mit dir. Und ich darf die heute, an diesem abgefuckten Montag das College zeigen! Also, nimm dein Handy, nimm dein Geld und nimm dein Handy, dann kann es losgehen!“

Er wollte mich doch auf den Arm nehmen? Ich sagte ihm die Wahrheit und er glaubte es mir nicht! Aber okay, wenn es ihm danach ist. Ich wollte den Streit, der früher oder später, wenn mein Geheimnis gelüftet wird, der bevorsteht verhindern. Mir soll es recht sein, denke ich.

„Ich, ich hab kein Handy?“

„Wie du hast kein Handy, dann kaufst du dir Eines! Du brauchst eines, du bist – warte, wie alt bist du gleich nochmal?“

„Neunzehn, ich bin neunzehn Jahre alt und gestern war mein Geburtstag“, schoss es aus mir heraus. Ich hatte wohl keine andere Wahl, als etwas zu erfinden, er würde mir offensichtlich nicht glauben. „Und mit welchem Geld?“

„Du willst mich auf den Arm nehmen, oder?“ Das sagte der Richtige. „Irgendwo hier hab ich ein altes iPhone 4 rumliegen, macht es dir was aus, wenn es kein ganz neues ist?“

Ich nickte. „Du schenkst mir kein Handy, selbst kein altes. Ich such mir eine Arbeit und spar mir selbst das Geld für das alles zusammen“

„Aber solange du keines hast, nimmst du das.“ Und schon drückte er mir irgendein Handy in die Hand.

Dann nahm er meine Hand und zerrte mich raus. Und ich dachte er würde mir das College zeigen, aber er schien unter „College“ ganz Canberra zu verstehen. „Okay, ich zeig dir das wichtigste beim College“

„Wir sind gerade aus dem College rausgestürmt?“, fragte ich.

„Naja- ach egal. Also, hast du den Kerl mit den bunten Haaren gesehen und den, der asiatisch aussieht? Das sind meine besten Freunde. Wir haben so ein gemeinsames Hobby und naja, du weißt worauf ich hinaus will-“, eigentlich nicht, nein. „Und da ist noch ein Vierter dabei. Der ist buchstäblich ein Riese“ Falsche Verwendung von buchstäblich. „Er hat breite Schultern und besteht – so wie viele Mädchen es sagen – zu vier Fünftel aus Beinen und einem Fünftel aus Haaren. Das ist Luke. Seine Freundin – sie sind nicht zusammen, aber jeder weiß, dass da was läuft, nur die Betroffenen nicht – ist Tess. Nenn die Theresa um sie zu ärgern“

Der Junge konnte reden wie ein Wasserfall. Ich habe zwei Namen mit bekommen und bin schon extrem verwirrt. Aber seine Erzählungen schienen kein Ende zu nehmen.

„und dann ist da noch Anna, sie ist klein und braunhaarig und nett und ist seit ‚Weiß-der-Teufel-wie-lange‘ in Calum, der asiatisch aussieht, verliebt. Und naja, das war der wichtigste Tratsch auf dem College. Und wenn du was wissen willst, du bist ja jetzt im eindeutig im Vorteil, ich bin quasi das Gossip Girl. Ich weiß alles. Und da du im selben Zimmer wie ich pennst, bist du im Vorteil!“

„Und wie sieht es bei dir aus?“

Er wusste sofort, was ich meinte. Und er sprach weiter: „Ich habe eine Freundin, Kate. Aber da waren schon mal mehr Gefühle, aber egal. Also-“, und schon sprach er weiter.

Ich gebe ehrlich zu, irgendwann habe ich ausgeschaltet. Ich nickte und murmelte alle zwei Minuten ‚M’Kay‘ und das war es dann.

„Und wann zeigst du mir das eigentliche College?“

„Da bleibt immer noch genug Zeit, genieße es, wo wir nicht in den Unterricht müssen und erzähle mir alles über dich, wo bist du geboren, dein Verhältnis zu deinen Eltern. Dein Beziehungsstatus. Wieso kommst du mitten unter dem Jahr her?“

Mist.

„Ehm, ich. Ich – ich konnte mir die Fragen nicht merken“ Doch konnte ich, aber bitte verlier die Geduld, Ashton!

 

„Ist ja jetzt nicht so wichtig, Sydney. Ich zeig dir dein College“, sagte er und verdrehte die Augen. 

 

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Hallo, ihr Lieben! Ich habe mich entschieden, wieder zu schreiben und dann kam dieser Käse heraus! Aber naja, es enthält die ersten Informationen zu den wichtigsten Charakteren. Ich habe mich gedacht, ich lasse das Ziel weg. Aber ich hoffe, es kommt ohne den Drang zu Votes und Kommentaren. Aber ihr schafft das. Ich habe mir auch vorgenommen, fixe Update-Tage zu machen. Wie wärs mit den Wochenendtagen? Aber das wars von mir, nach eine langen, langen Nachricht.

   In Liebe

            Steph Irwin xx}

[noch nicht auf Rechtschreibung überprüft]

the nameless college girl ; irwin ; germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt