Kapitel 7

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In der Schule angekommen ging ich in mein Klassenzimmer, das sich im ersten Stock befand. Ich war wie immer, mal wieder, einer der Letzten. Ich ging zu Fuß zur Schule und kam somit erst zum Unterrichtsbeginn. Knapp, aber rechtzeitig. Hin und wieder kam ich aber auch schon zu spät und die Lehrer regen sich dann immer furchtbar auf. Ich kann das gar nicht verstehen, da ich die Schule nicht so wichtig finde. Meine Mutter ist aber genauso. Bei der steht auch die Schule immer an erster Stelle.

Im Klassenzimmer kam Tobi auf mich zu.

„Hast du gewusst, dass wir in Geschichte etwas über den Dreißigjährigen Krieg herausfinden sollten?"

Ich schaute ihn verwirrt an.

„Nein, wusste ich nicht. Aber wir haben doch heute gar kein Geschichte", sagte ich zu ihm.

„Doch, haben wir schon! Mathe entfällt und dafür haben wir Geschichte. Zu blöd, dass wir es in der ersten Stunde haben, sonst könnten wir in der Pause noch schnell abschreiben."

Da kam auch schon Frau Bauer ins Klassenzimmer und sagte:

„Guten Morgen. Ihr hattet eine Hausaufgabe auf. Schlagt sie bitte auf."

„Sag ihr ja nicht, dass wir die Hausaufgabe nicht haben. Vielleicht merkt sie gar nicht", flüsterte Tobi. Aber Frau Bauer merkte es schließlich doch als sie sagte:

„Connor, möchtest du uns bitte deine Hausaufgabe vorlesen."

„Ähm, ja", stotterte ich, „Das ist so. Ich war gestern erst um vier zu Hause, da ich beim Zahnarzt war."

Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen und hoffte dass sie es mir glauben würde, denn vom dem Jungen und Katraana wollte ich ihr nicht erzählen.

„So, so. Herr Rever ist erst um vier nach Hause gekommen und dann also schon ins Bett gegangen."

Die Klasse fing an zu lachen.

„Nein, also, Ja ...", stotterte ich noch mehr herum. Aber zum Glück kam mit Tobi zu Hilfe, indem er sagte:

„Um vier haben Connor und ich noch zusammen Mathe Hausi gemacht und dann Basketball gespielt. Und Geschichte haben wir dabei ganz vergessen!"

Ich warf ihm dankbare Blicke zu und schaute dann wieder zu Frau Bauer.

„Wenn so etwas noch einmal vorkommen sollte, dann dürft ihr beide nacharbeiten. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Wir nickten beide und sie setzte den Unterricht fort.

Nach der Schule ging Katraana auf mich zu.

„Bleibt es immer noch bei halb vier?", fragte sie.

„Klar! Bis dann"

„Bis dann", sagte sie und machte sich auf den Weg nach Hause, während ich dagegen zur Sporthalle ging, denn da habe ich Basketball Training.

„Hi, Leute", sagte ich zu meinem Team als ich die Umkleiden betrat.

„Hi", kam es zurück und wir beeilten uns alle schnell zu Herr Maier, unserem Sportlehrer, zu kommen, um mit dem Training zu beginnen.

„Alle warm machen!", rief dieser auch gleich, als wir in der Turnhalle waren. Wir liefen 20 Mal um die Halle und fingen dann an Basketball zu spielen. Herr Maier gab uns hier und da ein paar Tipps und am Schluss sagte er zu uns:

„Ihr wisst, dass das Spiel gegen die Black Dogs ein harter Kampf wird. Und darum müsst ihr euch alle anstrengen. Das heute war zwar gut, aber ich möchte euch am Freitag beim Training noch besser sehen! Habt ihr das alle verstanden?"

Leises Gemurmel kam von allen und Herr Maier schrie:

„Ich habe nichts gehört. Nochmal! Habt ihr das verstanden?"

„Jaaaaaa!", schrien wir zurück und gingen in die Umkleidekabine.

„Connor?", fragte mich Jonas. Ich drehte mich zu ihm um.

„Glaubst du wir haben gegen die Black Dogs überhaupt eine Chance? Die sind total gut habe ich gelesen."

„Natürlich haben wir eine Chance. Wir sind nämlich auch ziemlich gut", sagte ich zu ihm.

„Die werden wir in den Dreck spielen." Er ging duschen und zog sich seine Sachen an. Ich tat es ihm gleich und ging dann nach Hause.

Zuhause hielt mich Mama auf: „Und mein Süßer?"

Ich hasste es, wenn sie Süßer zu mir sagte, dann fühle ich mich immer wie ein Kindergartenkind. Ich schaute Mama vorwurfsvoll an.

„Oh, Entschuldigung", sagte sie und schüttelte den Kopf, „Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich dich nicht Süßer oder Kleiner nennen darf. Das ist doch knuffig."

„Ich bin aber nicht mehr im Kindergarten oder in der Grundschule, sondern auf einem Gymnasium! Und ich bin sogar Kapitän der Schulmannschaft.", erklärte ich ihr zum hundertsten Mal.

„Schon gut", sagte sie genervt.

„Was ich dich eigentlich fragen wollte, wie war es in der Schule?"

„Wie immer.", antworte ich.

„Wie immer. Das sagst du jedes Mal! Irgendwelche Details?"

„Nichts Besonderes. Ich gehe in mein Zimmer. Katraana kommt gleich wegen des Schulprojekts."

„In Ordnung. Und wenn ihr Hilfe oder Ideen braucht kommt einfach zu mir. Ich bin in der Küche", sagte sie und verschwand.

Ich lief nach oben und sperrte die Zimmertür auf, ich war auf das Schlimmste gefasst. Aber wie ich feststellen konnte war meine Angst das Zimmer total verwüstet vorzufinden umsonst gewesen. Der Junge saß auf meinem Bett und schaute sich ein Buch an, dass er aus dem Regal genommen hatte. „Hallo", sagte er, „Wo warst du so lange?"

„In der Schule", sagte ich und dann klingelte es unten. Ich stand auf, ging nach unten, öffnete die Tür und lies Katraana herein.

„Hallo, Connor", sagte sie. „Schon irgendwas Neues?"

„Hi, Katraana. Nein, keine neuen Vorkommnisse", sagte ich und musste grinsen. Dann brachen wir beide in schallendes Gelächter aus und ich führte Katraana zu meinem Zimmer.


When the toys become alive - Der magische WürfelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt