Kapitel 11

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„Hallo", sagte Katraana, als die Kirchenuhr halb sechs schlug. „Hi! Du bist genau pünktlich."

„Da ich gestern zu spät war, musste ich heute unbedingt pünktlich kommen." Wir lachten und ich holte das Pulver, dass ich vor meinen Eltern versteckt hatte, hervor.

„Also, Katraana, du nimmst dir alle Puppen vor, Agaldir du nimmst dir die Quietscheentchen vor und ich nehme die Spielzeugpferde. Ist das für alle okay?", fragte ich.

„Ja!", kam es synchron zurück.

„Schaut mal", sagte Katraana, „Ich habe gestern noch auf dem Stadtplan die beste Route eingezeichnet. Wenn wir so fahren, dann haben wir die kürzeste Strecke."

„Okay. Fahren wir los?", fragte Agaldir.

„Wartet kurz", sagte ich, „Bin gleich wieder da." Ich lief schnell die Treppe hoch und stürzte in mein Zimmer. Dort holte ich drei kleine Plastiktüten. Als ich, wieder unten angekommen, das Pulver auf die drei Tüten verteilte fragte Katraana:

„Und für was brauchen wir das?"

„Damit jeder seine eigene Tüte hat, dann geht es schneller und wir verschütten nichts!", antwortete ich ihr.

„Gute Idee."

Ich packte alles, inklusive Agaldir in meinen Rucksack und wir fuhren los zum ersten Spielzeugladen.

„Hier sind eure Tütchen", sagte ich und reichte jedem eine, „Und Agaldir. Pass auf, dass dich niemand sieht!"

„Mach ich. Versprochen.", sagte er. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache ihn einfach so gehen zu lassen. Was wenn ihn jemand mitnimmt. Oder wenn...

„Connor? Hallo, hörst du mich?", unterbrach Katraana meine Gedanken.

„Ja, was ist?", fragte ich verwirrt.

„Wir gehen hinein. Kommst du mit?"

„Klar", sagte ich und ging los, „Wir treffen uns wieder hier bei den Rädern."

Ich kam nach zehn Minuten raus. Die anderen waren schon da.

„Und?", fragte ich, „Hattet ihr Erfolg?"

„Nein", sagte Katraana.

„Negativ", sagte auch Agaldir traurig.

„Ich auch nicht", sagte ich, „Los! Weiter zum nächsten Laden. Wir geben nicht auf!"

Beim nächsten Laden fanden wir auch nichts, genauso wie beim übernächsten. Um sieben hatten wir fast alle Läden abgeklappert. Kein Erfolg! Es fehlte nur noch ein Laden.

„Hoffen wir mal, wir haben Glück.", sagte Katraana verzweifelt. Wir fuhren dorthin und gingen hinein. Der Laden sah genauso aus wie die 19 anderen vorher! Aber er war etwas größer.

„Lass uns loslegen", sagte Katraana erschöpft von dem ganzen hin und her fahren. Ich ging zu der Info und wollte gerade fragen, wo die Spielzeugpferde sind, als ich jemanden schreien hörte. Irgendwie wusste ich, dass es Katraana war, keine Ahnung woher. Ich rannte zu der Puppenabteilung, in der Katraana vor einer Puppe saß.

„Was ist passiert?", fragte ich. Ich rechnete mit dem Schlimmsten.

„Schau mal", rief sie voller Freude und ging einen Schritt zur Seite. In den Regal saß eine kleine Indianerin, die sich bewegte.

„Darf ich vorstellen: Mariella", stellte Katraana mir voller Stolz das Mädchen vor.

„Hallo", sagte ich zu ihr.

„Hi", gab sie ebenso höflich zurück.

„Mariella!", rief Agaldir erfreut sie zu sehen und umarmte sie. Und dann gab er ihr einen sehr, sehr langen Kuss.

„Ist sie deine Freundin?", fragte Katraana.

„Ja!", sagte eine Stimme, die ich noch nie gehört hatte. Ich drehte mich um, sah aber niemanden.

„Hallo! Hier unten.", sagte die Stimme wieder. Ich schaute nach unten und da stand ein Indianerjunge.

„Ich bin Bigert", stellte er sich vor.

„Ich habe ihn bei den Quietscheentchen gefunden", erklärte mir Agaldir.

„Wo ist Luma?", fragte Bigert.

„Noch nicht gefunden", sagte Agaldir, „Oder Connor?"

„Nein", sagte ich, „Ich gehe zur Information und frage, wo die Spielzeugpferde sind." Die Dame an der Information war sehr nett und konnte mir gleich weiterhelfen. Ich streute über jedes Pferdchen ein Staubkorn und als sich eines bewegte schreckte ich zurück. Es verwandelte sich in ein kleines Mädchen.

„Wir haben alle!", schrie ich quer durch den ganzen Laden und ging mit Luma, die mich verwirrt anschaute, zu den anderen hinüber.
Ich stellte sie auf den Boden und die Vier fielen sich lachend in die Arme.

„Katraana und ich gehen aus dem Laden heraus. Ihr folgt uns mit einigen Metern Abstand unauffällig. Es darf euch niemand beobachten oder sehen. Verstanden?" Alle schauten mich an und nickten als Zeichen, dass sie den Plan verstanden hatten. Katraana und ich gingen auf die Tür zu und ich hoffte, den Mitarbeitern kam es nicht komisch vor, dass wir uns aufgeteilt hatten, nach verschiedenen Sachen fragten und dann, ohne etwas zu kaufen, verschwanden.

Meine Bedenken waren umsonst, wir schafften es nach draußen, ohne Aufsehen zu erregen. Nach drei Minuten kamen die anderen nach.

„Okay! Zwei können in meinen Rucksack. Die anderen könnten in deinen Korb Katraana. Ist das okay?", fragte ich.

„Ja klar!", antwortete Katraana.

„Gut, wer will in den Korb, wer in den Rucksack?"

„Ich und Mariella nehmen den Korb", sagte Agaldir.

„Ist für euch Rucksack okay?", fragte ich die beiden anderen.

„Ja", antworteten diese. Katraana und ich packten alle ein und fuhren zu Sam.

Die Tür war dieses Mal abgeschlossen. Wir klingelten. Niemand öffnete uns. Wir klingelten erneut. Wieder niemand.

„Scheint als wäre keiner zuhause!", sagte Katraana.

„Probieren wir es morgen wieder?", fragte ich, „Um sechs hier?"

„Ja! In Ordnung. Bis dann.", sagte sie, „Ich nehme die beiden hier mit zu mir, dann musst du nicht alle verstecken." Sie zeigte dabei auf Agaldir und Mariella.

„Ist in Ordnung. Bis morgen."

Ich fuhr nach Hause und ging in mein Zimmer. Dort richtete ich unter meinem Bett, damit meine Eltern sie nicht sahen, ein Bett für die beiden Kleinen ein.

„Gute Nacht.", sagte ich zu Ihnen.

„Gute Nacht, Connor. Und Danke, dass du uns hilfst", kam es zurück. Ich wollte noch nicht ins Bett, also setzte ich mich an meinen Schreibtisch um meine Hausaufgaben zu machen, als ich einen Zettel entdeckte.

„Das Rätsel!", schrie ich und sprang auf.

When the toys become alive - Der magische WürfelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt