„Katraana!", rief ich, als ich noch nicht ganz im Klassenzimmer war. Es war noch sehr früh und somit war noch niemand da. Also setzte ich mich auf meinen Platz und wartete. Die Minuten verstrichen langsam, wirklich sehr langsam.
Als nach einer Ewigkeit endlich die ersten kamen, fühlte ich mich, als wäre ich vier Stunden lang nur dagesessen.
„Connor?", fragte Johanna, „Warum bist du schon hier?"
„Also ich...", fing ich an, als Katraana ins Zimmer kam, „Katraana!" Ich lief auf sie zu und zerrte sie aus den Klassenraum.
„Guten Morgen erstmal", sagte sie etwas überrumpelt.
„Morgen", begrüßte ich sie flüchtig, „Gestern, als ich nach Hause kam, wollte ich Hausaufgaben machen. Und du glaubst nicht, was ich gefunden habe! Wir haben so lange gesucht und ständig sind wir zur Schule, das war komplett falsch und..."
„Connor, stop!", unterbrach sie mich, „Was ist los?"
„Ich habe es!", verkündete ich stolz.
„Was?"
Ich gab ihr den Zettel mit dem Rätsel in die Hand. Er war etwas zerknittert, da ich ihn in der Hosentasche herumtrug, aber man konnte noch alles gut lesen.
„Wir haben es!", rief Katraana begeistert.
„Sag ich doch!"
„Und es war auf deinem Schreibtisch?" Ich nickte.
„Jetzt müssen wir es nur noch lösen.", sagte ich.
„Ja. Statt um sechs Uhr bei Sam lieber um die gleiche Zeit bei dir?", fragte sie.
„Ja. Nimm Luma und Bigert mit."
„Mach ich."
„Komm, der Unterricht fängt gleich an.", sagte ich, nahm sie an der Hand und ging mit ihr in das Klassenzimmer zurück.
In der Pause, nach der dritten Stunde, kam Lisa auf mich zu.
„Und Connor? Wann findet das große Match gegen die Black Dogs statt?"
„Das Basketballspiel ist nächsten Montag um 15 Uhr, hier in der Turnhalle."
„Ich werde auf jeden Fall da sein."
„Ist okay", sagte ich flüchtig, da ich Katraana noch sprechen wollte, und diese gerade durch die Tür ging. Ich wollte hinterher, da stellte sich Lisa vor mich.
„Du magst diese Katraana gerne, oder?"
„Was geht dich das an?", fragte ich sie und wollte mich vorbeidrängen, aber sie hielt mich fest und lies mich keinen Schritt weiter.
„Ich habe gehört, dass sie Ballett tanzt.", sagte sie.
„Weiß ich", antwortete ich und Lisa sah mich verwundert an. Wahrscheinlich dachte sie jetzt, dass ich Katraana für total blöd halte, weil sie tanzt. Doch das tat ich nicht.
Aber in dem Moment, als sie verwundert schaute, passte sie nicht auf und ich konnte ihr entfliehen. Leider fand ich Katraana nicht mehr. Jetzt musste ich wohl warten, bis sie am Abend zu mir kam, um ihr zu sagen, dass ich glaubte einen Teil des Rätsels gelöst zu haben.
„Connor! Jetzt pass doch mal auf!", rief Tobi, „Das ist jetzt schon der dritte Wurf, den du vermasselst. Am Montag, in drei Tagen, findet das wichtigste Spiel statt und das hier ist unser letztes Training. Jetzt konzentrier dich gefälligst!"
„Versuch ich ja" „Versuchs nicht nur, sondern mach es", rief er verärgert.
Zuhause übte ich noch ein bisschen Basketball, aber ich konnte mich nicht konzentrieren und traf kein einziges Mal den Korb. Warum wusste ich selber nicht. Da es keinen Spaß mehr machte, hörte ich nach einer Weile auf. Ich setze mich auf die Gartenbank und wartete, irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, da jemand an meinen Arm rüttelte.
„Wer? Wie? Was? Wo?", schreckte ich hoch.
„Guten Morgen", lachte Katraana, die sich auf die Bank zu mir gesetzt hatte.
„Ich bin wohl eingeschlafen" Katraana nickte.
„Können wir in dein Zimmer gehen? Die zwei Kleinen in meinem Rucksack sind ganz schön schwer."
„Klar", sagte ich und stand auf, „Komm."
„Agaldir, Mariella", rief ich ins Zimmer, als ich die Tür öffnete, „Besuch für euch." Die beiden krochen unter dem Bett hervor und riefen:
„Katraana!"
„Hast du Luma und Bigert auch dabei?"
„Klar", antwortete sie, nahm ihren Rucksack vom Rücken und öffnete ihn, damit die beiden herausklettern konnten.
„Ich wollte dich in der Pause noch erwischen, aber Lisa hat mich aufgehalten. Und dann warst du weg."
„Was wolltest du denn?"
„Ich glaube ich habe einen Teil des Rätsels gelöst!"
„Wirklich? Zeig mir noch mal das Rätsel."
Ich gab Katraana den Zettel und sie las ihn durch.
„Und welchen Teil?", fragte sie.
„Den Teil in dem es heißt: gehe zu einem Ort, an dem Geschichte lebendig wird."
„Und welcher Ort sollte das sein?"
„Das deutsche Museum!", rief ich etwas lauter als gedacht, „Im Fernsehen, wenn Werbung vom deutschen Museum kommt, sagen sie zum Schluss immer: Ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird."
„Stimmt! Diese Werbung habe ich auch schon öfters gesehen.", sagte Katraana, „Da hätte ich eigentlich auch selber draufkommen können."
„Heißt das, ihr wisst wo unser Würfel ist?", fragte Luma leise.
„Nicht ganz", antwortete ich.
„Wieso?"
„Wir wissen nur einen Teil, den Rest müssen wir noch lösen.", antwortete daraufhin Katraana. Wir schwiegen eine ganze Weile bis Katraana sagte:
„Es ist noch nicht so spät. Lasst uns zu Sam fahren. Er weiß sicher, was damit gemeint ist."
„Gute Idee", sagte ich und wir ließen die vier Kleinen in unsere Rucksäcke klettern.
„Los geht's!"
Wir stiegen auf unsere Räder und fuhren zur Schule. Ich klingelte an der Tür und ein Mann Mitte 30 öffnete.
„Hallo", sagte ich, „Wir möchten bitte zu Sam. Er ist der Hausmeister an unserer Schule."
„Tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen, aber Sam ist ausgezogen und ich bin jetzt der neue Hausmeister."
„Ach so."
„Wissen Sie wo er jetzt wohnt?", fragte nun Katraana.
„Tut mir leid, Kinder, aber das weiß ich leider nicht."
„Okay", sagte sie, „Trotzdem danke."
„Falls ich euch irgendwann anders helfen kann, dann sagt es einfach."
„Machen wir", erwiderte ich und wir verabschiedeten uns und gingen. Wir fuhren wieder zu mir.
„Was jetzt?"
„Kommst du morgen Vormittag zu mir, dann schauen wir weiter, okay?"
„In Ordnung"
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When the toys become alive - Der magische Würfel
FantasyConnor ist ein ganz normaler Teenager, bis er eines Tages in der Spielzeughandlung von seinem Vater aushilft. Dort geschehen ungewöhnliche Dinge... Copyright by @Mona_Sommernacht