Ice war ein ganz normaler Junge, so wie jeder anderer auch. Braune verwuschelte Haare, grüne Augen, kleine Nase, blasse Haut und dünn, vielleicht sogar etwas zu dünn. Er hatte eine ihn liebende Familie, eine wunderbare 1 Jahr jüngere Schwester Elisa, die er über alles liebte und einen kleinen Hund namens Charly, welchen er sich mit seiner kleinen Schwester teilte. Bis zu seinem 16. Geburtstag war sein Leben, bis auf seinen anstrengenden Job, perfekt.
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An seinem 16. Geburtstag wachte Ice schon früh am Morgen auf. Es war ein Samstag morgen. Um genau zu sein, der 14. Juli. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Alles war perfekt. Sein Blick schweifte durch sein Zimmer.
Die Wände waren weiß und glatt. Nur an manchen stellen zierte ein Landschaftsbild oder ein Fenster die ansonsten markellose leere Wand. Er hatte alles was er als 16 Jahre alter Junge brauchte. In einer Ecke stand ein bläulicher Schreibtisch auf dem eine ebenfalls blaue Lampe stand und davor war ein kleiner leicht bläulicher Sessel. Ein bunter Sitzsack, der überhaupt nicht zum Rest des Zimmers passte, lag in einer anderen Ecke schlapp am Boden, fast so, als würde es schlafen oder sich ausruhen, was es natürlich nicht tat, da es ja nur ein lebloses Objekt war. Seitlich an der Wand, genau gegenüber der Tür, stand sein Bett, welches die gleiche Farbe wie die des Sessels, des Schreibtisches und der Lampe hatte. Links vom Bett stand ein Kleiderschrank, der wie man es sich schon denken konnte ebenfalls bläulich war. Rechts vom Bett stand eine altmodische, vom alter gelblich gebleichte Kommode. Und dann gab es nach das Bücherregal, welches mit vielen von seinen Büchern gefüllt war.
Mit Leichtigkeit schwang er die Decke, welche mit einem kindlichen Rennautomuster verziert war, zur Seite und stieg vorsichtig aus dem Bett. Seine Füße berührten den flauschigen Teppich, der es sich gleich vor seinem Bett gemütlich gemacht hatte. Er durchquerte so leise er konnte das Zimmer und stand nun vor seiner Zimmertür, welche in einen langen Gang, mit weiteren 3 Türen führte. Ice lauschte an der Tür. Es war still. So still, dass er abgesehen von dem Vogelgezwitscher, nur seinen langsamen gleichmäßigen Atem hören konnte. Ein Lächeln huschte ihm übers Gesicht, warum wusste er nicht so genau. Vermutlich, weil er die Stille einfach liebte und den Lärm zu tiefst verabscheute. Der Junge strich sich eine seiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht und öffnete die leise quietschende Tür. Ice schlich den langen Gang entlang, vorbei an der ersten Tür, hinter der sich ein recht großes Badezimmer befand, dann an der zweiten Tür vorbei, welche in das Schlafzimmer seiner Eltern führte und stoppte schließlich vor der dritten Tür. Vor der Tür, die der Eingang zu dem Zimmer seiner kleinen Schwester war. Ice bückte sich zum Schlüsselloch hinunter und stützte dabei beide Hände an der Tür ab. Der Junge versuchte mit einem Auge durch das Loch zu schielen, doch er konnte nicht viel erkennen und richtete sich wieder gerade auf. Nach kurzem Zögern, griff er mit seiner rechten Hand nach der Türklinke. Seine Hand ruhte für kurzer Zeit auf dem glatten kalten Metall. Dann gab Ice sich einen Ruck und drückte langsam und vorsichtig die Klinke hinunter. Die Tür machte kein Geräusch und ließ sich problemlos öffnen. Der Junge stieß die Tür leise auf. Doch als die Tür halboffen war, stoppte sie plötzlich. Nachdenklich betrachtete Ice die Tür und schlüpfte durch den schon vorhandenen Spalt, zwischen Türrahmen und Tür hindurch. Nun befand er sich im Zimmer. Es sah nicht viel anders aus als seines, der Unterschied war nur, dass die Möbel die bei ihm blau sind, bei ihr rosa waren. Ein kalter Luftzug strich ihm über die Haut und er bekam kurz eine Gänsehaut. Der Junge wunderte sich, woher die Luft kam und machte einen weiteren Schritt ins Zimmer hinein. Da sah er den Grund. Ein Fenster war geöffnet. Er schaute sich im Zimmer um. Irgendetwas war anders. Sein Blick streifte zu ihrem Bett. Nichts. Dann eine Runde durchs Zimmer und dann wieder zum Bett. Wieder nichts. „Elisa?," fragte der Junge in den leeren Raum. Nichts. Keine Antwort, kein Geräusch, einfach nichts. Er blickte zu der Tür. Sie war immer noch halboffen. „Irgendetwas musste hinter ihr liegen und sie blockieren.,"murmelte Ice und ging zur Tür. Er zitterte leicht. Wollte er wirklich wissen, was hinter der Tür war? Der Junge verdrängte seine Angst und griff zur Türklinke, um die Tür wieder leicht zu schließen. Und dann sah er was die Tür blockierte. Es war Charly. „Charly?," flüsterte er leise und kniete sich zu dem Hund hinunter. Das Tier reagierte nicht. Ice stupste ihn vorsichtig an. Der Junge zuckte zurück, als er eine dicke Flüssigkeit auf seiner Hand spürte. Er begutachtete seine rot gefärbte Hand. Seine Augen weiteten sich und füllten sich augenblicklich mit Tränen. Es war Blut, Blut von Charly! Der Junge stürzte aus dem Zimmer und rannte zur zweiten Tür zurück. Er hämmerte gehen die Tür seiner Eltern und stürzte ins Zimmer. „Mom! Dad! Charly ist tot und Elisa ist weg!," schrie Ice unter Tränen seine erschrockenen Eltern an. Dann brach er weinend und wimmernd am Boden zusammen. Seine Eltern sprangen aus dem Bett und stürmten aus der Tür. Sie rannten ins Zimmer von Elisa und sahen den toten Hund und das offene Fenster. So hatte Ice sich seinen Geburtstag nicht vorgestellt...

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❄️The Icy Shadow❄️
Horror*Abgeschlossen* Ice verlor an seinem 16. Geburtstag seine Schwester. Sie wurde entführt. Seine Eltern informierten die Polizei, doch die konnten nichts für sie tun. Nach einer Woche schien es so, als hätten seine Eltern vergessen, je eine Tochter ge...