❄️Vorgeschichte (Teil 1)❄️

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P.o.V.: The Icy Shadow (Ice)

1 Monat. 4 Tage. 5 Stunden. 54 Minuten. 12 Morde. Wie lange würde es noch dauern, bis mich die Polizei fand? Ich war gut, sehr gut. Nur war ich unvorsichtig und eines meiner letzten Opfer, mein 13er Mordversuch, der eigentlich hätte klappen sollen, ist fehlgeschlagen. Lag es an mir? Ich fuhr mir mit der rechten Hand nervös durch meine braunen Haare und senkte den Kopf. Ich starrte auf den gepflasterten Boden unter mir, der mir wie ein endloses Meer voller nichts erschien. Ich war irgendwo in einer Seitengasse und lehnte dort an einer Hausmauer. Ich dachte an meine wunderbaren letzten 12 Morde, da hatte ja alles super geklappt. Warum dann jetzt nicht? Ich kickte mit der Schuhspitze meines Sneakers einen Stein von mir weg. Plötzlich hörte ich Stimmen. Waren das die Bullen? Schnell duckte ich mich und hockte mich auf den Boden. Meine Hände berührten den eiskalten Boden unter meinen Füßen. Mein Herz klopfte unruhig gegen meine Brust. „Ganz ruhig, alles gut.,"flüsterte ich mir zu, um mich zu beruhigen. Ein Mann und eine Frau gingen an der Seitengasse vorbei und ich atmete wieder tief durch. Warum hatte ich nur solche Angst? Ich war ein Killer und eigentlich, sollte mir doch nichts und niemand Angst machen können! Verdammt nochmal, was war nur los mit mir? Okay, ich musste jetzt kühlen Kopf bewahren. Vielleicht würde mich ja ein Mord wieder zu Verstand bringen. Ich grinste kurz, dann hob ich meine Axt und schlich aus der Seitengasse. Es war schon spät in der Nacht. Ich schätze, so um die 2:00 Uhr morgens. Wer sollte mein nächstes Opfer werden? Am Besten irgendjemand hier in der Nähe. Es war ja nicht gerade unauffällig in der Nacht mit einer Axt, auf der getrocknetes Blut klebte, durch die Straßen zu spazieren. Natürlich konnte man das Blut, auch für Kunstblut oder Ketchup halten und mich für einen Schauspieler, aber mal ganz ehrlich, wie unwahrscheinlich war das bitte? In den Nachrichten wurden ja immer meine Verbrechen dokumentiert und vor mir gewarnt. Also blieb ich vor einem relativ großen Haus stehen. Die gelbe Wandfarbe bröckelte an manchen Stellen schon ab. Die Fenster waren viel zu weit oben, als von unten hinein schauen zu können. Ob das Haus einen Garten hatte? Vermutlich nicht, da ich mich in einer Stadt befand und ein Haus, dicht neben dem anderen aneinander gereiht war. Ich hatte den Reiz in einer Großstadt zu leben, noch nie wirklich verstanden. Viel zu viel Lärm und Leute. Alle hetzen sich von einem Ort zum andern. Das war definitiv nichts für mich, aber jeder wie er will. Ich streckte eine Hand nach dem Türknauf aus. Ich probierte immer zu erst die Türen. Ob man es glaubte oder nicht, manche Menschen sind wirklich so dumm und lassen ihre Haustür, trotz der Warnung vor einem Mörder, offen! Dies war aber hier nicht der Fall. Also nahm ich meine Axt und schlug einfach auf die Tür ein, bis sie so beschädigt war, dass sie aufging. Ich war zwar nicht besonders leise dabei gewesen, aber auch nicht zu laut, dass es auffällig geworden wäre. Ich betrat den Flur und eine angenehme willkommene Dunkelheit hüllte mich ein. Ich schlich weiter, bis ich ein leises Schnarchen hörte, welches ich folgte. Nun stand ich vor einer großen unscheinbaren Holztür. Das Schnarchen schien direkt von dadrinnen zu kommen. Meine eine freie Hand wanderte zum Türknauf und ich drehte ihn langsam um. Es machte 'Klick' und die Zimmertür ließ sich problemlos öffnen. Ich trat in das recht große geräumige Zimmer. Es wurde zwar mit den vielen weißen zueinander passenden Möbeln schlicht gehalten, wirkte aber trotzdem nicht langweilig oder uninteressant. Ein Himmelbett stand seitlich an einer der 4 Zimmerwänden. Ich beobachtete für kurze Zeit das Senken und Heben der weißen Bettdecke, unter der höchstwahrscheinlich jemand lag und bestenfalls schlief. Durch eines der großen Fenster leuchtete ein sattes Mondlicht in das Zimmer, welches genau auf das große Bett schien. Die Stille, die in diesem Raum herrschte und ab und zu von einem grunzenden Schlafgeräusch zerstört wurde, jagte mir einen kalten angenehmen Schauer über den Rücken. Ich lenkte meine Gedanken wieder auf die Person, die da ruhig in dem Bett lag und vor sich hin schlummerte. Nach ein bis zwei Schritten stand ich schon davor. Ich sah den Kopf der Person, welcher voller grauer Haare war. Eine alte Frau also. Ob sie alleine lebte? Naja auch egal. Ich hielt ihr die kalte Axt an die faltige Wange, sodass sie erschrocken aufwachte und mich voller Angst anstarrte. Ich konnte mir kein teuflisches Grinsen verkneifen. Sie zitterte am ganzen Körper und eine Träne bahnte sich einen Weg über ihr runzeliges altes Gesicht. Langsam hob ich die Axt, betrachtete kurz meinen Schatten, den ich an der Wand hinterließ und flüsterte: „Für Elisa." Dann schnitt ich der alten Dame die Kehle durch. Für wenige Sekunden kämpfte sie noch gegen den Tod an, aber dem Tod konnte man nun mal nicht entkommen. Ich betrachtete mein Werk und die mit Blut angelaufene Bettdecke, sparzierte aus der Zimmertür und verließ das Haus, so als wenn nichts vorgefallen wäre.

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