❄️17. Kapitel❄️

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P.o.V.: The Icy Shadow

Müde beobachtete ich die Monitore. Das leise Schnarchen, welches von Luca drang, der neben mir im Sessel eingeschlafen war, durchschnitt ab und zu die Stille. Als ich jetzt schon zum dritten Mal hintereinander gähnte, sah ich einen schwarzen Monitor. Er sollte eigentlich eines der Zimmer zeigen. Doch jetzt zeigte er einfach nur eine schwarze, leere Fläche. „Luca! Luca, wach auf! Etwas mit einem der Monitore stimmt nicht," schrie ich aufgebracht den schlafenden Typen neben mir zu. Er schreckte sofort auf und überzeugte sich selbst von dem, was ich ihm gerade zu geschrien hatte. „Das ist gar nicht gut, Ice. Wir müssen sofort Mr. Clark informieren," kam es hysterisch von Luca. Ich war nun hell wach. Luca tastete nach dem Notfallknopf, welcher sich neben ihm befand. Als er ihn ertastet hatte, drückte er fest auf den roten, runden Knopf und ein lauter Alarm ertönte. Im selben Moment stürmte Mr. Clark zur Tür hinein. „Was ist passiert?," fragte er uns schwer atmend. Woraus ich schließen konnte, dass er wohl hier her gerannt war. Luca antwortete ihm, dass einer der Monitore ausgefallen wäre und in der nächsten Sekunde war unser Vorgesetzter schon aus der Tür gestürmt. „Was glaubst du ist passiert?," wendete sich Luca wieder mir zu. Ich sprach meine Vermutung aus: „Ich denke ein paar Jugendliche haben die Kamera zerstört und sind ausgebüxt. Vielleicht sehen wir sie ja auf einem anderen Monitor." „Gute Idee," pflichtete mir Luca bei. Also begannen wir die Monitore abzusuchen. „Da! Da sind zwei Jugendliche von Wachen umzingelt. Sie wurden gerade betäubt," hastig zeigte Luca mit dem rechten Finger auf den entsprechenden Bildschirm. Ich beobachtete das Szenario. Die beiden Jungen wurden in zwei Kartoffelsäcke gesteckt und weggezerrt. Wir verfolgten die Wachen von einem Monitor auf den nächsten. Sie kamen auf den Überwachungs- alias Bestrafungsraum zu. Nach ein paar Minuten klopfte es an der Tür und die beiden Männer mit den Kartoffelsäcken, in denen sich die beiden betäubten Jungen befanden, traten ein. Sie fesselten je einen Jungen an einem Sessel und verließen dann den Raum. Stumm schaute ich ihnen nach. Dann wendete ich meinen Blick zu den leblosen Körpern, welche schlaff am Sessel hangen. „Hallo Ice, wie ich sehe hast du schon die beiden Burschen gesehen. Du sollst ihnen eine ordentliche Lektion erteilen. Ich verlange von dir ihnen die Haut vom rechten Arm zuschneiden," sagte Mr. Clark als er den Raum betrat. Ich wechselte einen frustrierten Blick mit Luca. Dann näherte ich mich dem Waffentisch und hob die Axt hoch. Ich wollte dies so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ich war wohl wieder der alte Ice geworden und ich musste zugeben, ich fand es nicht so schlimm. Höchst wahrscheinlich war ich für jeden Mörder eine Schande, aber dies war mir herzlich egal. Gierig beobachtete Mr. Clark jeder meiner Bewegungen. Ich ging zu einem der Jungen. Er hatte einen blonden Lockenkopf. Auffallend waren auch seine langen, hellblonden Wimpern. Ich atmete einmal tief durch und hob seinen rechten Arm hoch. Schnell und behutsam schnitt ich ihm die Haut zur Hälfte den Arm hinunter. Er riss die Augen auf und begann schmerzerfüllt zu Schreien. Ich sah im Augenwinkel, wie Luca sich weggedreht hatte. „Es tut mir leid," flüsterte ich dem verängstigten Jungen zu. Mr. Clark hatte dies wohl gehört. Er lachte trocken auf: „Oh Ice. Du entschuldigst dich doch nicht! Er sollte sich entschuldigen." Wie ich diesen Typen hasste. Irgendwann würde seine Zeit ablaufen, dies wusste ich. Ich beendete, unter qualvollem Geschrei meines sozusagen 'Patienten', meine Arbeit und wischte mir zum Schluss den Schweiß von der Stirn. Der bearbeitete Junge, war bewusstlos geworden. Entweder wegen den Schmerzen oder dem vielen Blut, welches unermüdlich aus seinem Arm quoll. „Sehr gut, Ice. Morgen wirst du den zweiten Jungen bearbeiten. Solange wird er hier hängen bleiben. Schnall den anderen Jungen ab. Ich denke er hat seine Lektion gelernt. Ach ja und verbinde seinen Arm. Wir wollen ja nicht, dass er verblutet," lobte mich mein Vorgesetzter und zwinkerte mir beim letzten Satz zu.

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