P.o.V.: Ice
„Luca? Hast du das gerade gesehen? Elisa ist einfach zusammengeklappt! Ich muss sofort zu ihr!," schrie ich hysterisch den, von der Lage überforderten, Jungen neben mir an. Nervös fuhr ich mir durch die Haare. Keine Minute länger konnte ich mehr ruhig sitzen bleiben. Ich sprang also vom Sessel und stürmte zur Tür. Ich musste etwas tun, ich musste zu ihr! Ich hatte ihr vor ungefähr einem Jahr versprochen sie immer zu beschützen. Warum mir das gerade jetzt einfiel, wusste ich nicht so genau.
Sie konnte sich vielleicht nicht mehr an mich erinnern, aber ich an sie und ich würde alles dafür tun, um meine 'alte' Elisa zurück zu bekommen. Mit neuem Selbstbewusstsein riss ich die Tür auf. Luca hastete mir durcheinander hinterher und versuchte mir einzutrichtern, dass das eine ganz schlechte Idee wäre und mich Mr. Clark dafür bestrafen würde. Aber dies interessierte mich herzlich wenig. Familie geht vor und zwar immer. Hört sich zwar jetzt total komisch an, weil ich ja meine Eltern ermordet hatte, aber sie hatten es auch verdammt nochmal verdient.„Entweder du kommst mit, Luca, oder du bleibst hier. Du hast die Wahl. Aber ich muss zu ihr!," stellte ich Luca klar. „Er überlegte kurz und entschloss sich dann da zu bleiben und alles weiterhin wie befohlen zu überwachen. Eigentlich hatte er einfach nur Angst vor Mr. Clark, aber das würde er natürlich nie freiwillig zu geben. Ich holte tief Luft. Insgeheim hatte ich schon gehofft, Luca würde mich begleiten, aber er war nunmal ein Angsthase und daran würde ich mich auch gewöhnen müssen. Ich trat aus der Tür und rannte endlose Gänge entlang. Ich hatte mir mithilfe der Überwachungskameras den Weg zur Kantine eingeprägt. Mein Herz pochte gegen meine Brust. Noch 2 lange Gänge und einmal rechts abbiegen, dann hatte ich den Raum erreicht. Ich wurde langsamer, als ich die großen, grauen Flügeltüren sah, welche direkt in den großen Raum führte. Langsam näherte ich mich den Türen. Als ich unmittelbar davor stand, zögerte ich. Sollte ich wirklich hineingehen? Würde Mr. Clark mich dafür bestrafen? Würde er Elisa bestrafen? Oder würden wir beide bestraft werden? Ich schüttelte die Gedanken schnell wieder aus meinem Kopf. Du musst das jetzt durch ziehen, Ice. Einmal tief ein und ausatmen. Ich legte meine Hand auf eine der beiden Flügeltüren. JETZT! Ich drückte die Tür beiseite und sie schwang problemlos auf. Ich sah keine Kinder und Jugendlichen die an dem jeweiligen Tischen saßen. Wahrscheinlich, mussten sie trotzdem zu den Aufgaben antreten. Nur Elisa's Gruppe, hatte eine kleine Verzögerung. Jetzt sah ich sie auch. Sie lag am Boden, neben ihr knieten zwei Jungen. Um sie herum standen zwei weiter Jungen, ein Mädchen und ein größerer bärtiger Mann. Ihr Team und ihr Gruppenleiter also. Einer der beiden Jungen, welcher blondes Haar besaß und neben Elisa kniete, hielt erschüttert ihre Hand. Der andere mit den braunem Haar, hatte ihren Kopf im Schoß und streichelte behutsam Elisas Kopf. Alle zogen ein langes Gesicht. Die Jugendlichen und der Mann hatten mich noch nicht bemerkt. Also räusperte ich mich, trat noch einen Schritt auf sie zu und fragte selbstsicher: „Was fehlt ihr?" Die sechs Gesichter drehten sich abrupt zu mir. Sie alle starrten mich überrascht und neugierig an. „Wer zum Teufel bist du denn?," fragte der Mann. „Naja, das mag jetzt zwar etwas komisch klingen, aber ich bin Elisas Bruder." Die fünf Jugendlichen sahen sich überrascht an. Kannten sie mich etwa? Hatte Elisa etwas von mir erzählt? Ich wusste, dass ich über den Überwachungsraum auch Gespräche mithören konnte. Doch der ach so liebe Luca fand das nie ganz ok, weshalb er immer alles auf stumm gedreht hatte. Mein Problem war nur, dass ich nicht wusste, wie man die Lautsprecher aktiviert, dass wollte mein Freund mir nicht verraten.
„So also du bist ihr Bruder und in welcher Gruppe bist du?," fragte mich der Gruppenleiter verwirrt. „Gruppe? Was für eine Gruppe? Ich bin in keiner. Ich überwache hier alles," klärte ich ihn überrascht auf. Wussten Mr. Clarks Arbeitskollegen wirklich nicht, wer hier alles überwacht? „Kannst du das auch beweisen?," kam es kalt aus dem Mund des mir gegenüber stehenden Mannes. Ich wollte schon fast mit 'nein Sir' antworten, als Mr. Clark den Saal betrat. „Logan, alles in Ordnung, der Junge sagt die Wahrheit, aber was lungert ihr hier noch herum? An die Arbeit, dass Mädchen hatte gerade einen Nervenzusammenbruch und ihr sitzt quatschend um sie herum," wandte sich mein Vorgesetzter an den bärtigen Mann. Der wirkte noch überraschte und stammelte: „Aber Sir..i-i-ich da-dachte wir lassen sie einfach liegen. Da-dass haben wir doch im-immer so gemacht." „Ach Logan, haben Sie immer noch nicht verstanden, dass meine Befehle nicht hinterfragt werden?," sagte Mr. Clark enttäuscht und fügte ein: „Auf die Seite, ich mach das schon," hinzu. Er ging auf den bewegungslosen Körper meiner Schwester zu. Hob sie problemlos hoch und verschwand, bevor irgendwer was einwenden konnte, samt ihr aus dem Raum. Was sollte ich jetzt machen? Ihm folgen? Da bleiben? Zurück zu Luca gehen? Ich hatte ein ungutes Gefühl. Würde Mr. Clark ihr weh tun oder sie gar ins Jenseits befördern? Die Vorstellung allein, machte mich fuchsteufelswild. Ich musste meinem Vorgesetzten folgen.
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❄️The Icy Shadow❄️
Kinh dị*Abgeschlossen* Ice verlor an seinem 16. Geburtstag seine Schwester. Sie wurde entführt. Seine Eltern informierten die Polizei, doch die konnten nichts für sie tun. Nach einer Woche schien es so, als hätten seine Eltern vergessen, je eine Tochter ge...